10 Jahre Café „Vergissmeinicht“: Erika Tepel übergibt das Zepter

Wenn Erika Tepel über das Café „Vergissmeinicht“ spricht, schwingt ein gewisser Stolz in ihrer Stimme mit. Schließlich kann die Gründerin und ehrenamtliche Leiterin des Demenzcafés im Ev. Gemeindehaus Dinslaken an der Weißenburger Str. auf eine 10-jährige Geschichte der Einrichtung zurückblicken. „Die Idee, dass man doch etwas für Menschen mit Demenz anbieten sollte, entstand nach dem Tod meines Vaters, der selbst an Demenz litt und der Begegnung mit Naomi Feil“, erinnert sich die Dinslakenerin. „Naomi Feil hat die Methode des wertschätzenden Umgangs mit Menschen mit Demenz entwickelt“, erklärt sie.

Daraufhin machte Erika Tepel eine entsprechende Ausbildung, suchte sich Mitstreiter und die Unterstützung der Ev. Gemeinde Dinslaken, schulte 10 Ehrenamtliche, holte sich das fachliche Know How der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken ins Boot, und gründet das Café „Vergissmeinnicht“. „Wir hatten direkt 9 Gäste und waren ausgebucht“, so die Leiterin. Das Angebot richtet sich an Demenz-Kranke und Menschen, die soziale Teilhabe nötig haben, alleine sind. Zweimal im Monat öffnet das Café nachmittags seine Pforten. Es wird gesungen, gebastelt oder durch den Sinnesgarten gewandelt. Dieser konnte 2015 eröffnet werden. „Das war schon ein Highlight“, so die Leiterin. Aber das wirkliche Besondere käme von den Gästen selbst. „Es ist einfach so schön, wenn man erlebt, wie Menschen die anfangs sehr still waren, aufblühen und richtig viel Freude haben“, berichtet sie.

Genau dies ist auch das Motto, der am 19.10. von 14.30 bis 17.30 Uhr stattfindenden Jubiläumsfeier: Freude. Es wird gesungen und es gibt Kaffee und Kuchen. Aber es wird auch Abschied genommen. Erika Tepel übergibt das Zepter. „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt aufzuhören. Schließlich bin ich schon 76 Jahre“, sagt sie. Doch nichts tun, kann Erika Tepel nicht. „Ich denke, dass ich irgendetwas mit Kindern machen werde – vielleicht Lesepatin oder Märchentante im Kindergarten.“ Neben den schönen Erinnerungen wird ihr auch der Abschlussspruch, der von einem Gast des Cafés stammt, im Gedächtnis bleiben: „Es war schön in diesem Saal, bis zum nächsten Mal“.

Interessierte können sich an Sonja Kelling, Seniorenberaterin der Diakonie wenden, sonja.kelling@ekir.de o. Tel.: 02064/434723 wenden. Aktuell sind alle Plätze im Demenzcafé belegt. Aber man kann sich auf die Warteliste schreiben lassen. Anrecht auf den Platz haben Menschen mit Pflegegrad.

Fotos: © Diakonie
Erika Tepel (Portrait)
Erika Tepel (re.) mit den Mitarbeitenden des Café Vergissmeinnicht.