Jeder Fall ist ein Fall zuviel!

Die Ergebnisse der breit angelegten Aufarbeitungsstudie „ForuM“ zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie sind fürchterlich erschütternd: Denn jeder Fall ist ein Fall zu viel! „Uns ist sehr bewusst, dass alle Betroffenen ein Recht auf umfassende Aufklärung haben. Gerade in unserer Kirche, die ein Schutzraum für viele Menschen ist, darf sexualisierte Gewalt keinen Raum haben“, so Superintendent David Bongartz.

Die ausführliche Pressemitteilung der Evangelischen Kirche Deutschland und der Diakonie Deutschland zum Thema findet man unter:

Pressemitteilung

Fakten zur Studie:

Die ForuM-Studie klärt allgemeine Fragen zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche (z. B. Ermöglichungsstrukturen, Aufarbeitung).

Die Studie geht zurück auf einen Beschluss der Synode der EKD aus dem Jahr 2018 und war Teil des damaligen 11-Punkte-Handlungsplans.

Entsprechend dieses Auftrages erfolgte eine öffentliche Ausschreibung der Studie, auf die sich mehrere Forschungsverbünde verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen bewarben.

Die Forschenden von ForuM arbeiten absolut weisungsfrei und unabhängig. Sie gehören verschiedenen deutschen Universitäten und Instituten an. Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen der EKD und dem Forschungsverbund sichern die wissenschaftliche Unabhängigkeit.

Die Durchführung der wissenschaftlichen Aufarbeitung erfolgt extern und unabhängig, wird aber durch die Kirche finanziert. Die EKD und die Landeskirchen unterstützen ForuM mit einer Zuwendung von 3,6 Millionen Euro.

Diese Studie bildet die Grundlage für die regionalen Aufarbeitungsstudien. Sie ist vergleichbar mit der MHG-Studie auf katholischer Seite, aber breiter angelegt, weil sie nicht nur Priester, sondern alle kirchlichen Mitarbeitenden, beruflich wie ehrenamtlich, in den Blick nimmt.

Weiter Informationen zur Studie finden sich unter: https://www.forum-studie.de/

 

Der Ev. Kirchenkreis unterstützt betroffene Personen und erkennt das Unrecht an, dass sie erfahren haben. Er steht für die konsequente Aufklärung, Ahndung und Aufarbeitung zurückliegender Taten. Zudem werden im Kirchenkreis, der Diakonie und der Ev. Kinderwelt umfassende Präventionsmaßnahmen umgesetzt. „Wir, der Ev. Kirchenkreis Dinslaken, die Diakonie und die Kinderwelt schauen nicht weg. Bei uns sollen Täter und Täterinnen von sexualisierter Gewalt keine Chance haben“, sagt Superintendent David Bongartz.  Mit der Einstellung von Nicole Seidenstücker, als Beauftragte für Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt, wurde eine feste Ansprechpartnerin installiert. Zudem gibt es noch drei weitere Vertrauenspersonen, an die sich die Mitarbeitenden und Ehrenamtliche wenden können: Julia Glettenberg, Mitarbeiterin der Diakonie, Stefanie Dahlmann, Mitarbeiterin der Kinderwelt und Pfarrer Ralph-Rüdiger Penczek. Der Kirchenkreis und alle Gemeinde sowie jede Einrichtung haben Schutzkonzepte erarbeitet. Diese werden nun mit Blick auf die Forumsstudie nochmals überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Zudem wurde 2020 begonnen alle Mitarbeitenden und Ehrenamtliche umfassend zu schulen und zu sensibilisieren. Insgesamt sind bislang 709 Personen unterwiesen worden. Neben der Schulung muss jeder Mitarbeitende ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen und eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben.  Außerdem besteht eine Meldepflicht, wenn man einen möglichen Fall von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende bemerkt. Ansprechpartner und weitere Informationen finden Betroffene unter: https://kirchenkreis-dinslaken.de/ansprechpersonen-sexualisierte-gewalt/

Weitere Informationen zum Thema: https://www2.ekir.de/thema/missbrauch-sexualisierte-gewalt/

https://www.ekd.de/missbrauch-23975.htm

 

 

 

Schüler*innen gestalten Mahnmal gegen Antisemitismus

Dinslaken. Die jährliche Gedenkfeier zur Reichspogromnacht am „Judenkarren“ von Alfred Grimm stand ganz im Zeichen der aktuellen Geschehnisse in Israel. So betonte Superintendent David Bongartz schon in seiner Eröffnungsansprache welche Bedeutung dieses Gedenken gerade heute habe: „Mit Schrecken haben wir vor fünf Wochen erleben müssen, wie jüdische Menschen einem unfassbaren Terrorangriff der Hamas ausgesetzt waren. Und mit Schrecken haben wir dann erlebt, wie in der Folge auch hier in Deutschland, sich Menschen mit der Hamas solidarisiert haben, und Übergriffe gegenüber jüdischen Einrichtungen und jüdische Mitbüger*innen zunahmen. Besonders erschreckend finde ich, wie viele Menschen dem ganzen teilnahmslos zusehen. Es erinnert an die dunkelsten Stunden in diesem Land vor 8 Jahrzehnte. Wir sind jetzt gefragt, die Stimme zu erheben gegen jede Form des Antisemitismus und unsere jüdischen Mitbürger*innen zu schützen und für sie da zu sein.“ Gleichzeitig hoffe er auf Frieden – Frieden für Israel und Palästina.

Auch die Dinslakener Bürgermeisterin Michaela Eislöffel nahm die Bürger*innen in die Verantwortung: „Unsere Aufgabe ist es, sich für Frieden einzusetzen, und dass wir niemals vergessen. Die Verantwortung liegt bei uns allen, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. “ Zudem verdeutlichte sie, wie wichtig es sei, dass die Stadt Dinslaken einen solchen Ort des Gedenkens habe. Auch Oberrabbiner Dovid Geballe von der jüdischen Gemeinde Duisburg/Mühlheim a.d. Ruhr/Oberhausen erinnerte im Gebet an die Opfer.

Im Anschluss berichteten die Schüler*innen des Berufskollegs Dinslaken über das jüdische Leben in Dinslaken vor der Reichspogromnacht. Eine weitere Gruppe verdeutlichte an antisemitische Vorfälle zwischen 2019 bis 2022 wie aktuell das Thema wieder in Deutschland ist. Die Tafeln mit den Vorfällen hängten sie an eine Stehle. Zudem wird die IT-Klasse des Berufskollegs dafür sorgen, dass künftig nicht nur durch die Stolpersteine der jüdischen Menschen, die Dinslaken gelebt haben, gedacht wird.  Bald kann man über QR-Codes die Geschichte der Menschen online abrufen.

Historie: Am 10.11.1988 fand ein „Weg der Erinnerung“ statt. Orte des jüdischen Lebens in der Dinslakener Innenstadt wurden aufgesucht. Dies wurde zum Auslöser zur Errichtung eines Mahnmals, mit dem an die fürchterlichen Geschehnisse in der Reichspogromnacht am 10.11.1938 in Dinslaken erinnert werden sollte. Am 10.11.1993 wurde der „Leiterwagen“ von Alfred Grimm eingeweiht. Der Tag begann mit einem christlich – jüdischen Gottesdienst in der damaligen Stadthalle, an dem über 1000 Dinslakener Bürger*innen teilnahmen. Jürgen Leipner (Vorsitzender des synodalen Ausschusses für das christlich – jüdische Gespräch) hielt die Ansprache. Superintendent Ulrich Bendokat und Rabbiner David Pollnauer sprachen einen Psalm in hebräischer und deutscher Sprache. Anschließend wurde das Mahnmal enthüllt. Reden wurden gehalten. Der Stadt Dinslaken war es gelungen, mit ehemaligen jüdischen Bürgern und Bürgerinnen der Stadt, die in aller Welt lebten, Kontakt aufzunehmen. So kam es zu einem bewegenden Besuch von 32 Juden und Jüdinnen vom 8. – 16.11.1993 in Dinslaken.

Foto 1: Schülerinnen lesen Tafeln mit aktuellen antisemitischen Vorfälle vor und befestigen diese an eine Stehle.

Foto 2 (v.l): Pfarrerin Hanna Rommeswinkel-Meis, Skriba im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, Oberrabbiner Dovid Geballe; Dr. Tagrid Yousef, Dinslakener Sozialdezernentin; Pastor Thomas Berger, kath. Kirchengemeinde St. Vincentius Dinslaken; Pfarrer Jan Zechel, Ev. Kirchengemeinde Dinslaken; David Bongartz, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken; Michaela Eislöffel, Bürgermeisterin Dinslaken und Eyup Yildiz, stellv. Bürgermeister Dinslaken.

Herbstsynode: Popup-Hochzeit, Haushaltsberatungen und das Entdeckerjahr 2024

Die Zahlen sind mehr als alarmierend: Ließen sich im Jahre 2011 bundesweit noch rund 48.000 Paare evangelisch trauen, sind es 2021 nur noch rund 18.000. Doch woran liegt das? Wollen Paare nicht mehr Gottes Segen erhalten? Oder muss die Kirche neue Wege gehen? Mit diesen Fragen hat sich jetzt die Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken in Götterswickerhamm beschäftigt. Und ja, die Verantwortlichen in den 8 Gemeinden des Kirchenkreises wollen Neues erproben, vieles scheint möglich: das große Hochzeitsevent im Wald oder Segnungen für Jubelpaare. Einig waren sich die Synodalen auch darüber, dass man Hemmschwellen abbauen müsse. „Im Krankenhaus segne ich häufiger Paare. Jedoch kommen diese nicht auf mich zu, ich biete es an“, berichtete Pfarrerin Ursula Kappner, Krankenhausseelsorgerin im Ev. Kirchenkreis. Man müsse Angebote schaffen und auf die Menschen zugehen – und nicht umgekehrt.

Genau dies haben die Verantwortlichen im Kirchenverband Köln und Region getan. Sie veranstalteten im August sehr erfolgreich die erste Popup-Hochzeit in NRW. „Wir haben Paaren die Möglichkeit gegeben, sich von 12 Uhr bis 20 Uhr an sechs Orten rund um die Christuskirche in Köln trauen zu lassen. Sie konnten ganz spontan vorbeischauen oder sich vorher anmelden“, berichtete Torsten Krall, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, in einem Impulsvortrag vor den Synodalen. Es hätten völlig unterschiedliche Menschen von dem Angebot Gebrauch gemacht: Personen die sich erneut segnen lassen wollten, queere Paare, geschiedene, katholische Paare,  Menschen ohne einen gesicherten Aufenthaltstatus oder einfach Leute, die ohne großes Drumherum getraut werden wollten. „Es war ein unglaubliches Erlebnis. Ich habe an diesem Tag nur glückliche Menschen gesehen“, so Torsten Krall. Und für die Kölner stehe fest, dass diese Veranstaltung erst der Anfang sei. So wurden zwei Stellen geschaffen, und in Kürze werde eine Segensagentur eröffnet. Und auch für die Synodalen der Herbstsynode sind ähnliche Formate denkbar. Man sei zwar keine Großstadt, aber das Potential sei da. „Wir nehmen diese Beispiele aus Köln mit auf den Weg und schauen, was möglich ist“, so David Bongartz, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken.

Im Anschluss verabschiedeten die 52 Synodalen den Haushalt des Kirchenkreises, der Diakonie und der Ev. Kinderwelt.

Schon am Vorabend bei der Eröffnung der Synode hatte David Bongartz im jährlichen Bericht des Superintendenten in Bezug auf den Nahost-Konflikt Stellung bezogen:  „Wir sind gefragt, an der Seite unserer jüdischen Mitbürger*innen zu stehen und deutlich zu machen, dass das Geschehen das Existenzrecht des Staates Israel nicht in Frage stellt. Und gleichzeitig sind wir auch gefragt, für unsere Mitbürger*innen auf palästinensischer Seite da zu sein.“ Zudem bedankte er sich für das Engagement der Gemeinden und der Ev. Jugend, die mit ihren Aktionen wie Friedensgebete und der Woche des Friedens, Zeichen setzen würden. Des weiteren zeigte er den Synodalen auf, wo er im kommenden Jahr Schwerpunkte setzen werde: die neuen Presbyter*innen, die 2024 ihre Ämter antreten, zu stärken, die Konfirmand*innen-Arbeit noch mehr auszuweiten und 2024 zum Entdeckerjahr zu machen. „Ich finde es sehr gut, dass wir uns auf der Sommersynode einerseits einen engagierten Zeitplan bis 2026 mit Blick auf die zukünftige Nutzung unserer Gebäude gesetzt haben. Und zugleich haben wir uns aber auch vorgenommen gemeinsam zu überlegen, wie wir Kirche hier in der Region sein wollen“, erläuterte der Superintendent. Und vielleicht wird eines der nächsten Highlights in der Region ein großes Popup-Hochzeitsfest.

Personalien:

Reimund Schulz, Geschäftsführer der Ev. Kinderwelt, wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Sandra Sommer, Geschäftsführerin des Verwaltungsverbands Rhein-Ruhr, die den Verband verlässt, wurde verabschiedet.

Pfarrer Andreas Mann und Pfarrer Christian Hilbricht wurden in ihr Amt des stellv. Skriba eingeführt.

Gero Skowronek, neuer Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes Rhein-Ruhr, und Timon Mecks, neuer Geschäftsführer der Ev. Kinderwelt im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, stellten sich  den Synodalen vor.

 

Foto (v.l.) David Bongartz, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, Torsten Krall, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch und Pfarrerin Hanna Rommeswinkel-Meis, Skriba im Ev. Kirchenkreis Dinslaken.

Herbstsynode 2023 mit großer Segensfeier eröffnet

Götterswickerhamm. Mit einer großen Segensfeiern in der Ev. Kirche in Götterswickerhamm hat jetzt die Herbstsynode 2023 des Ev. Kirchenkreises Dinslaken begonnen. Passend zum Themenschwerpunkt der Kreissynode „Kasualien im Wandel“ widmete sich auch der Gottesdienst diesem Thema. Zudem wurden der Geschäftsführer der Ev. Kinderwelt, Reimund Schulz, in den Ruhestand und Sandra Sommer, Geschäftsführerin des Verwaltungsverbands Rhein-Ruhr, verabschiedet. Außerdem wurden Pfarrer Andreas Mann und Pfarrer Christian Hilbricht in ihr Amt des stellv. Skriba eingeführt.

Im Anschluss versammelten sich die Synodalen der Kreissynode im Ev. Gemeindezentrum. Schwerpunkte des ersten Abends waren die Ausführungen der Fachausschüsse wie Kinder und Jugend und der jährliche Bericht des Superintendenten. David Bongartz thematisierte den Konflikt in Nahost und bezog klar Stellung: „Wir sind gefragt, an der Seite unserer jüdischen Mitbürger*innen zu stehen und deutlich zu machen, dass das Geschehen das Existenzrecht des Staates Israel nicht in Frage stellt. Und gleichzeitig sind wir auch gefragt, für unsere Mitbürger*innen auf palästinensischer Seite da zu sein.“ Zudem bedankte er sich für das Engagement der Gemeinden und der Ev. Jugend, die mit ihren Aktionen wie Friedensgebete und der Woche des Friedens, Zeichen setzen würden.

Des Weiteren hob er die wichtige Rolle der Ev. Kirche in der Gesellschaft hervor – gerade in schwierigen Zeiten, wo Krieg, Klimawandel oder soziale Gerechtigkeit die beherrschenden Themen seien. „Denn wir sind gefragt in den Krisen der Welt…Wir sind hier gefragt mit prophetischer Rede, tätiger Nächstenliebe und der Sorge für die Seele! Wir müssen dabei nicht zu allem und jedem etwas sagen. Aber bei dem, was ich gerade aufgezählt habe, haben wir zwangsläufig etwas aus unserer christlichen Überzeugung, aus unserem Glauben einzubringen“, so David Bongartz. Der Superintendent stellte außerdem heraus, was im aktuellen Jahr alles auf den Weg gebracht wurde. So wurde beispielweise das Seelsorgeangebot ausgeweitet. Abschließend zeigte er den Synodalen auf, wo er im kommenden Jahr Schwerpunkte setzen werde: die neuen Presbyter*innen, die 2024 ihre Ämter antreten, zu stärken, die Konfirmand*innen-Arbeit noch mehr auszuweiten und 2024 zum Entdeckerjahr zu machen. „Ich finde es sehr gut, dass wir uns auf der Sommersynode einerseits einen engagierten Zeitplan bis 2026 mit Blick auf die zukünftige Nutzung unserer Gebäude gesetzt haben. Und zugleich haben wir uns aber auch vorgenommen gemeinsam zu überlegen, wie wir Kirche hier in der Region sein wollen. Das Jahr 2024 kann so zum Entdeckerjahr werden, in dem wir mit Menschen ins Gespräch kommen, die wir sonst nicht im Gemeindekontext wahrnehmen. Ein Jahr, in dem wir über unseren Kirchenkreis hinausschauen und uns von anderen inspirieren lassen. Ein Jahr, in dem wir miteinander diskutieren, was alles sein kann!“, sagte David Bongartz.

Foto (Kirchenkreis): Pfarrer Andreas Mann und Pfarrer Christian Hilbricht wurden im Beisein des Kreisynodalvorstandes in ihr Amt des stellv. Skriba eingeführt.

Lesen Sie hier den Bericht des Superintendenten im Wortlaut: Download

Herbstsynode 2023: Popup-Trauung – Ein Modell für den Kirchenkreis?

Götterswickerhamm. Sich einfach spontan im Grünen trauen lassen: Davon träumen viele Paare. Auch in den Kirchengemeinden des Ev. Kirchenkreises Dinslaken spüren die Verantwortlichen den Wandel in der Gestaltung von kirchlichen Trauungen. In Köln ist man schon einen Schritt weitergegangen:  Dort richtet der Ev. Kirchenkreis Köln derzeit eine „Segensagentur“ ein. Und im August hatten Paaren die Möglichkeit, sich bei einem großen Popup-Hochzeitsfest an unterschiedlichen Orten spontan trauen zu lassen. Knapp 90 Paare ließen sich segnen.  Doch ist diese Form der Trauung auch ein Modell für die 8 Gemeinden im Ev. Kirchenkreis Dinslaken? Oder ist es gerade das Traditionelle, was sich die Menschen von der Kirche vor Ort wünschen? Mit diesen Fragen wird sich die Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, die am 3. und 4. November in der Ev. Gemeinde Götterswickerhamm, Gemeindezentrum, Obere Hilding 12, 46562 Voerde stattfindet, beschäftigen. In einem Impuls-Vortrag wird der Superintendent Torsten Krall aus dem Kirchenkreis Köln von seinen Erfahrungen vor Ort berichten. Im Anschluss werden sich die Synodalen über das Thema austauschen.

Weitere Tagesordnungspunkte sind unter anderem die Haushaltsplanungen des Kirchenkreises, der Ev. Kinderwelt und der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken. Zudem hören die Synodalen den Bericht des Superintendenten.

Überblick über die Tagesordnung der Kreissynode des Kirchenkreises Dinslaken:

Freitag, 3. Novemeber:

18 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl in der Ev. Kirche Götterswickerhamm inklusive Verabschiedung Herr Schulz und Frau Sommer, sowie Einführung des 1. stellvertr. Skriba Herrn Hilbricht und des 2.stellvertr. Skriba Herrn Mann. Gestaltung: Pfarrerin Karin Daniel und Pfarrerin Hanke Ibbeken/Pfarrer Harald Eickmeier

1. Eröffnung der Synodenverhandlungen
2. Grußworte
3.
Bericht des Superintendenten mit Aussprache
4.
Beratungen der Berichte der Fachausschüsse, Synodalreferate und Einrichtungen
Die Berichte werden in Kleingruppen diskutiert. Gruppe 1: Weltweite Ökumene; Gruppe 2: Kinder und Jugendliche; Gruppe 3: Seelsorge

Grußworte zur Verabschiedung von der stellv. Geschäftsführerin im Verwaltungsverband Frau Sommer und dem Geschäftsführer der Kinderwelt Herrn Schulz

 

Samtag, 4. November:

9 Uhr Fortsetzung der Tagung

Andacht: Pfarrer in Hanke Ibbeken/Pfarrer Harald Eickmeier

7. Grußworte
8. Feststellung der Beschlussfähigkeit
9. Kasualien im Wandel. Die Hochzeit als zeitgemäße Segensfeier.
Nach einem kurzen Referat über die Erfahrungen in Köln nehmen uns die Kolleg*innen aus dem KK Köln mit in den Austausch.
10. Bericht der Diakonie/ Ev. Kinderwelt und Planung der Haushalte/Ev. Kirchenkreis
11. Bericht des Verwaltungsverbandes Rhein-Ruhr
Der neue Geschäftsführer des Verwaltungsverbandes Herr Skowronek stellt sich vor, und die stellv. Geschäftsführerin Frau Sommer berichtet aus der Arbeit des Verwaltungsverbandes.
12. Neue Visitationsordnung
13. Pfarrstellenrahmenplan
14. Information zum Schutzkonzept
15. Termine

Fotos (Kirchenkreis Köln): Impressionen von der Popup-Trauung im August 2023 in Köln.

 

 

„Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Israel und Palästina“

„Das Geschehen im Nahen Osten bewegt uns sehr und unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Israel und Palästina. Mit Schrecken sehen wir, wie auch hier in Deutschland der Terror der Hamas verharmlost wird und Antisemitismus um sich greift. Wir sind hier solidarisch an der Seite unserer jüdischen Mitbürger*innen.“ (Text: David Bongartz, Superintendent)

Unsere Anteilnahme und Hoffen auf Frieden in jeglichen Kriegsgebieten wollen wir in zahlreichen Friedensgebeten und mit einer Woche für den Frieden, Ausdruck verleihen. Hier ein Überblick der Veranstaltungen im Ev. Kirchenkreis Dinslaken:

Woche für den Frieden:

Die Nachrichten über Kriege in der Welt reißen nicht ab. Hass begegnet uns überall: Ob in Israel, in der Ukraine, oder vor unserer Haustür. Die Evangelische Jugend im Kirchenkreis Dinslaken will dem etwas entgegensetzen und ruft die Woche des Friedens aus. In der Zeit vom 3. – 12. November finden in den Jugendeinrichtungen einzelne Aktionen statt, die für mehr Frieden in der Welt werben.

7.11 ab 18 Uhr im Ev. Gemeindezentrum Katharina-von-Bora-Haus, Rönskenstraße 77, in Voerde

8.11. ab 16 Uhr und am 10. 11. ab 18 Uhr im KG Treff, Canarisstraße 9, in Duisburg-Vierlinden

9./10. 11 in der OT, Friedrich-Wilhelm-Str. 13, in Voerde

10.11 ab 15 Uhr im Brucklyn, Danziger Platz 10, in Hünxe-Bruckhausen

 

In folgenden Gemeinden finden aktuell Friedensgebete statt. Zudem beten die Gläubigen in den regulären Gottesdiensten für die Opfer und ihre Angehörigen.

Friedensgebete:

3.11. um 18:30 Uhr, Dorfkirche Hiesfeld, Krengelstraße 6, in Dinslake

3.11. um 18 Uhr, ökumenisches Friedensgebet, St. Elisabeth, Bülowstr. 52, in Voerde

3.11. um 18 Uhr ökumenisches Friedensgebet, kath. Kirche St. Albertus Magnus, Albert-Magnus-Weg 7, Hünxe-Bruckhausen

Ein Interview zum Thema finden Interessierte unter folgendem Link: Interview mit Wibke Janssen und Volker Haarmann . Dort beziehen Oberkirchenrätin Dr. Wibke Janssen und Dr. Volker Haarmann, Dezernent für den Bereich Christen und Juden, klar Stellung, erklären sich solidarisch mit den Menschen in Israel und verurteilen die Gewalt der Hamas. Sie äußern sich auch zu Kritik an Israel und den Folgen des Krieges im Nahen Osten für das christliche Dorf Nes Ammin im Norden Israels.

Foto: iStock

Kampagne „Nicht wegsehen, hinschauen!“ gestartet

Dinslaken. Die Täter oder Täterinnen sind unter uns und verbergen sich hinter einer gut einstudierten Fassade. Es kann jeder sein. „Doch wir, der Ev. Kirchenkreis Dinslaken, die Diakonie und die Kinderwelt schauen nicht weg. Bei uns sollen Täter und Täterinnen von sexualisierter Gewalt keine Chance haben“, sagt Superintendent David Bongartz. Deshalb startet der Ev. Kirchenkreis jetzt eine Kampagne, mit der die Menschen, aber vor allem die Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, nochmals sensibilisiert werden sollen. Insgesamt werden 5000 Flyer mit Ansprechpartnern für Betroffene und Meldestellen für Mitarbeitende sowie 200 Plakat verteilt. Dies ist jedoch nicht die erste Maßnahme des Kirchenkreises: Schon seit 2019 wird vorgebeugt: Mit der Einstellung von Nicole Seidenstücker, als Beauftragte für Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt, wurde eine feste Ansprechpartnerin installiert. Zudem gibt es noch drei weitere Vertrauenspersonen, an die sich die Mitarbeitenden und Ehrenamtliche wenden können: Julia Glettenberg, Mitarbeiterin der Diakonie, Stefanie Dahlmann, Mitarbeiterin der Kinderwelt und Pfarrer Ralph-Rüdiger Penczek. Der Kirchenkreis und alle Gemeinde sowie jede Einrichtung haben Schutzkonzepte erarbeitet. „Zudem haben wir schon 2020 begonnen alle Mitarbeitenden und Ehrenamtliche umfassend zu schulen und zu sensibilisieren. Insgesamt sind bislang 625 Personen unterwiesen worden“, berichtet Nicole Seidenstücker. Neben der Schulung müsse jeder Mitarbeitende ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen und eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben.  Außerdem besteht eine Meldepflicht, wenn man einen möglichen Fall von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende bemerkt. „Wir legen sehr großen Wert auf eine Kultur der Achtsamkeit und einen sensiblen Umgang miteinander“, so die Expertin. „Uns ist es wichtig, dass alle Mitarbeitenden und Ehrenamtliche sensibilisiert sind, wissen, was sie tun müssen und wo sie Hilfe und Unterstützung bekommen“, ergänzt David Bongartz.

Seit der Einführung der Schutzkonzepte gab es bislang noch keinen konkreten Fall. Jedoch wurde einmal unwissentliches, grenzüberschreitendes Verhalten durch geschulte ehrenamtliche Mitarbeitende festgestellt. Die betroffene Person wurde darauf hingewiesen und im Rahmen eines Gesprächs konnte eine Klärung sowie eine Veränderung ihres Verhaltens erzielt werden. „An diesem Beispiel lässt sich gut erkennen, dass unsere Bemühungen fruchten“, so Nicole Seidenstücker. Es habe ein Umdenken stattgefunden. „Lappalien“ würden nicht abgetan, sondern angesprochen. „Wir sehen hin“, sagt David Bongartz.

Foto (Kirchenkreis) v.l.: Julia Glettenberg, Vertrauensperson und Mitarbeiterin der Diakonie, Superintendent David Bongartz; Nicole Seidenstücker, Vertrauensperson und Beauftragte für Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt und Timon Mecks, Geschäftsführer der Ev. Kinderwelt im Ev. Kirchenkreis Dinslaken.

Ausstellung „HOPE – HoffnungBewegt!“ gastiert im Kirchenkreis

Dinslaken/Duisburg. Mit der eindrucksvollen Fotoausstellung „Hope- HoffnungBewegt“ rückt die Evangelische Kirche im Rheinland die Situation von Menschen, die nach Europa geflohen sind, ins Blickfeld. Die Bilder, die Mädchen und Frauen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und dem Iran gemacht haben, sind vom 10. bis 17. September auch an verschiedenen Standorten im Ev. Kirchenkreis Dinslaken zu sehen. Die Fotos entstanden im Rahmen eines Fotografie-Kurses von CASA BASE. CASE BASE befindet sich direkt neben dem Flüchtlingslager im Ort Diavata, 15 km von Thessaloniki entfernt. Das Team von CASA BASE hat hier einen sicheren Ort für Mädchen und jungen Frauen geschaffen, einen besonderen Ort der Freiheit und der Erholung. Täglich kommen 40 bis 50 Personen aus dem Camp und nehmen hier Angebote wahr. Von 2020 bis heute haben mehr als 40 Frauen aus dem Lager im Alter zwischen 11 und 39 Jahren an den Fotokursen teilgenommen. Sie hatten verschiedene Fotoausstellungen in Europa und arbeiteten auch mit dem UNHCR, Vogue Runaway, Ärzte ohne Grenzen, Art 4 Humanity und anderen Organisationen zusammen. „Der Fotokurs hat uns geholfen, unsere Geschichten zu zeigen und der ganzen Welt zu erzählen, was wir – insbesondere als Frauen – erlebt haben, wer wir sind, und das nur mit Bildern, ohne Worte“, berichtet Asifa Hassan. Die 21-jährige Jesidin ist vor dem IS aus dem Irak geflohen. Fast ein Jahr hat sie daraufhin in dem Flüchtlingslager Diavata in der Nähe von Thessaloniki in Griechenland verbracht. Dort hat sie mit anderen geflüchteten Mädchen und Frauen an einem Fotokurs teilgenommen. „Ein Zeichen der Hoffnung sendet diese Ausstellung von den EU-Grenzen. Menschen, die dort in den Flüchtlingslagern unter unmenschlichen Bedingungen ausharren müssen, haben mit Fotos ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen. Als menschenskirche. teilen wir diese Hoffnung und sind hier vor Ort mit unseren diakonischen Angeboten für Geflüchtete aus aller Welt da“, so David Bongartz, Superintendent im Ev. Kirchenkreis Dinslaken.

Hier die Ausstellungsorte im Überblick:

Am Sonntag, 10. September, ist die Ausstellung von 11 bis 14 Uhr im Gemeindehaus Aldenrade, Schulstraße 2, in Duisburg zu sehen.  Um 10 Uhr findet zum Thema „HOPE –HoffnungBewegt!“ ein Gottesdienst für alle Generationen in der Ev. Kirche Aldenrade, Friedrich-Ebert-Str. 139, in Duisburg statt.

Am Dienstag, 12. September ist die Ausstellung von 11 bis 16.30 Uhr im Cafe Komm der Diakonie, Bahnhofsplatz 4-6, in Dinslaken, zu sehen.

Am Donnerstag, 14. September, ist die Ausstellung von 9 bis 12 Uhr und von 16 bis 20 Uhr im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Hiesfeld, Kirchstr. 7, in Dinslaken zu sehen.

Am Freitag, 15. September, ist die Ausstellung von 10 bis 13 Uhr im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Hiesfeld, Kirchstr. 7, in Dinslaken zu sehen. Um 18 Uhr findet dort ein Jugendgottesdienst zum Thema „Hoffnung“ statt.

Am Sonntag, 17. September, ist die Ausstellung von 11 bis 17 Uhr während des Gemeindefestes der Ev. Kirchengemeinde Dinslaken im Gemeindehaus, Duisburger Str. 72, in Dinslaken zu sehen.

Präses-Cup: Kicker des Kirchenkreises belegen Platz 8

2 Siege, ein Unentschieden und drei knappe Niederlagen:  Nach 19 Jahren Abstinenz gingen erstmals wieder Kicker des Ev. Kirchenkreises Dinslaken und der Diakonie beim Präses-Cup auf der Sportanlage in Duisburg-Wedau an den Start. Das bunt gemischte Team aus Theologen, Sozialarbeiter*innen, einem FSJler und dem Superintendenten des Kirchenkreises, David Bongartz, belegte am Ende einen guten 8. Platz. Sieger wurde die Mannschaft des landeskirchlichen Theodor-Fliedner-Gymnasiums Düsseldorf-Kaiserswerth. Die Kicker besiegten im Finale das Team des Kirchenkreises Düsseldorf. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen. Insgesamt nahmen 14 Mannschaften an dem Turnier, das zum 21. Mal stattfand, teil.