Evangelischer Kirchenkreis trauert um Andreas Winterberg

Andreas Winterberg, Leiter der Superintendentur im Ev. Kirchenkreis Dinslaken,  ist in der vergangenen Woche plötzlich schwer erkrankt und am Wochenende dann verstorben.
Der Ev. Kirchenkreis und alle seine Mitarbeitenden gedenken seiner mit dieser Anzeige:

Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des ewigen Lebens haben.  

In Gedenken an

Andreas Winterberg

*18. April 1958 + 21.Mai 2023

Viele Jahre hat Andreas Winterberg mit großem Engagement an unterschiedlichen Stellen in unserer kirchlichen Verwaltung gewirkt. Dabei war es ihm ein Herzensanliegen, dass seine Kirche eine offene und auf die Zukunft ausgerichtete Glaubensgemeinschaft ist.

Er selbst hat sich als Teil dieser Gemeinschaft weit über seinen eigentlichen Dienst eingebracht. Mit Zuspruch und Humor, mit Freude an der Diskussion und großer Loyalität ist er seinen Mitmenschen begegnet. Wir sind ihm hierfür sehr dankbar und hätten ihm gewünscht, mit dem kommenden Jahr seinen Ruhestand zu genießen.

In Gedanken sind wir bei ihm und seiner ganzen Familie. Gott schenke ihnen Trost und Halt.  

Für den Kirchenkreis Dinslaken                                Für den Ev. Verwaltungsverband Rhein Ruhr
David Bongartz                                                                Sandra Sommer
Superintendent                                                              Geschäftsführerin

„Auch Engelsnetzwerke brauchen Leitung“

Leitende Notfallseelsorgerin Kerstin Pekur-Vogt in ihren Dienst eingeführt

Mit einem Gottesdienst in der vollbesetzten Ev. Dorfkirche Vluyn wurde am 21. April 2023 Kerstin Pekur-Vogt in ihr neues Amt als leitende evangelische Notfallseelsorgerin eingeführt. Gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen Peter Bromkamp leitet sie die ökumenische Notfallseelsorge in den Kreisen Wesel und Kleve. Den Segen für ihr neues Amt sprach ihr Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, zu und dankte ihr, dass sie durch die Leitung der Notfallseelsorge die Unterstützung für Menschen in Notsituationen möglich mache. Zugleich übernehme sie als Ansprechpartnerin für die Mitwirkendenden im Notfallseelsorgeteam und als Ausbilderin große Verantwortung. Dank sagte er auch den ehren- und hauptamtlichen Notfallseelsorgenden, den Leitstellen und Einsatzkräften sowie den Landkreisen und Kommunen für die gute Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen, die in schlimme Not geraten.
In ihrer Predigt erklärte Pfarrerin Barbara Weyand, selbst in diesem Bereich tätig und im Kirchenkreis Moers als Skriba zweite Stellvertreterin des Superintendenten: Engel müssen keine Flügel haben, und sie müssen auch keine Männer sein. Engel seien keine Eingreiftruppe, die Unglücksfälle verhinderten. Sie seien vielmehr in Menschen materialisierte Botschaften. Diese lauten „In deinem Schmerz bist Du nicht allein“ und machen die Notfallseelsorge aus. „Aber auch Engelsnetzwerke brauchen Leitung“, bemerkte die Pfarrerin mit einem Lächeln an Kerstin Pekur-Vogt gewandt.
Bianca van der Heyden, Leiterin des Landespfarramtes für Notfallseelsorge, sowie hauptamtliche Kollegen sprachen ebenfalls Segenswünsche aus.
In der Notfallseelsorge steht eine große Zahl von Haupt- und Ehrenamtlichen Menschen bei, die z.B. einen schweren Unfall hatten. Ebenso leisten sie Erste Hilfe für die Seele bei An- und Zugehörigen, die unerwartet einen lieben Menschen verloren haben oder um sein Leben bangen. Die Unterstützung gilt allen Menschen unabhängig von ihrer Religions- oder Kirchenzugehörigkeit. Kerstin Pekur-Vogt und Kollege Peter Bromkamp sind leitende Koordinatorin und leitender Koordinator in den Landkreisen Wesel und Kleve. Sie fahren selbst Einsätze, bilden u. a. Ehrenamtliche aus und organisieren deren Dienst. Zusätzlich sind sie in intensivem Austausch mit den Rettungskräften und den Kommunen.
Kerstin Pekur-Vogt wurde vor 51 Jahren in Meisenheim nahe Bad Kreuznach geboren. Die Mutter von vier Kindern ist ausgebildete psychologische Beraterin. Bereits seit dem Jahr 2011 ist sie in der Notfallseelsorge tätig – zuerst ehrenamtlich, bis sie 2018 hauptamtlich in Teilzeitanstellung die stellvertretende Leitung übernahm. Mit ihrer Einführung folgt sie auf Linus Botha, der zum Dezember 2022 seinen Dienst beendet hatte. In ihrem mehr als ein Jahrzehnt währenden Dienst hat sie hunderte von Angehörigen in den ersten Stunden nach einem plötzlichen Kindstod, Verkehrsunfällen, Tötungstaten bis hin zum Herzinfarkt von Ehepartnerin oder Ehepartner beigestanden. Als besonders einschneidendes Erlebnis ist ihr die Flutkatastrophe in Erftstadt-Blessem in Erinnerung. Damals besuchten ehren- und hauptamtliche Notfallseelsorgende auch aus den Kreisen Wesel und Kleve über mehrere Wochen Menschen, die Angehörige und Existenzgrundlagen verloren hatten.

(Text: Egbert Schäffer)

Die Evangelische Kinderwelt sucht eine neue Geschäftsführung

Haben Sie Lust, eine verantwortungsvolle Leitungsaufgabe mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten in unserem KiTa-Trägerverbund zu übernehmen?
Wir suchen eine: n Geschäftsführer: in (w/m/d) für unsere Kindertagesstätten und Großtagespflegen zum 01. September 2023 oder später.
Die Stelle umfasst 30 Wochenstunden mit der Möglichkeit, auf 39 Stunden aufzustocken und wird unbefristet besetzt.
Die Ev. Kinderwelt ist…
ein Zusammenschluss aus 20 Kindertageseinrichtungen und drei Großtagespflegen in den Städten Dinslaken, Voerde, Duisburg, Dorsten und dem Kreis Wesel.
Mit 350 Mitarbeitenden betreuen wir ca. 1.500 Kinder im Ev. Kirchenkreis Dinslaken. Damit sind wir einer der größten Arbeitgeber im Bereich der KiTa-Betreuung unserer Region.
Als Arbeitgeberin zeichnen wir uns durch Wertschätzung und ein respektvolles Miteinander aus. Die Förderung der persönlichen Weiterentwicklung sowie Familienfreundlichkeit sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Unser evangelisches Leitbild zieht sich durch alle Tätigkeiten in der Ev. Kinderwelt.
Wir bieten Ihnen:
• eine vielfältige und verantwortungsvolle Leitungstätigkeit
• ein Arbeitsumfeld geprägt von hoher Wertschätzung und nachhaltigem Handeln
• eine enge Zusammenarbeit mit einem engagierten und innovativ denkenden Leitungsteam
• Flexibilität hinsichtlich der Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitszeitgestaltung
• Vergütung nach Tarif BAT-KF (EG), betriebliche Altersvorsorge, Weihnachtsgeld, Kinderzulagen
Ihre Aufgaben:
Sie tragen die Verantwortung für die personelle und finanzielle Planung und Leitung des Trägerverbundes und sind – gemeinsam mit dem Vorstand und der pädagogischen Leitung – verantwortlich für die konzeptionelle und zukunftsfähige Ausrichtung der Ev. Kinderwelt.
Dies bedeutet u.a.:
• Leitung des Trägerverbundes mit Fach- und Dienstaufsicht über die Mitarbeitenden, in enger Zusammenarbeit mit der pädagogischen Leitung
• Betriebswirtschaftliche Steuerung und Sicherstellung der Refinanzierung
• Entgeltverhandlungen mit den Kommunen
• Steuerung und kontinuierliche Anpassung der Prozesse, u.a. Weiterentwicklung des
unterjährigen Controllings
• Repräsentationsaufgaben und Gremienarbeit, Kooperationstätigkeiten mit den Kirchengemeinden des Kirchenkreises Dinslaken und relevanten Ansprechpartnern (u.a. Kommunen, LVR/LWL, Landeskirche)
• Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, u.a. gemäß KiBiz-NRW
• Bearbeitung von Bauangelegenheiten in Zusammenarbeit mit der kirchlichen Verwaltung
Ihr Profil:
• ein(e) erfolgreich abgeschlossene(s) Ausbildung / Studium im kaufmännischen Bereich sowie mehrjährige Berufserfahrung
• Leitungskompetenz im Rahmen von wertschätzender Führung der Mitarbeitenden
• Kommunikationskompetenz, Konfliktfähigkeit sowie Interesse an einem partizipativen und transparenten Miteinander
• idealerweise Erfahrung im Bereich Bau- und Liegenschaften
• Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirche Deutschland (ACK)
Sie sind interessiert?
Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie diese an die Superintendentur des Kirchenkreises Dinslaken, superintendentur.dinslaken@ekir.de. Bei Rückfragen zur Stellenbesetzung steht Ihnen Superintendent David Bongartz zur Verfügung, Tel. 02064-414512.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an die pädagogische Leitung der Ev. Kinderwelt, Frau Frank, Tel. 02064-414526. Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite www.evangelische-kinderwelt.de
Selbstverständlich können Sie sich auf absolute Diskretion sowie auf eine offene und zeitnahe Rückmeldung verlassen.
Bewerbungsschluss: 14.4.2023
Foto: Adobe stock

Landessynode tagt in Düsseldorf

Unsere Landessynodalen Marlies Schwinem, Christian Olges, Susanne Jantsch und David Bongartz nehmen an den Beratungen in Düsseldorf teil. In den kommenden Tagen werden sie von der Synode und ihren Eindrücken berichten.

Mit einem vielstimmigen Gottesdienst und beeindruckender Musik der Bigband der „da capo“ mit Schüler*innen der ev. Schulen im Rheinand ist jetzt die Landessynode der ev. Kirche im Rheinland gestartet. Viele wichtige Themen kam schon an den ersten beiden Synodentagen zur Sprache: Töne der Ökumene im Grußwort von Bischof Overbeck, Eindrücke der vielfältigen Bildungslandschaft im Rheinland und zuletzt sehr eindrücklich der Bericht von zwei Frauen aus dem Irak und dem Iran, die 5 Jahren in einem der Flüchtlingslager der EU in Griechenland leben mussten und nun um ihren Aufenthaltstitel in Deutschland kämpfen.

Wer die Synode im Live-Stream verfolgen will oder vertiefende Informationen bekommen möchte, findet diese unter: https://www2.ekir.de/

Fotos: David Bongartz

Weihnachtsansprache des Superintenden David Bongartz

Zum Weihnachtsfest richtet sich Superintendent David Bongartz mit einer Ansprache an die Menschen. Er möchte Mut machen. Denn 2022 habe gezeigt, dass es immer Menschen gebe, die helfen. „Und ich bin mir sicher, dass Gott uns genau dafür immer wieder die Kraft geben wird. Denn er ist ein Gott, der uns Menschen nah sein möchte. Dies hat sich an Weihnachten in Bethlehem gezeigt: Gott kommt in einem neugeborenen Kind in diese Welt, um uns Menschen so nah wie möglich zu sein. Einem jeden von uns“, so Bongartz. Die gesamte Weihnachtsansprache können Sie sich unter folgendem Link anschauen. Link zu Youtube

Fair Play ist möglich!

So war der erste synodale Jugendgottesdienst

„Haben Sie sich in den letzten Minuten ungerecht behandelt gefühlt?“ Diese Frage stand zu Beginn des ersten synodalen Jugendgottesdienstes am 3. Advent in der Dinslakener Friedenskirche. Auf den Stühlen waren Süßigkeiten verteilt. Unterschiedlich viele oder gar keine. Ist das gerecht? Wie ist das mit der (Un)gerechtigkeit und wie sieht eigentlich Gottes Gerechtigkeit aus? Diese Fragen hat das Vorbereitungsteam mit in den ersten synodalen Jugendgottesdienst gebracht und viele kleine Funken einer gerechteren Welt entdeckt, wie zum Beispiel die Kampagne der Diakonie Kein Kind in Armut, die sich nach dem Gottesdienst mit einem Infostand präsentierten. Für die adventliche Stimmung im Gottesdienst sorgte die Band Seek for Balance. Anschließend haben alle den Abend am Lagerfeuer mit Punsch und Keksen ausklingen lassen.

Fotos: Nicole Weltgen und  Nick Haselhoff

 

 

Kreissynode entwickelt Ideen zur Seelsorge der Zukunft

Walsum-Aldenrade. Rund 1.400 ehrenamtlich Mitarbeitende sind bei der Telefonseelsorge in der Ev. Kirche im Rheinland aktiv. Sie bringen jährlich 140.000 Dienststunden ein und führen dabei 420.000 Gespräche. Beeindruckende Zahlen. Die Telefonseelsorge hat eine lange Tradition in der Ev. Kirche. „Und der Zulauf ist groß.  Aber auch in anderen Seelsorgebereichen bieten wir im Ev. Kirchenkreis kompetente Beratung an“, berichtete Superintendent David Bongartz jetzt auf der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken in Walsum-Aldenrade. „Seelsorge ist nicht umsonst Thema auf dieser Synode. Sie ist nämlich ein Kernstück unserer Arbeit“, leitete er den Impulsvortrag zum Thema „Seelsorge und Ehrenamt“ von Pfarrerin Ulrike Mummenhoff, Dozentin für Seelsorge und Beratung am Gemeinsamen Pastoralkolleg  der Evangelischen   Rheinischen, Westfälischen, Reformierten und Lippischen Kirche am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst ein. „Seelsorge ist laut Martin Luther aller Christen Aufgabe“, so die Dozentin. Jedoch hätten sich die Bedürfnisse der Hilfesuchenden im Laufe der Zeit gewandelt. So sei Seelsorge mittlerweile nicht nur in den Gemeinden, sondern in vielen Bereichen zu finden: in Altenheimen, in Krankenhäusern, an Flughäfen als „Seelsorge to go“ oder als Seelsorgeprojekte in Studentengemeinden. „Die Seelsorge muss sich stetig weiterentwickeln“, erläuterte die Pfarrerin. Es müssten immer neue Formate gefunden werden. „Chat-Seelsorge beispielsweise ist derzeit unglaublich gefragt“, so Ulrike Mummenhoff weiter. Bei der Suche nach neuen Angeboten gebe es keine Grenzen. So könnte es beispielsweise Seelsorge-Treffen in Gruppen geben, Kochkurse für Trauernde oder Kurse für Patch-Work-Familien.

Pfarrer:innen, deren Kernaufgabe der Beistand ist, seien aber in der heutigen Zeit durch viele verwaltungstechnische Aufgaben gebunden. Sie alleine könnten diese neuen Wege nicht gehen. Nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen sei der Schritt in die Zukunft möglich. „Jedoch müssten diese Helfer eine qualifizierte Ausbildung erhalten“, betonte die Dozentin. Eine zusätzliche Möglichkeit könne aber auch die Weiterbildung von hauptamtlichen Kirchenmitarbeitenden sein. Im Anschluss an den Vortrag wurden in kleinen Diskussionsgruppen Ideen für den Kirchenkreis gesammelt, wie spezielle Seelsorge-Angebote für Eltern und Kinder, Entlastung der Pfarrer zu Gunsten von Seelsorgeangeboten, oder ein Buchungsportal für Seelsorge-Termine, ähnlich dem des Ev. Kirchenkreises Aachen.  Die gesammelten Ideen sollen nun geprüft und weiterentwickelt werden.

Foto (Henkel) v.r. Superintendent David Bongartz und Ulrike Mummenhoff, Dozentin für Seelsorge und Beratung am Gemeinsamen Pastoralkolleg  der Evangelischen   Rheinischen, Westfälischen, Reformierten und Lippischen Kirche am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst

Superintendent David Bongartz offiziell in sein Amt eingeführt

Hünxe. Mit einem stimmungsvollen von Aufbruch geprägten Festgottesdienst wurde jetzt Superintendent David Bongartz in der Dorfkirche in Hünxe von Oberkirchenrätin Wibke Janssen in sein Amt eingeführt. Wibke Janssen musste kurzfristig für den Präses der Ev. Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel, einspringen, der aufgrund einer Corona-Erkrankung absagen musste. Jedoch ließ es sich der Präses nicht nehmen, dem neuen Superintendenten des Ev. Kirchenkreises Dinslaken seine herzlichsten Glückwünsche zu überbringen. In ihrer Rede beschrieb die Oberkirchenrätin David Bongartz als einen Menschen, der in Bewegung ist, der für Aufbruch mit Bodenhaftung steht. „Und die Menschenskirche des Ev. Kirchenkreises Dinslaken passt zu dir, denn die Nähe zu den Menschen war dir immer wichtig“, so Wibke Janssen.

David Bongartz selbst nahm in seiner Predigt Bezug auf die Herausforderungen, mit denen sich die christliche Gemeinschaft auseinandersetzen muss. „Wir könnten künftig als kleine christliche Gemeinschaft unsere Nische suchen. Ich hoffe, es regt sich heftiger Widerstand“, sprach er die Besucher des Gottesdienstes direkt an. „Das kann nicht unser Weg sein. Ziel muss es sein, auch in 20 Jahren eine Strahlkraft zu haben, die die Menschen anspricht“, betonte der Superintendent. Dafür benötige es jedoch Perspektiv-Wechsel. „Die Menschen müssen uns unseren Glauben ansehen. Glaube ist heute jedoch oft eine Privatsache geworden. Wir müssen aber eine Gemeinschaft sein, die aus dem Glauben die Kraft nimmt, und hilft“, erläuterte er. Man müsse für andere, die es nicht selbst können, die Stimme erheben. „Lasst uns aufbrechen, als eine Gemeinschaft, die so viel Segen empfängt, und deshalb ein Segen für die Welt ist“, schloss David Bongartz seine Predigt.

Abgerundet wurde der festliche Gottesdienst von Beiträgen der Jugendkantorei der Kirchengemeinde Dinslaken und des Vokalensembles des Kirchenkreises unter Leitung von Kreiskantorin Daniela Grüning. Im Anschluss wurde der neue Superintendent durch zahlreiche Grußworte unter anderem vom Voerder Bürgermeister Dirk Haarmann; dem Superintendenten des Duisburger Kirchenkreises, Christoph Urban; der Geschäftsführerin der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, Alexandra Schwedtmann; dem Geschäftsführer der Kinderwelt im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, Reimund Schulz und der Geschäftsführerin des Verwaltungsamtes des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, Sandra Sommer begrüßt. Superintendent David Bongartz bedankte sich abschließend für den unglaublich herzlichen Empfang, und betonte, wie sehr er sich auf seine neue Aufgabe freue.

Foto (Henkel) v.l.: Pfarrerin Hanna Maas, (Scriba im Ev. Kirchenkreis Dinslaken); Henning Horstkamp (Kreissynodalvorstand); Pfarrerin Susanne Jantsch (Assessorin im Ev. Kirchenkreis  Dinslaken); Doris Aniola (Kreissynodalvorstand); Pfarrerin Elke Voigt (Kreissynodalvorstand); Superintendent David Bongartz;  Oberkirchenrätin Wibke Janssen;  Pfarrer Christoph Weßler, (Kreissynodalvorstand); Marlies Schwinem (Kreissynodalvorstand) und Hermann Driesen (Kreissynodalvorstand)

“Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln”

Die Botschaft der 11. ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe, Deutschland

Einleitende Worte

Jede Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen hat in der Vergangenheit eine Botschaft formuliert, um von den Erfahrungen der Vollversammlung und dem inspirierenden Charakter ihrer Arbeit zu berichten. Unsere Botschaft darf und soll in jeder einzelnen Gemeinde unserer Mitgliedskirchen verlesen und in allen kirchlichen Medien veröffentlicht werden. Wir hoffen, dass sie in viele Sprachen der Welt übersetzt wird und umfassend Anwendung findet. Es wäre schön, wenn sie erörtert und auseinandergenommen wird, wenn darüber nachgedacht wird und sie im Gebet bedacht wird, denn sie steht für den Austausch und die Gebete von über 4.000 Menschen, die an der Vollversammlung teilgenommen und sich an unserem Streben nach der Einheit beteiligt haben, die Christus uns schenkt. Wir übergeben die Botschaft heute an Sie und bitten Sie, sie an alle christlichen Gläubigen und alle Menschen guten Willens weiterzutragen, damit wir zusammen herausfinden können, wie die Liebe Christi die Welt bewegt, versöhnt und eint.

Ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln
„Denn die Liebe Christi drängt uns.“ (2.Kor 5,14)
„Kommt, folgt mir nach!“

  1. Seit dem Zeitpunkt als er auf der Erde unterwegs war und auch in diesem gegenwärtigen Moment spricht Jesus diese Worte unermüdlich zu jedem Menschen. Jesu Leben, Worte und Taten sind eine permanente Einladung, sich zu bewegen – von einem physischen Ort an einen anderen, von einer Gruppe Menschen zu einer anderen, von einer Denkart zu einer anderen. Vor allem aber ruft uns Jesus angesichts der vielen Probleme in Welt auf, zu ihm zu kommen und in seiner Liebe zu bleiben, einer Liebe, die der ganzen Welt gilt (vgl. Mt 11,28).
  2. Das allerletzte Buch in der Bibel, das Buch der Offenbarung, spricht über die uralten Kräfte, die menschliches Leid in der Welt verursachen: Krieg, Tod, Krankheit und Hunger. Während wir als Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 2022 in Karlsruhe zusammenkommen, sind wir uns der Ausdrucksformen dieser Kräfte in der Welt von heute schmerzlich bewusst. Sie führen zu Ungerechtigkeit und Diskriminierung, und jene, die Macht haben, nutzen sie oftmals, um andere zu unterdrücken, anstatt Inklusion, Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen.
  3. Einzelpersonen, Völker und Länder sind darüber hinaus mit Katastrophen konfrontiert, die direkt auf eine verantwortungslose und zerbrochene Beziehung mit der Schöpfung zurückgehen, die wiederum zu ökologischer Ungerechtigkeit und einer Klimakrise geführt hat. In dem Maße, in dem der Klimanotstand Fahrt aufnimmt, nimmt auch das Leiden von mittellosen und marginalisierten Menschen zu.
  4. Auf dem Pilgerweg, den wir als Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen gemeinsam fortsetzen wollen, ist unsere Gemütslage jedoch geprägt von froher Erwartung und Hoffnung, ja sogar Freude, denn durch die Kraft des Heiligen Geistes richtet sich Christi Einladung weiterhin an alle Menschen, ja die ganzen Schöpfung.
  5. „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt.“ Als Antwort auf den Aufschrei aller Leidenden drängt uns diese Liebe, in Solidarität zu ihm zu kommen und gemeinsam zu handeln und für Gerechtigkeit einzutreten. Wir sind aufgefordert, uns in der Liebe Gottes zu versöhnen und Zeugnis abzulegen für die Liebe, die in Christus offenbart wurde (1.Joh 4,9-11).
  6. Versöhnung ist eine Bewegung hin zu Gott und zueinander. Sie verlangt eine Bereitschaft, Gott zuzuhören und uns gegenseitig zuzuhören. Sie bedeutet eine Verwandlung des Herzens – von Ichbezogenheit und Gleichgültigkeit hin zu Dienst und Inklusion –, die auch unsere Wechselbeziehung mit der Schöpfung anerkennt. Wir bekennen, dass wir immer wieder scheitern, uneinig sind und zuweilen in entgegengesetzte Richtungen gehen, obwohl wir uns von ganzem Herzen danach sehnen, Gott und unseren Nächsten zu dienen. Wir bekennen, dass wir die transformierende Kraft der Liebe Christi brauchen, um eine Welt zu schaffen, die wahrhaftig versöhnt und vereint ist.
  7. Christliche Gläubige und die Strukturen, die wir aufgebaut haben, tragen eine Mitschuld an dem Missbrauch anderer, und wir müssen Buße tun und uns dieser Bewegung der Versöhnung anschließen. Angesichts von Krieg, fehlender Gleichstellung und den Sünden gegen die Schöpfung in der Welt von heute, ruft uns die Liebe Christi auf zu Buße, Versöhnung und Gerechtigkeit.

Unser gemeinsamer Weg

  1.          Trotz unserer großen Vielfalt haben wir auf unserer Vollversammlung noch einmal neu gelernt, dass wir uns gemeinsam auf einen Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit begeben müssen.

Auf unserer Tagung hier in Deutschland, erfahren wir, was ein Krieg kostet, und erfahren etwas über mögliche Versöhnung;

wir hören zusammen das Wort Gottes und verstehen unsere gemeinsame Berufung;

wir hören einander zu und sprechen miteinander, wir rücken näher zusammen;

wir wehklagen gemeinsam und öffnen uns für den Schmerz und das Leid der anderen;

wir arbeiten zusammen und einigen uns auf gemeinsames Handeln;

wir feiern gemeinsam und freuen uns über die Freude und die Hoffnungen der anderen;

wir beten gemeinsam, entdecken die Vielfalt unserer Glaubenstraditionen und spüren den Schmerz, den unsere Spaltungen verursachen.

„Gehet hin in alle Welt“

  1. Seit dem Zeitpunkt als er in den Himmel aufgefahren ist und auch in diesem gegenwärtigen Moment gibt Jesus unermüdlich allen, die ihm nachfolgten, diesen Auftrag.
  2. Versöhnung bringt uns näher zu Gott und näher zu einander, und sie eröffnet uns einen Weg hin zu einer in der Liebe Gottes begründeten Einheit. Als christliche Gläubige sind wir aufgerufen, in der Liebe Christi zu verweilen und eins zu sein (Johannes 17). Eine solche Einheit, die ein Geschenk Gottes ist und die aus Versöhnung entsteht und in seiner Liebe verankert ist, rüstet uns zu, die dringenden Probleme in der Welt anzugehen. Wir werden die Kraft finden, aus einer Einheit heraus zu handeln, die in der Liebe Christi verankert ist, denn sie rüstet uns zu, zu lernen, was zum Frieden dient, Spaltung in Versöhnung zu verwandeln und uns für die Heilung des gesamten lebendigen Planeten einzusetzen. Die Liebe Christi erhält uns alle in der Aufgabe, einander anzunehmen und Ausgrenzung zu überwinden.
  3. Wir haben eine Kostprobe dieser Liebe bekommen, als wir hier aus unseren 352 Mitgliedskirchen und mit unseren ökumenischen Partnern, Freunden aus anderen Glaubensgemeinschaften und aus allen Weltregionen zusammengekommen sind, um in all unserer Vielfalt dennoch nach Einheit zu streben. Zusammen haben wir den Stimmen gelauscht, die in unserer heutigen Welt oftmals marginalisiert werden: Frauen, jungen Erwachsenen, Menschen mit Behinderungen und indigenen Völkern.
  4. Wir sehnen uns nach einer umfassenderen Bewegung, nach Versöhnung und Einheit für alle Menschen, ja, den ganzen Kosmos. Das wäre eine Einheit, in der Gott Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für alle schaffen würde, durch die die Schöpfung erneuert und gestärkt werden kann. Wir verlassen uns in unserem Engagement und Eintreten für Klimagerechtigkeit auf die Liebe Christi. Wir schließen uns der Vollversammlung in Amsterdam (1948) an, dass „Krieg […] nach Gottes Willen nicht sein [soll]“, und auch der Vollversammlung in Nairobi (1975), dass „Rassismus […] Sünde gegenüber Gott [ist]“. Wir bedauern, dass wir diese Erklärungen hier wiederholen müssen.
  5. Wir haben auf unserer Vollversammlung viel gesprochen, aber daraus auch eine neue Entschlossenheit abgeleitet. Nun bitten wir Gott, uns bei der Umwandlung unserer Bekenntnisse und Verpflichtungen in Taten zu unterstützen. Wir verpflichten uns, mit allen Menschen guten Willens zusammenzuarbeiten. Und während wir uns über die Früchte unserer Arbeit hier in Karlsruhe Gedanken machen, laden wir alle Menschen ein, mit uns auf den Pilgerweg zu kommen. Denn in Christus wird alles neu werden. Seine Liebe, die für alle Menschen offen ist, auch den letzten, den geringsten und den verloren gegangenen, und die allen Menschen gilt, kann uns antreiben und uns auf unserem Pilgerweg der Gerechtigkeit, der Versöhnung und der Einheit zurüsten.