„Evangelische Kirche mit ihrem guten Geist bringt sich ein, hat Ausstrahlungskraft“

Superintendent Friedhelm Waldhausen kann auf eine bewegte Zeit im Ev. Kirchenkreis Dinslaken zurückblicken. Insgesamt 36 Jahre war er im Kirchenkreis als Gemeindepfarrer, Krankenhausseelsorger, Assessor und schließlich als Superintendent tätig. Im Interview verrät er, was seine größte Herausforderung war, warum er seine Arbeit liebt, weshalb die Kirche Bestand haben wird, und wie er seinen Ruhestand gestalten wird.

Was war für Sie die größte Herausforderung in ihrer Amtszeit als Superintendent?

Friedhelm Waldhausen: Dass die Kreissynode mich 2014 nach 14 Jahren als Synodalassessor und damit Mitglied im Kreissynodalvorstand zu ihrem Superintendenten gewählt hat, war insgesamt eine neue Herausforderung für mich.  Superintendent zu sein, bedeutet ja, die Kirchengemeinden und die Einrichtungen des Kirchenkreises wie die Diakonie, die Ev. Kinderwelt und die Seelsorgearbeit in Krankenhaus, Justizvollzugsanstalt und Notfallseelsorge sowie Telefon – und Schulseelsorge zu stützen und stärken. Warum? Damit Einrichtungen und Kirchengemeinden mit ihren Presbyterien nah bei den Menschen sind. Menschenskirche sind. Dabei ist zum Beispiel bis in Finanz – und Planungsausschüssen und Vorständen genau zu überlegen, wie Kirchensteuermittel verantwortlich eingesetzt werden. Kirche lebt aus dem guten Geist, der von Jesus ausgeht. Dieser Geist ist und verleiht Lebenskraft, er schenkt Trost, leistet Beistand und Begleitung auf dem Lebensweg.  Wie zeigen wir diese Relevanz für das Leben auf? Herausfordernde und vielfältige Aufgaben sind das. Dazu zähle ich auch, politisch Position zu beziehen gegen jegliche Form von Niedertracht. Kirche sozusagen als Friedens- und Gerechtigkeitsgemeinschaft, die tragfähig ist, der man vertrauen kann. Sie steht gegen Hass und Misstrauen. Kirche als tragfähige Gemeinschaft erlebbar und erfahrbar zu machen, wird eine große Aufgabe und Herausforderung bleiben. Hier fühle ich mich mit vielen Menschen bei ihren jeweiligen Aufgaben wunderbar verbunden.

Was hat Ihnen am meisten Freude bereitet?

Friedhelm Waldhausen: Die viele Arbeit hat mir aber auch viel Freude bereitet. Ich habe ungezählte Gespräche mit unterschiedlichen Menschen geführt – unter vier oder sechs Augen, in Gremien. Das hat mir wirklich Freude bereitet. Positionen, Ansichten, Meinungen, Einschätzungen zu hören, und zu verstehen, und dabei für das Anliegen – wenn man das so bezeichnen kann – von Kirche zu streiten. Woran müssen wir festhalten? An den Gottesdienstzeiten? An den Orten und Gebäuden, wenn die Gelder weniger werden, und die Menschen nicht mehr kommen? Konkret meine ich: Freude hat mir bereitet, an einer Ermöglichungskultur mitzuarbeiten für Perspektiven, für Lebendigkeit, Frische und Fairness, Achtsamkeit und Respekt. Unterschiedliche Player ins Gespräch bringen. Vom Finanzausschuss über die Vorstandsarbeit, in außerkirchlichen Gremien oder konkret beim Aufsichtsrat im Ev. Klinikum Niederrhein, zu deren Träger dieser gGmbH der Kirchenkreis – und Gemeinde Dinslaken gehören. Mit Kolleginnen und Kollegen habe ich gerne konstruktiv, phantasievoll und vertrauensvoll  Perspektiven entwickelt. Eine gute Verwaltung war mir dabei immer hilfreich. Das hat mir alles richtig Freude bereitet: Insgesamt das Miteinander mit so vielen wunderbaren Menschen.

Ja, der Kirchenkreis Dinslaken mit seinen Gemeinden und Einrichtungen ist gefragt, hat Bedeutung für die Bürgerinnen und Bürger in den Kommunen und in ihren sozialpolitischen Gremien, im kulturellen Bereich mit Musik, Ausstellungen, Vorträgen. Evangelische Kirche mit ihrem guten Geist bringt sich ein, hat Ausstrahlungskraft und gibt der Bürger*innengesellschaft ein freundliches Gesicht. Zugleich wünsche ich mir aber auch, dass wir an unserer Ausstrahlungskraft als Kirche noch etwas mehr arbeiten. Sie könnte noch mehr und klarer strahlen.

Welche Tipps möchten Sie ihrem Nachfolger gerne mit auf den Weg geben?

Friedhelm Waldhausen: Meinem Nachfolger möchte ich keine Tipps geben. Ich wünsche ihm jedoch angesichts der Vielfalt und Komplexität des Superintendenten-Amtes, dass er dem Bibelwort traut: dass Gott uns keinen Geist der Furcht, sondern der Kraft der Liebe und Besonnenheit gegeben hat. Ich wünsche ihm also ein segensreiches Wirken.

Sie haben 36 Jahre im Kirchenkreis Dinslaken – erst als Gemeindepfarrer in Hiesfeld, dann als Krankenhausseelsorger und Assessor, und abschließend als Superintendent – gewirkt. Wie hat sich die Kirche in dieser Zeit ihrer Meinung nach verändert? Was muss passieren, damit die Kirche weiterhin nah bei den Menschen bleibt?

Friedhelm Waldhausen: Als ich 1986 mit meiner Frau gemeinsam die erste Pfarrstelle in der Ev. Kirchengemeinde Hiesfeld übernahm, hatte der Kirchenkreis Dinslaken ca. 95.000 Gemeindemitglieder. Heute hat der Kirchenkreis keine 50.000 Mitglieder mehr. Der Kirchenkreis ist also kleiner geworden. Deshalb haben wir die Aufgabe, genau hinzuschauen, wo wir unsere weiterhin bestehende Relevanz deutlich machen können. Es ist leider nicht mehr selbstverständlich, dass Kirche dabei ist. Ich behaupte jedoch, dass wir keinen Relevanzverlust haben. Die Botschaft des Evangeliums, ja, die biblische Botschaft beider Testamente ist eine Botschaft, eine Ansage für gelingendes Leben und friedliches Miteinander. Das Leben hat es schwer. So will ich es ausdrücken. Persönliche, finanzielle, wirtschaftliche Lasten lasten schwer. Vereinsamung, ein abnehmendes verbindliches Füreinander Dasein, ein verlässliches Miteinander, zunehmende Sorgen um Klima und Krieg sind hier meine Stichworte. Aber hier verfügen wir als Kirche über ein Grundwissen, mit dem wir an Antworten und Lösungen arbeiten können. Dazu müssen wir Kontakte suchen, uns einbringen in den vielfältigen gesellschaftlichen Diskurs – ins Gespräch. Lebenslast und Lebenslust. Einsamkeit und Gemeinschaft. Unverbindlichkeit und Verlässlichkeit. Schöpfungsbewahrung und Klimazerstörung. Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit. Krieg und Frieden. Das sind alles Themen des biblisch-christlichen Lebens. Wir haben wirklich allen Grund uns nicht zurück zu ziehen, sondern einzubringen. Ich meine, dann tragen wir als Menschen eine Menschenskirche weiter mit dazu bei, nah bei den Menschen zu sein.

Nach dem vollen Terminkalender als Superintendent, gönnen Sie sich jetzt erst einmal eine Ruhephase oder haben sie schon ganz konkrete Pläne für die Zukunft?

Friedhelm Waldhausen: Wie mein Ruhestand aussieht? Ich weiß es natürlich nicht. Aber ich freue mich trotzdem darauf. Ich freue mich auf die Zeit mit anderen Herausforderungen, auf neue und andere Erfahrungen, auf Urlaube, und bin ganz den Worten des Reformationsjubiläums von 1517 vergnügt, erlöst, befreit.

Trotz allem: Träume wagen! – Der Frauenkirchentag Nord geht in die 3. Runde!

Zweimal musste der Frauenkirchentag-Nord pandemiebedingt verschoben werden. Jetzt ist es endlich soweit: Am Samstag den 24.09. 22 treffen sich Frauen aus allen Teilen unserer Landeskirche in der Christuskirche in Duisburg-Rheinhausen.

‚Trotz allem: Träume wagen!‘, so lautet das Thema des Frauenkirchentags Nord. Gerade jetzt, trotz aller Katastrophen, lassen wir uns unsere Träume nicht nehmen! Lasst uns vielmehr unsere Träume tanzen, malen, singen, diskutieren. Lasst uns im Gottesdienst mit Pfarrerin Hanna Jacobs und in dem Konzert mit dem Pop-Duo Jeru unsere Träume feiern. Lasst uns gemeinsam staunen über die unterschiedlichen Blickwinkel muslimischer und christlicher Frauen auf Hagars Träume. Lasst uns auf die Lebensträume von Frauen aus anderen Teilen der Welt hören und die Träume von Frauen wahrnehmen, die durch ihre Flucht alles verloren haben und dennoch wagen, neu zu träumen. Und wenn die Katastrophen und Rückschläge der letzten Jahre uns den Mut zum Träumen genommen haben, dann lasst uns inneren Frieden und neue Kraft finden durch Sela-Yoga und andere Workshopangebote.

Der Frauenkirchentag ist ein Tag, um miteinander zu diskutieren, neue Denkansätze und Weltsichten kennenzulernen, einander zu begegnen, zu singen, zu beten, neue Kontakte zu knüpfen und alte Beziehungen aufzufrischen und natürlich ein Tag, um Gott, das Leben und unsere Träume zu feiern.

Informationen und Anmeldungen unter frauenkirchentag-nord@frauenhilfe-rheinland.de oder telefonisch unter 0228 9541-123.

Kosten 15 – 30 € als solidarischer Beitrag. Sie zahlen, was Sie können.

Mehr Informationen auch zu den Workshops, finden Sie auf unserer Webseite unter www.frauenhilfe-rheinland.de/landesverband/veranstaltungen/frauenkirchentag

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Sabine Richarz (Regionalreferentin, Verantwortliche für den Frauenkirchentag Nord) Telefon: 0228 9541-122; E-Mail: sabine.richarz@frauenilfe-rheinland.de

Orgelfahrt mit besonderem Highlight

Die Kreiskantorate Wesel und Dinslaken  haben am Pfingstsamstag wieder ihre alljährliche Orgelfahrt durchgeführt.
Gut 35 Teilnehmer*Innen haben sich auf den Weg nach Ostwestfalen gemacht. Dabei wurden drei unterschiedliche Orgeln im Kloster Corvey, in Borgentreich und Ostönnen besichtigt. Das Highlight war sicher die ältestes spielbare Orgel der Welt in Ostönnen. Auch vier Orgelschüler aus dem Kirchenkreis Dinslaken waren mit dabei und hatten sichtlich Spaß.

Die nächste Orgelfahrt findet wieder am Pfingstsamstag, dem 27. Mai 2023 statt.

Kloster Corvey
Borgentreich
Die Orgelschüler

RhEINklang, das Rheinische Kirchenmusikfest 2022

RhEINklang, das Rheinische Kirchenmusikfest 2022, lockt im September nach Düsseldorf. Jetzt ist Gelegenheit, sich anzumelden – als Gruppe über den eigenen Chor(leiter), aber auch als Einzelperson über die Website. Welche Workshops zur Wahl stehen? Was bei der Festveranstaltung im Düsseldorfer Konzerthaus, der Tonhalle, geboten wird? Wie das neue Chorbuch klingt? Fragen, die ekir.de unter dem folgenden Link beantwortet. Gern können Sie den Beitrag in Ihre Websites einbinden, an die Gemeinden Ihres Kirchenkreises weitergeben etc.. Er steht zur Nutzung – auch (nur) in Teilen – zur Verfügung.

https://news.ekir.de/meldungen/2022/06/rheinklang-fest-fuer-die-kirchenmusik-lockt-im-september-nach-duesseldorf/

Kreissynode wählt David Bongartz zum neuen Superintendenten

Die anwesenden 57 Synodalen des Ev. Kirchenkreises Dinslaken haben gewählt: David Bongartz wird ab 1. Oktober 2022 neuer Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken.  Die Vertreter:innen der acht Kirchengemeinden, die zweimal jährlich als Synode zusammen kommt, votierten im ersten Wahlgang eindeutig für den 43-jährigen Pfarrer. „Ich danke ihnen sehr für ihr Vertrauen und freue mich in diesem Kirchenkreis heimisch zu werden“, sagte der künftige Superintendent nach seiner Wahl. Schon während seiner Vorstellung hatte David Bongartz betont, wir sehr ihn die Arbeit der Gemeinden, der Kinderwelt und der Diakonie im Ev. Kirchenkreis beeindruckt habe. „Was mir grundsätzlich Mut macht, ist die Arbeit mit Jugendlichen. Darauf sollten wir uns künftig besinnen“, so der 43-Jährige. Der Kirchenkreis habe mit der „Evangelischen Kinderwelt“ und dem Projekt „Junge Kirche“ schon Grundsteine für die Zukunft gelegt.
Einen Schwerpunkt seiner Arbeit sieht er im großen Veränderungsprozess, in dem sich die Kirche befindet.  Sein Ziel sei es, viele Menschen mitzunehmen, und diesen Weg gemeinsam und transparent zu gestalten. „Wir wissen nicht wo das Ziel ist, aber wir müssen im gesellschaftlichen Diskurs wahrnehmbar sein“, sagte der Pfarrer. David Bongartz sieht Kirche als kraftvolle Glaubensgemeinschaft, die sowohl in KonfiCamps, als auch in einem Kirchenasyl Gestalt gewinnen kann. Er ist seit 2012 Pfarrer in St. Augustin und engagiert sich im Bereich Jugendarbeit. Vernetzungen innerhalb und außerhalb von Kirche sind ihm wichtig.

Weitere Wahlen

Im Anschluss wurden für ausgeschiedenen Mitglieder des Kreissynodalvorstandes (KSV) Marlies Schwinem und Doris Aniola nachberufen. Zudem stellte sich die neue Jugendreferentin des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, Nicole Weltgen, vor. „Jugendarbeit ist eine Herzensangelegenheit für mich. Deshalb freue mich sehr, das Projekt „Junge Kirche“ voranzutreiben“, so Nicole Weltgen.

Verwaltungsverband Rhein-Ruhr gegründet

Zum Abschluss stimmten die Synodalen für die Gründung eines Verwaltungsverbandes Rhein-Ruhr. Zuvor hatten schon die Abgeordneten des evangelischen Kirchenparlamentes in Duisburg auf ihrer gleichzeitig laufenden Tagung für die gleichen Beschlüsse gestimmt. Denn erst die parallelen Voten ermöglichen nun den Zusammenschluss der Verwaltungsämter der Evangelischen Kirchenkreise Dinslaken und Duisburg. So soll ein großer kirchlicher Dienstleister mit ca. 80 Mitarbeitenden gebildet werden, der für die insgesamt 23 Kirchengemeinden sowie Einrichtungen und Dienste beider Kirchenkreise Verwaltungsaufgaben wie z.B. Sitzungsbegleitungen, Gebäudemanagement, Personalverwaltung oder Finanzplanungen übernimmt. „Die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt. Wir müssen den Verband, der die rechtliche Grundlage des Zusammenschlusses bildet, nun mit Leben füllen“, betonte Sandra Sommer, Leiterin des Verwaltungsamtes im Ev. Kirchenkreises Dinslaken. Zusammen mit ihrer Kollegin Svenja Stepper aus Duisburg wird sie  im Verwaltungsverband eine Doppelspitze bilden und in drei Jahren – so ist die Zielsetzung – gemeinsam mit den Mitarbeitenden in der Detailplanung Aufgaben, Arbeitsabläufe oder die eingesetzte Software aufeinander abstimmen. „Ziel ist es, die Qualität von Verwaltung sowie die Arbeitsplätze langfristig sichern“, erläuterte Sandra Sommer.  Der Umsetzungsprozess solle unter Beteiligung der Gemeinden und Einrichtungen, aber vor allem auch der Mitarbeitenden beider Verwaltungen vollzogen werden.

Fotos: Tanja Henkel, Thomas Koch

 

 

 

Ukrainehilfe: Gemeinden aktiv

7600 Euro haben die Menschen aus den Gemeinden des Ev. Kirchenkreises Dinslaken an die Diakonie vor Ort schon gespendet. Das Geld kommt den ukrainischen Flüchtlingen, die sich bis Dinslaken und Umgebung durchgeschlagen haben zu Gute. Auch in den acht Gemeinden des Kirchenkreises haben engagierte Gläubige und die Pfarrer:innen Einiges auf die Beine gestellt. So werden in fast allen Gemeinden regelmäßige Friedensgebete veranstaltet. In Dinslaken-Hiesfeld ist zudem die Kirche täglich von 18 bis 20 Uhr geöffnet. In Walsum-Aldenrade findet jeden Mittwoch um 18 Uhr auf dem Kometenplatz eine Mahnwache statt, die von der katholischen Dionysius-Gemeinde initiiert wurde und an der sich auch die Ev. Gemeinde Walsum-Aldenrade beteiligt. Neben diesen Veranstaltungen sind noch weitere direkte Angebote für die ukrainischen Betroffenen in Planung. In Dinslaken wird es eine Kleiderkammer geben. Zudem will man mit der Gemeinde Hiesfeld eine Kontaktbörse für die Flüchtlinge einrichten. In der Gemeinde Gahlen will man für Kinder und Jugendlichen eine Anlaufstelle schaffen. Auch in Spellen-Friedrichsfeld ist ein Kindertreff in Planung. Außerdem soll es dort einen Frühstückstreff für die Betroffenen geben.

Wenn Sie auch spenden möchten:

Spenden für Hilfsaktionen zur Unterbringung der Flüchtlinge im Ev. Kirchenkreis Dinslaken: Diakonisches Werk Dinslaken
Bank f. Kirche und Diakonie eG-KD-Bank
IBAN: DE 33 3506 0190 1088 4070 20
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Ukraine

Bitte um Frieden- Gemeinsames Gebet in den Gemeinden des Kirchenkreises

Angesichts der Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt und in Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine wird es am kommenden Sonntag ein gemeinsames Gebet in den acht Gemeinden unseres Kirchenkreises geben. Es wird im Rahmen der Sonntagsgottesdienste stattfinden.

Wir laden aber auch ein, dieses Gebet zu Hause in den eigenen vier Wänden zu sprechen.

Gott,
mit Sorge schauen wir in die Ukraine und nach Russland. Wir bitten dich für alle, die in die politischen und diplomatischen Verhandlungen involviert sind. Wir bitten dich um Weisheit und Geduld
und den unbeirrbaren Willen zum Frieden.
Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine,
in Russland und in ganz Osteuropa: Wo Härte und militärische Stärke vorherrschen,
schaffe du, Gott, dir Raum mit deiner Sanftheit und Güte
und der Liebe zum Kleinen und Schwachen. Wo Angst und Misstrauen sind, schaffe dir Raum mit deiner Großzügigkeit, mit der Hoffnung und dem Vertrauen. Wo vergangene Ereignisse und Entfremdung Wunden geschlagen haben, da schaffe dir Raum mit deinem heilsamen Geist der Versöhnung.
Schaffe dir Raum, Gott, und deinem Shalom,
deinem Frieden, der alle Menschen sieht und allen gilt.
Amen.

Text: Pfarrerin Miriam Haseleu
Bild: pixabay

Wenn die „Polizei“ anruft …

Betrugsmethoden gegenüber Senior*innen an Telefon und Haustür

Ältere Menschen sind zu Hilfsbereitschaft und Höflichkeit Fremden gegenüber erzogen. Es fällt ihnen schwer, „Nein“ zu sagen und sie setzen die Ehrlichkeit anderer voraus. Aber genau das wird ihnen zum Verhängnis, wenn Kriminelle sich am Telefon melden und mit raffinierten Tricks versuchen, an das Geld und die Wertsachen der Senior*innen zu kommen.

Die Kriminalhauptkommissare Markus Köper (li. im Bild) und Richard Devers sind bei der Kreispolizeibehörde Wesel für genau solche Betrugsmaschen zuständig und informieren Senior*innen, um sie stark zu machen gegen Betrugsmaschen.

„Der Ablauf ist am Telefon immer derselbe“, sagt Markus Köper. „ Die Betrüger rufen mit verschiedenen Betrugsmaschen an und versuchen die Angerufenen dazu zu bewegen, Geld und Wertsachen zusammen zu packen, und an jemanden zu übergeben, der die Sachen vermeintlich in Sicherheit bringt. Dabei sitzen die Anrufer in Callcentern im Ausland und haben Komplizen vor Ort.
Die einige Beispiele:

  • „Falscher Polizeibeamter“: Angeblich hat die Polizei eine Bande festgenommen, bei der ein Zettel mit der Anschrift des Angerufenen gefunden wurde – ein Hinweis auf den bevorstehenden Einbruch. Darum seien Geld und Wertsachen zu Hause nicht mehr sicher. Alles soll in eine Tasche gepackt werden und ein angeblicher Polizist in Zivil hole die Sachen ab und bringe sie zur Wache.
    Gerne wird dabei von den Betrügern auch die Nummer 110 genutzt. Aber die Polizei ruft NIE!!! über die 110 an. Unbedingt merken!
  • „Schockanruf“: Bei einem angeblichen Verkehrsunfall – gerne im Ausland – soll ein Verwandter schwer verletzt worden sein. Oft ruft ein angeblicher Rechtsanwalt an und fordert eine hohe Geldsumme für Behandlungskosten oder Strafkaution, damit der Angehörige nicht ins Gefängnis muss. Die Kriminellen steigern hier oft die Dramatik immer weiter, bis die Angerufenen zahlungswillig sind.
  • „Enkeltrick“: Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht“ rufen Betrüger bei alleinstehenden älteren Menschen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Freunde aus und bitten kurzfristig um Bargeld wegen einer angeblichen finanziellen Notlage. Oft werden die Betroffenen auch mehrmals angerufen und sogar aufgefordert, noch Geld von der Bank zu holen. Sobald das Opfer zahlen will, wird eine Person angekündigt, die das Geld abholt.

Bei all diesen Tricks wird von den Anrufern ein hoher emotionaler Druck aufgebaut. Das macht die richtige Reaktion so schwer.
Hier einige Verhaltenstipps:

  • Seien Sie immer misstrauisch.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf, wenn jemand Geld will oder Sie unter Druck setzt.
  • Lassen Sie sich nicht ausfragen. Geben Sie niemals Auskunft über Ihren Kontostand oder Ihr Vermögen, auch nicht über Ihre Kontodaten.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an fremde, unbekannte Personen. Wenden Sie sich an ein Familienmitglied oder eine Vertrauensperson.
  • Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. Auch wenn Sie aus Vorsicht einfach aufgelegt haben und nichts weiter passiert ist. Sie können immer die Polizei darüber informieren und Anzeige erstatten.

Und zum Schluss:

Opfer kann jeder werden. Niemand muss sich schämen, auf Tricks und Straftaten hereingefallen zu sein. Wenden Sie sich an den Opferschutz der Polizei – am einfachsten über die 110. Dort finden Opfer einer Straftat vielfältige Unterstützung, menschlichen Beistand und praktische Hilfe.

Foto: Ruth Levin

 

Neue Mitglieder eingeführt

Im Kreissynodalvorstand wirken nun auch Hanna Maas und Elke Voigt mit

In einem Gottesdienst in der Walsumer Johanneskirche hat Superintendent Friedhelm Waldhausen am vergangenen Sonntag zwei neue Mitglieder des Kreissynodalvorstandes (KSV) in ihre Ämter eingeführt. Pfarrerin Hanna Maas ist nun Schriftführerin und Pfarrerin Elke Voigt ihre erste Stellvertreterin. Die ausscheidenden Mitglieder Martina Geißler und Joachim Gall wurden im selben Gottesdienst aus ihrem Dienst im KSV entlassen.

Im Gottesdienst führte Waldhausen durch die Liturgie, Hanna Maas predigte wider die Angst in ungewisser Zeit zum biblischen Vers „Fürchtet euch nicht.“ Im Anschluss war Gelegenheit zu Gespräch und Beisammensein.

Foto: Mirko Lipski-Reinhardt