Von „heute morgen entschieden und in 15 min ein Brautkleid gekauft“ über „Anreise von Mallorca nur für den Segen“, Geburtstag, Hochzeitstag, überraschende Anträge und 25 Jahre Ehe, zu zweit oder mit 30 Gästen, im Brautkleid oder in Kutte, Anfang 20 oder weit über 70 – bei unserer ersten Pop-Up-Hochzeit war am 24. August so ziemlich alles dabei, aber vor allem eines: Liebe, Freude, Rührung und ganz ganz viele ergreifende und erinnerungswürdige Momente! Wir haben mit knapp 50 geplant und sind bei 98 Gesegneten gelandet! Wahnsinn! Wir sind unheimlich dankbar für diesen rundum gelungenen Tag Danke an das Orga-Team, alle helfenden Hände, die Paare und ihre Gäste, an unsere Partner (Wüster Blumenladen, Sinalco, Brauereiprojekt 777, Kutscherstube, Privatrösterei König Gustav) und die tolle Berichterstattung durch den WDR, Radio KW die NRZ Dinslaken.

Einladung zur 3. Ideenschmiede am 5. September in Götterswickerhamm

Am Donnerstag, 5. September, gehen wir mit unserer Ideenschmiede in die dritte Runde: Dann findet wieder unser Vernetzungstreffen im Kirchenkreis für alle statt, die die Veränderungen in unserer Kirche in Region mitgestalten wollen. Diesmal treffen wir uns im gemütlichen Biergarten der Gaststätte „Rheinwacht“ in Götterswickerhamm. Hier laden wir ein dazu, weiter die Impulse der Zukunftssynode zu diskutieren, Erfahrungen aus der Pop-Up Hochzeit zu teilen und gemeinsam Ideen zu schmieden, wie wir auch in Zukunft als menschenskirche nah bei den Menschen sind.

Unser Treffen ist für alle Interessierten offen, kommt einfach ohne Anmeldung vorbei.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Euch!

 

3. Ideenschmiede / Rheinwacht Götterswickerhamm, Dammstr. 46, 19:30 Uhr

 

Pop-Up-Hochzeit in Götterswickerhamm: 98 Paare erhalten den Segen

Götterswickerhamm. Um 20.20 verlässt das junge Paar freudestrahlend mit seinen zwei kleinen Kindern und seinen Eltern die Ev. Kirche in Götterswickerhamm. Sie sind die letzten Liebenden, die sich bei der 1. Pop-Up-Hochzeit des Ev. Kirchenkreises Dinslaken segnen lassen haben. „Wir haben uns erst heute Morgen spontan dazu entschieden, nachdem wir davon im Radio gehört haben“, erzählt die Braut nach der Zeremonie. Die Familie ist extra aus Recklinghausen gekommen. Sie sind nicht die Einzigen, die eine weite Anreise in Kauf genommen haben. Es gibt Paare aus Aachen, Dortmund oder Osnabrück. Die weitestete Fahrt – oder besser gesagt Flug – können zwei gebürtige Dinslakener vorweisen, die aus Mallorca anreisen. Insgesamt 98 Paare haben an diesem besonderen Tag den Segen von einer der 25 Pfarrpersonen empfangen. „Dass so viele Menschen kommen, hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen“, freut sich Hanna Rommeswinkel-Meis, Pfarrerin und Mitorganisatorin. „Wir haben einfach noch eine Stunde drangehängt, um alle zu segnen“, fügt Katharina Bous, Pfarrerin und Mitorganisatorin hinzu.

Die Liebende, die an diesem Tag am Rhein, unter einer Kastanie, am Apfelbaum oder in der Kirche gesegnet werden, können nicht unterschiedlicher sein. Einige tragen ihre Alltagskleidung, manche haben sich mit Girlanden geschmückt oder andere erscheinen in  weißen, eleganten Brautkleidern. Das auch der Kauf einer solchen Robe spontan geht, beweist ein Paar, dass vorher einfach einen Zwischenstopp in der „Brautmoden-Straße“ in Duisburg-Marxloh eingelegt hat. „Aber egal, wie unterschiedlich die Menschen auch, sind. Eines haben alle gemeinsam. Sie waren alle glücklich und total begeistert von ihrer eigenen, individuellen Segnung“, erzählt Hanna Rommeswinkel-Meis. Und auch für die Pfarrerinnen und Pfarrer ist dieser Tag etwas sehr Besonderes. „Die Menschen waren alle so offen. Wir hatten tolle Gespräche“, so Katharina Bous. „Es war wie Ostern und Weihnachten zusammen“, fügt Pfarrer Mirko-Lipsky-Reinhardt schmunzelnd hinzu. Und natürlich ist eine Wiederholung nach so einem Erfolg nicht ausgeschlossen.

 

Impressionen & Eindrücke gibt es auch als kurzen Clip auf Youtube

Kirche als mobiles Projekt: Mecki, das Menschenskirchenmobil, macht sich bereit

Am Freitag, 27. Juli 2024, ist Mecki, das Menschenskirchenmobil, in Gahlen gelandet. Mecki ist eine kleine blaue Piaggio Ape 50, die derzeit von Henning Horstkamp, Presbyter Kirchengemeinde Gahlen, und weiteren Gemeindemitglieder*innen bis März nächsten Jahres zu einem richtigen Kaffeemobil umgebaut wird. Ab Ende März wird Mecki dann regelmäßig mit einem Ehrenamtsteam im ganzen Kirchenkreis unterwegs sein –  mit offenen Ohren, Kaffee, ausreichend Zeit für (Seelsorge)Gespräche, aber auch einfach, um eine niederschwellige Kontaktfläche anzubieten und die Menschenskirche den Menschen in den Gemeinden (noch) näher zu bringen.

Mecki ist ein Gemeinschaftsprojekt von Ev. Kirchenkreis, Diakonie und Kinderwelt und erstes, konkretes Arbeitsergebnis unserer Zukunftssynode und dem Leitsatz der „mobilen Projekte“.

Wer Lust hat, ehrenamtlich als Fahrer*in/Kaffeeauschenker*in und/ oder ehrenamtliche Seelsorger*in mitzumachen, kann sich gerne melden. Für die ehrenamtlichen Seelsorger*innen wird es einen Alltagsseelsorge-Workshop geben, wo Basis-Gesprächs-Kompetenzen vermittelt werden.

Anmeldung bitte per E-Mail an:  Katharina Bous

 

Folgt Mecki gerne auch auf Instagram: @mecki_unterwegs

 

 

Wir bringen unsere Gedanken ins Rollen: Radtour für alle von Gahlen nach Hünxe und zurück

Mit vielen bunten und gemeinschaftlichen Aktionen bewegen wir uns im Entdeckerjahr 2024 in Richtung Zukunft und (Neu-)Entwicklung unserer Kirche. „Bewegt“ wird es auch am 31. August zugehen, wenn wir einladen zur „Radtour durch den Kirchenkreis“ von Gahlen nach Hünxe und wieder zurück. Wir starten um 14 Uhr am östlichsten Teil unseres Kirchenkreises in der Gemeinde Gahlen. Von dort machen wir uns auf nach Hünxe und legen eine Pause ein. Die darf zum Verweilen und zum Austausch genutzt werden, für Interessierte wird eine Führung durch die Dorfkirche angeboten. Von Hünxe geht es dann wieder zurück nach Gahlen.

Und unterwegs? Da kommen wir radelnd ins Gespräch über unsere beiden Gemeinden und unsere Ideen und Anregungen für die Zukunft der Menschenskirche. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Nachmittag und spannenden Austausch!

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mitzuradeln:

31. August, 14:00 bis 18:00 Uhr

Startpunkt: Historische Dorfkirche Gahlen

Tour: Gahlen – Hünxe – Gahlen

 

Anmeldung bitte per E-Mail an:  Hanna Rommeswinkel-Meis

(Wer spontan dazukommen möchte, ist auch ohne Anmeldung herzlich willkommen.)

Hinweis: Wir radeln achtsam und mit Fahrradhelm!

 

 

Was machen die Kaffeebohnen da?!

Dies war nicht die zentrale Frage auf der großen Entdeckersynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken am 4. Mai 2024, sondern es ging darum, wie Kirche im Jahr 2035 aussehen soll. Mehr als vier Stunden hatten rund 200 geladene Gäste in der Zechenwerkstatt Lohberg in Dinslaken an 6 Mitmach-Stationen und in 3 Diskussionsrunden ihre Ideen, Kritik und Vorstellung über Kirche eingebracht. Das Ergebnis daraus waren drei Leitsätze, die im „Entdeckerjahr“ der menschenskirche. einen prioritären Arbeitsauftrag mit sich bringen.

Wie kommen die Kaffeebohnen hier ins Spiel?

Die sind eines der vier zentralen Motive auf dem Graffiti, das der Künstler Raphael Wiese im Verlauf der Veranstaltung aus den Impulsen der Gäste auf ein 4m-großes Holzschiff sprühte. „Wir brauchen allem voran ein Medium, um die Menschen mit und für Kirche zu erreichen“ – so fasste der junge Sprayer die erste Inspirationsquelle aus den Gesprächen mit den Gästen zusammen.

  • Der Kaffee als omnipräsentes Bindeglied für Menschen und Momente symbolisiert unkomplizierte und kurzweilige Begegnungen.
  • Den Raum für kirchliche Begegnungen sieht düster aus, das ist aber so gewollt. Die dunklen Wolken beschreiben, dass Kirche auch in Zukunft dort eine zentrale Rolle spielen wird, wo Hoffnung und Zuversicht gebraucht werden.
  • Die Sanduhr steht für die selbst gesetzte Deadline: Das Jahr 2035 scheint in weiter Ferne, ist aber gleichzeitig begrenzte Zeit. Und die ist am Ende des Tages nur bedingt beeinflussbar, denn vielmehr gilt es, die Wahrnehmung zu verändern.
  • Das Auge auf dem Schiff bringt all das zusammen: Zukunftsfähigkeit erlangt die Kirche, wenn sie sich neu beurteilt und neuen Betrachtungsweisen öffnet.

Das Kunstwerk war wie die drei Leitsätze ein gemeinsames Ergebnis aus den Interaktionen des Tages. „So wie das Schiff-Graffiti jedem Betrachter und jeder Betrachterin eine eigene Lesart anbietet, so darf auch Kirche nicht allein das konkrete Bild sehen, sondern muss Interpretationsspielräume lassen“, resümiert Raphael Wiese sein Werk.

Das Graffiti-Schiff steht derzeit im Verwaltungsgebäude des Kirchenkreises in Dinslaken, soll aber – so wie die Kirche der Zukunft – auch mobil bleiben und bei der ein oder anderen Veranstaltung immer wieder mit dabei sein.

 

Übrigens:

Das Wort Graffiti kommt aus dem italienischen, ist die Plural von Graffito und beschreibt ein Kratzbild oder eine in harten Stein geritzte Zeichnung. Der Ursprung liegt somit bereits einige tausend Jahre zurück und die Frage, ob Graffiti nicht aus der Mode kommt, ist schnell beantwortet. Nein, denn heute beschreibt es den oftmals illegalen Einsatz von Farbe auf Wänden, Mauern, Zügen o.a.. Die Kunst aus der Dose ist geprägt von einem kreativen Ausdruck in Form von Signaturen (Tags), Motiven, Figuren (Character) politische Parolen oder eine Buchstabengruppe (Style), die meist für die Szene und nicht für den Laien lesbar sind.

Kirche ist mobil, nicht langweilig und braucht keine Kirchen

Um 15:56 Uhr stand das mit Spannung erwartete Votum fest: Die Menschenskirche 2035 ist mobil, nicht langweilig, braucht keine Kirchen, hat ein klares christliches Profil und orientiert sich konsequent an den Lebenssituationen der Menschen. Mehr als vier Stunden hatten die rund 200 Gäste der Entdeckersynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken in der Zechenwerkstatt Lohberg in Dinslaken an 6 Mitmach-Stationen und in 3 Diskussionsrunden ihre Ideen, Kritik und Vorstellung über Kirche eingebracht. So entstanden unter anderem mobile Kindergärten, eine 360-Grad-Pop-Up-Action-Church und ein Begegnungszentrum für alle Altersklassen aus Legosteinen. In den Diskussionsrunden wurden darüber hinaus Themen wie „Kirchlicher Segen abseits der klassischen Lebenswege“ oder „Was würde passieren, wenn Kirche sich an dem, was Menschen vor Ort erhoffen und erwarten, orientiert?“ angesprochen.

Ziel der Synode war es, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Deshalb waren nicht nur die Synodalen aus den 8 Gemeinden, sondern auch Bürger*innen aus lokalen Vereinen, Künstler*innen und Vertreter*innen aus der Politik eingeladen worden. „Wir haben uns für dieses ungewöhnliche Format entschieden, da sich Kirche grundlegend verändern muss, und wir wollen im Kirchenkreis diese Veränderung nicht von oben herab anstoßen, sondern wir wollen dies hier als Menschenskirche gemeinsam mit den Menschen gestalten“, erläuterte David Bongartz, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken.

Am Ende der Veranstaltung hatten die Gäste die Wahl sich zwischen 9 möglichen Leitsätzen, die im Laufe des Tages an den Stationen entstanden waren, zu entscheiden. Folgende 3 Sätze bekamen die meisten Stimmen: Wir brauchen keine Kirchen, sondern bunte Orte des Zusammenseins, die für jeden offen sind; Kirche langweilt nicht und denkt nicht von dem was ist, sondern orientiert sich konsequent an den Lebenssituationen der Menschen; Kirche taucht mit mobilen Projekten mit klarem christlichen Profil dort auf, wo man sie nicht erwartet. „Das war Menschenkirche pur, wo der Fokus auf den Menschen liegt, auf dem, was sie in eine Menschenskirche einbringen wollen, und was sie von uns brauchen“, so David Bongartz. „Und es ist jetzt unsere Aufgabe, dieses konkret werden zu lassen“, so der Superintendent weiter.

Für ein besonderes Highlight zum Abschluss sorgte zudem der Graffiti-Künstler Raphael Wiese aus Spellen-Friedrichfeld, der während der Veranstaltung die Gedanken, Wünsche und Eindrücke der Besucher*innen sammelte und am Ende ein vier Meter großes Schiff mit entsprechenden Bildern besprüht hatte.

Ein kleines Schiff für den Kirchenkreis

Große Herausforderungen bedürften vieler, kreativer Ideen. Und eine davon ist der Bau eines Schiffes – natürlich im Kleinformat. Der Kahn ist allerdings schon so groß, dass mindestens zwei Menschen darin Platz nehmen können. Und einen Mast hat er auch. Gebaut wird das Gefährt aus Aluminium, es wird rund 35 Kilo wiegen und kann somit leicht mittles Auto und Anhänger durch den Kirchenkreis transportiert werden. So kann es in jeder Gemeinde zum Einsatz kommen. Aber wofür? Das ist eine gute Frage und auch darauf gibt es bestimmt künftig noch viele kreative Antworten. Ein Verwendungszweck steht aber schon fest: das Schiff wird mal an der Lippe, der Emscher oder dem Rhein stehen. Dort wollen wir mit den Menschen ins Gespräch kommen und herausfinden, was sie von Kirche halten.