Dinslaken. Reduzierung von Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen: Das leise Sterben der sozialen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen hat begonnen. Mangelverwaltung gehört seit Jahren zum traurigen Alltag, nun ist der Kipppunkt erreicht. So geht es nicht mehr weiter! Die Freie Wohlfahrtspflege NRW startet deswegen die Kampagne „NRW bleib sozial!“ Den Auftakt bildet eine große Kundgebung am Donnerstag, 19.10., um 11.55 Uhr vor dem Düsseldorfer Landtag. Und wir – das heißt mehr als 200 Mitarbeitende der Ev. Kinderwelt im Ev. Kirchenkreis Dinslaken und mehr als 30 Mitarbeitende der OGSen der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken – sind dabei und werden protestieren. Auch Superintendent David Bongartz wird an der Protestaktion teilnehmen. Denn die Einrichtungen der Diakonie und der Kinderwelt sind ebenfalls betroffen. Die aktuellen Lohnsteigerungen haben riesige Löcher in die Haushaltskassen gerissen und die Hilfeversprechen der Landesregierung sind nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Alle Eltern wurden im Vorfeld über die Protestaktion informiert und es gab durchweg positives Feedback. In allen Einrichtungen der Kinderwelt und in den OGSen der Diakonie wurde eine Notbetreuung eingerichtet. Über 140 Organisationen aus ganz Nordrhein-Westfalen unterstützen die von der Freien Wohlfahrtspflege NRW getragene Initiative zur Rettung der sozialen Infrastruktur in NRW. Erwartet werden mindestens 10.000 Menschen aus ganz NRW.
„Die Politik scheint die Augen vor gesellschaftlichen Realitäten zu verschließen. Die gesellschaftlichen Herausforderungen werden nicht weniger, sondern mehr. Eigentlich bräuchte die soziale Infrastruktur mehr Unterstützung. Doch der Bund kürzt massiv, freiwillige Leistungen der finanzschwachen Kommunen brechen weg und im Landeshaushalt bilden sich die Preissteigerungen nicht ab oder es wird gar gekürzt“, so Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW. „So geht es nicht weiter, das soziale Netz, das unsere Gesellschaft zusammenhält, wird kaputt gespart. Daher rufen wir alle Menschen aus NRW auf, gemeinsam mit uns Flagge vor dem Landtag zu zeigen!“ Donnerstagvormittag steht die Haushalts-Anhörung im Finanzausschuss auf der Agenda, Vertreter*innen aller im Landtag vertretenen demokratischen Parteien haben zudem zugesagt, auf der Kundgebungs-Bühne ins Gespräch zu kommen.