Jeder Fall ist ein Fall zuviel!

Die Ergebnisse der breit angelegten Aufarbeitungsstudie „ForuM“ zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie sind fürchterlich erschütternd: Denn jeder Fall ist ein Fall zu viel! „Uns ist sehr bewusst, dass alle Betroffenen ein Recht auf umfassende Aufklärung haben. Gerade in unserer Kirche, die ein Schutzraum für viele Menschen ist, darf sexualisierte Gewalt keinen Raum haben“, so Superintendent David Bongartz.

Die ausführliche Pressemitteilung der Evangelischen Kirche Deutschland und der Diakonie Deutschland zum Thema findet man unter:

Pressemitteilung

Fakten zur Studie:

Die ForuM-Studie klärt allgemeine Fragen zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche (z. B. Ermöglichungsstrukturen, Aufarbeitung).

Die Studie geht zurück auf einen Beschluss der Synode der EKD aus dem Jahr 2018 und war Teil des damaligen 11-Punkte-Handlungsplans.

Entsprechend dieses Auftrages erfolgte eine öffentliche Ausschreibung der Studie, auf die sich mehrere Forschungsverbünde verschiedener wissenschaftlicher Einrichtungen bewarben.

Die Forschenden von ForuM arbeiten absolut weisungsfrei und unabhängig. Sie gehören verschiedenen deutschen Universitäten und Instituten an. Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen der EKD und dem Forschungsverbund sichern die wissenschaftliche Unabhängigkeit.

Die Durchführung der wissenschaftlichen Aufarbeitung erfolgt extern und unabhängig, wird aber durch die Kirche finanziert. Die EKD und die Landeskirchen unterstützen ForuM mit einer Zuwendung von 3,6 Millionen Euro.

Diese Studie bildet die Grundlage für die regionalen Aufarbeitungsstudien. Sie ist vergleichbar mit der MHG-Studie auf katholischer Seite, aber breiter angelegt, weil sie nicht nur Priester, sondern alle kirchlichen Mitarbeitenden, beruflich wie ehrenamtlich, in den Blick nimmt.

Weiter Informationen zur Studie finden sich unter: https://www.forum-studie.de/

 

Der Ev. Kirchenkreis unterstützt betroffene Personen und erkennt das Unrecht an, dass sie erfahren haben. Er steht für die konsequente Aufklärung, Ahndung und Aufarbeitung zurückliegender Taten. Zudem werden im Kirchenkreis, der Diakonie und der Ev. Kinderwelt umfassende Präventionsmaßnahmen umgesetzt. „Wir, der Ev. Kirchenkreis Dinslaken, die Diakonie und die Kinderwelt schauen nicht weg. Bei uns sollen Täter und Täterinnen von sexualisierter Gewalt keine Chance haben“, sagt Superintendent David Bongartz.  Mit der Einstellung von Nicole Seidenstücker, als Beauftragte für Präventionsmaßnahmen gegen sexualisierte Gewalt, wurde eine feste Ansprechpartnerin installiert. Zudem gibt es noch drei weitere Vertrauenspersonen, an die sich die Mitarbeitenden und Ehrenamtliche wenden können: Julia Glettenberg, Mitarbeiterin der Diakonie, Stefanie Dahlmann, Mitarbeiterin der Kinderwelt und Pfarrer Ralph-Rüdiger Penczek. Der Kirchenkreis und alle Gemeinde sowie jede Einrichtung haben Schutzkonzepte erarbeitet. Diese werden nun mit Blick auf die Forumsstudie nochmals überprüft und gegebenenfalls überarbeitet. Zudem wurde 2020 begonnen alle Mitarbeitenden und Ehrenamtliche umfassend zu schulen und zu sensibilisieren. Insgesamt sind bislang 709 Personen unterwiesen worden. Neben der Schulung muss jeder Mitarbeitende ein erweitertes Führungszeugnis vorweisen und eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben.  Außerdem besteht eine Meldepflicht, wenn man einen möglichen Fall von sexualisierter Gewalt durch Mitarbeitende bemerkt. Ansprechpartner und weitere Informationen finden Betroffene unter: https://kirchenkreis-dinslaken.de/ansprechpersonen-sexualisierte-gewalt/

Weitere Informationen zum Thema: https://www2.ekir.de/thema/missbrauch-sexualisierte-gewalt/

https://www.ekd.de/missbrauch-23975.htm