Wieso haben wir uns auf dem Weg gemacht?
Weshalb bleibt es nicht so, wie es ist?
Warum ist diese Reise eine Chance, sogar eine Bereicherung?
Rückblick: Bereits im Jahr 2023 wurde auf der Synode in Hiesfeld der Veränderungsprozess beschlossen. Die Landessynode legte zuvor fest, dass alle Kirchenkreise bis 2027 bestimmen müssen, welche Gebäude sie nach 2035 weiterhin bewirtschaften möchten. Diese Gebäude sollen bis dahin treibhausgasneutral sein. Zudem wurde deutlich, dass der hohe Finanzdruck eine wichtige Rolle spielt. Dabei ging es nicht nur um bauliche und finanzielle Aspekte, sondern auch um die inhaltliche Ausrichtung der kirchlichen Arbeit sowie um die zukünftige Struktur der Kirche in der Region. Bereits damals waren sich die Synodalen in Hiesfeld für den Kirchenkreis Dinslaken des Potenzials bewusst, das die Gemeinden im Kirchenkreis, die Diakonie und die Kinderwelt gemeinsam bieten.
Die entscheidenden Fragen für den gesamten Transformationsprozess griff Pfarrer und stellv. Skriba Andreas Mann in seiner inspirierenden Andacht bei der Sommersynode im Juni 2025 noch einmal auf. Er verdeutlichte, dass die klassische, liebgewonnene Kirche mit Pfarrer*innen, Kirche und Gemeindehaus bei vielen Menschen keine Rolle mehr spielt: „Die überwiegende Mehrheit gestaltet ihr Leben außerhalb unseres Paradieses. Die Mehrheit der weißen Europäer braucht Gott nicht mehr, um ihr Leben zu führen, um zufrieden oder auch glücklich zu sein. Die Menschen brauchen uns, aber anders.“
So finde Kirche z.B. große Zustimmung im Bereich der Diakonie und im Rituellen, wie Festen, Taufen, Trauungen etc. „Aus einer Kirche, die immer schon wusste, was Menschen brauchen, muss eine Kirche werden, die unseren Gott auch im Säkularen sucht“, so Andreas Mann.
Der Aldenradener Pfarrer mahnte jedoch an, dass auch Abschiedsschmerz seinen Raum habe müsse. Abschließend betonte er: „Ich wünsche uns aber auch, dass wir das Verlockende des Neuen sehen; dass wir Lust daran finden, neue Erkenntnisse zu gewinnen; weil es klug ist, so zu handeln, und vielleicht sogar klug macht.“