Internationale Ökumene erlebbar machen
Im Regionalen Dienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) ist seit dem Ende des vergangenen Jahres ein Pfarrer aus Tansania in der Region Niederrhein tätig: Yoram Karusya, Pastor aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELCT) des afrikanischen Landes. Zu seinem Wirkungskreis gehören die Kirchenkreise Krefeld-Viersen, Moers, Wesel, Jülich, Aachen, Kleve und Dinslaken.
Vom Hochland Tansanias an den Niederrhein – der Gegensatz der Kulturen könnte kaum größer sein. Doch Yoram Karusya sieht den Wechsel mit Humor und betont: „Arbeiten mit Menschen, die man noch nicht kennt, ist einfach schwierig. Aber so fängt Freundschaft an“, erklärt er. Für Yoram Karusya hat inzwischen die Routine seiner Arbeit begonnen. Er stellte sich in einem Brief an die Gemeinden vor, nutzte Pfarrkonvente, um Bereitschaft zum Kennenlernen zu signalisieren. Sein Büro hat er im Haus der Referate des Kirchenkreises Krefeld-Viersen in Krefeld eingerichtet.
„Die internationale Gemeinschaft von Kirchen erlebbar zu machen“, ist nach den Worten von Angelika Veddeler, Teamleiterin des Regionalen Dienstes der VEM, das Anliegen des früheren Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ) in den sechs Regionen der rheinischen Kirche. „So wird ein Sonntagsgottesdienst am Niederrhein mit Partnern aus Sumatra vorbereitet und über elektronische Verbindungen gemeinsam gefeiert oder ein Workshop mit Musikerinnen und Musikern aus Afrika, Asien und Europa entwickelt neue Liturgien“, beschreibt sie Beispiele dieser Arbeit. Der Regionale Dienst soll Aktivitäten von Gemeinden und Kirchenkreisen im Bereich Mission und internationaler Ökumene miteinander vernetzen und dabei Interessen und Wünsche zum Beispiel im Bereich der Partnerschaften unterstützen. „Er soll ökumenische Gemeinschaft lebendig werden lassen und Zusammenarbeit in Globalität und Diversität fördern“, betont Angelika Veddeler.
Yoram Karusya ist nach eigenem Bekunden Pfarrer aus Leidenschaft. Bereits als Kind entdeckte der 48-jährige Theologe seine Liebe zum Gesang, leitete selbst einen Chor und wirkte im Gottesdienst in seiner Gemeinde in der ELCT mit. Nach seinem Studium, das er 1996 begann, und seiner Ordination 2002 war er als Gemeindepfarrer tätig. Führungsqualifikationen erwarb er in Indonesien, Israel, Kenia, Rwanda, Kamerun und in Deutschland. Assistent des Bischofs und schließlich Generalsekretär der ELCT waren die Ämter, die er in seiner Heimat, der Karagwe-Diözese, zuletzt bekleidete. Schließlich zog es ihn nach Deutschland in die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau. Dort war er sechs Jahre lang als VEM-Mitarbeiter tätig.
Marion Unger (gekürzt)
Foto: Pfarrer Yoram-Karusya und Angelika-Veddeler
© Susanne-Seiler, VEM