„Es gab so wunderbare Erfahrungen, dafür bin ich zutiefst dankbar“

Dinslaken. Es war der Sonntag nach Ostern 1986, als Pfarrerin Petra Schorberger-Waldhausen bei ihrer Ordination von der Ev. Kirche im Rheinland mit dem Dienst als Pfarrerin beauftragt wurde.  Und genau am Sonntag nach Ostern (24.4.2022)  – 36 Jahre später – wurde sie jetzt in den Ruhestand verabschiedet. Pfarrerin Susanne Jantsch, Assessorin des Ev. Kirchenkreises Dinslaken und Krankenhaus-Pfarrerin Dörthe Lahann entpflichteten sie vor mehr als 80 geladenen Gästen im Rahmen eines Gottesdienstes in der Friedenskirche in Dinslaken. „Wir danken dir für deinen Einsatz, deine Gabe, deine Freude und dein Wirken. Gott segne, was du in seinem Namen getan hast“, so Susanne Jantsch. Nach dem Gottesdienst bedankten sich zahlreiche Wegbegleiter wie Dr. Andreas Sander, med. Geschäftsführer des Ev. Klinikums Niederrhein, mit Grußworten bei Petra Schorberger-Waldhausen für ihr Wirken. „Es gab so wunderbare Erfahrungen, dafür bin ich zu tiefst dankbar“, so die Pfarrerin in ihrer Abschlussrede. Dem Ruhestand schaue sie gelassen entgegen: „Ich bin schon gespannt, was Gott jetzt mit mir vorhat.“

Ihr Weg als Pfarrerin führte sie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken in drei verschiedene Gemeinden: das Vikariat absolvierte sie in Walsum-Aldenrade (1983-85), danach war sie 28 Jahre lang als Gemeindepfarrerin in Hiesfeld tätig, bevor sie für die vergangenen 8 Jahre als Seelsorgerin an den Dinslakener Krankenhäusern tätig war. „Nahe bei den Menschen“ zu sein, war das Hauptanliegen von Petra Schorberger-Waldhausen. Schon in ihrer Tätigkeit als Gemeindepfarrerin engagierte sie sich in der Begleitung pflegender Angehöriger oder unterstützte in Bibelseminaren die Menschen auf ihrem Glaubensweg. Als Krankenhausseelsorgerin stand sie vielen Kranken bei, aber sie bildete auch Ehrenamtliche aus dem Besuchsdienst aus und fort. Gerne erinnert sie sich auch an den muslimischen Besuchsdienst, den sie zusammen mit der Stadt aufgebaut hat.  Ein besonderes Anliegen war ihr, Trauernde zu begleiten. Ihre Trauerseminare für Hinterbliebene brauchten nie viel Werbung und füllten sich fast von allein.

Neben den Kranken und den Hinterbliebenen hatte sie aber auch immer die Mitarbeitenden im Blick. „Es war eine intensive Zeit“, resümiert sie, „mit den Kranken und ihren Angehörigen, aber auch mit vielen Ärzten und Pflegenden.“ Gerade auf der Palliativstation habe sie aber auch Feste gefeiert, um – wie sie sagt – „den Tagen mehr Leben zu geben“.

Zudem engagierte Petra Schorberger-Waldhausen sich auf Kirchenkreisebene für den fairen Handel, die weltweite Ökumene und die Bewahrung der Schöpfung. In der Zeit ihres Vorsitzes beim Ausschuss für Mission und Ökumene gab es eine Friedensausstellung in Dinslaken und auch eine Kreissynode zum nachhaltigen Wirtschaften.

Foto: v.l. Susanne Jantsch, Petra Schorberger-Waldhausen und Dörthe Lahann