„Nah bei den Menschen“
Das ist die große Überschrift, an der wir in unserem Kirchenkreis unser Handeln ausrichten. „Wir“ das sind: die acht Gemeinden des Kirchenkreises, die Einrichtungen der Diakonie, der Verbund der Kindertagesstätten „Ev. Kinderwelt“, die Krankenhausseelsorge, die Seelsorge in der Justizvollzugsanstalt, die Kirchenmusik sowie die Notfallseelsorge und weltweite Ökumene. So wird Lebenshilfe in vielfacher Hinsicht erfahrbar. Sie begründet sich aus dem Glauben an Jesus Christus. Sein befreiender Geist ist uns Orientierung für ein Leben in gelingender Gemeinschaft.
Yoram Karusya aus Tansania im Regionalen Dienst der VEM
Internationale Ökumene erlebbar machen
Im Regionalen Dienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) ist seit dem Ende des vergangenen Jahres...
Internationale Ökumene erlebbar machen
Im Regionalen Dienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) ist seit dem Ende des vergangenen Jahres ein Pfarrer aus Tansania in der Region Niederrhein tätig: Yoram Karusya, Pastor aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche (ELCT) des afrikanischen Landes. Zu seinem Wirkungskreis gehören die Kirchenkreise Krefeld-Viersen, Moers, Wesel, Jülich, Aachen, Kleve und Dinslaken.
Vom Hochland Tansanias an den Niederrhein - der Gegensatz der Kulturen könnte kaum größer sein. Doch Yoram Karusya sieht den Wechsel mit Humor und betont: „Arbeiten mit Menschen, die man noch nicht kennt, ist einfach schwierig. Aber so fängt Freundschaft an“, erklärt er. Für Yoram Karusya hat inzwischen die Routine seiner Arbeit begonnen. Er stellte sich in einem Brief an die Gemeinden vor, nutzte Pfarrkonvente, um Bereitschaft zum Kennenlernen zu signalisieren. Sein Büro hat er im Haus der Referate des Kirchenkreises Krefeld-Viersen in Krefeld eingerichtet.
„Die internationale Gemeinschaft von Kirchen erlebbar zu machen“, ist nach den Worten von Angelika Veddeler, Teamleiterin des Regionalen Dienstes der VEM, das Anliegen des früheren Gemeindedienstes für Mission und Ökumene (GMÖ) in den sechs Regionen der rheinischen Kirche. „So wird ein Sonntagsgottesdienst am Niederrhein mit Partnern aus Sumatra vorbereitet und über elektronische Verbindungen gemeinsam gefeiert oder ein Workshop mit Musikerinnen und Musikern aus Afrika, Asien und Europa entwickelt neue Liturgien“, beschreibt sie Beispiele dieser Arbeit. Der Regionale Dienst soll Aktivitäten von Gemeinden und Kirchenkreisen im Bereich Mission und internationaler Ökumene miteinander vernetzen und dabei Interessen und Wünsche zum Beispiel im Bereich der Partnerschaften unterstützen. „Er soll ökumenische Gemeinschaft lebendig werden lassen und Zusammenarbeit in Globalität und Diversität fördern“, betont Angelika Veddeler.
Yoram Karusya ist nach eigenem Bekunden Pfarrer aus Leidenschaft. Bereits als Kind entdeckte der 48-jährige Theologe seine Liebe zum Gesang, leitete selbst einen Chor und wirkte im Gottesdienst in seiner Gemeinde in der ELCT mit. Nach seinem Studium, das er 1996 begann, und seiner Ordination 2002 war er als Gemeindepfarrer tätig. Führungsqualifikationen erwarb er in Indonesien, Israel, Kenia, Rwanda, Kamerun und in Deutschland. Assistent des Bischofs und schließlich Generalsekretär der ELCT waren die Ämter, die er in seiner Heimat, der Karagwe-Diözese, zuletzt bekleidete. Schließlich zog es ihn nach Deutschland in die Evangelische Kirche von Hessen und Nassau. Dort war er sechs Jahre lang als VEM-Mitarbeiter tätig.
Marion Unger (gekürzt)
Foto: Pfarrer Yoram-Karusya und Angelika-Veddeler
© Susanne-Seiler, VEM
mehr lesenWenn ich Feuer und Flamme bin…
„Wenn ich Feuer und Flamme bin und für eine Sache brenne, dann fällt es mir leicht die richtigen Worte zu finden, dann sprudelt es aus mit...
„Wenn ich Feuer und Flamme bin und für eine Sache brenne, dann fällt es mir leicht die richtigen Worte zu finden, dann sprudelt es aus mit raus, dann habe ich Überzeugungskraft. So geht es auch den Menschen, die mit Jesus unterwegs waren, als ihnen an Pfingsten Gottes Geist begegnet: Sie sind Feuer und Flamme dafür von Jesus zu erzählen, sie brennen Menschen von Jesus zu überzeugen und mit dem Wasser der Taufe wächst ihre Gemeinschaft - und so feiern auch wir in diesem Sinne, dass unsere Gemeinschaft wächst an vielen Ort Pfingsten.“
Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Pfingstfest.
mehr lesenHoher Besuch im Kirchenkreis: Präses Mambembe macht Halt im Haus der Kirche
Im Rahmen seines Partnerschaftsbesuches bei der Ev. Kirchengemeinde Walsum-Aldenrade war der Präses der kongolesischen Kirche, Pfarrer Ibana...
Im Rahmen seines Partnerschaftsbesuches bei der Ev. Kirchengemeinde Walsum-Aldenrade war der Präses der kongolesischen Kirche, Pfarrer Ibana Louis Mambembe, jetzt im Haus der Kirche in Dinslaken zu Gast. Superintendent David Bongartz und Daniela Frank von Ev. Kinderwelt stellten ihm den Kirchenkreis und seine Projekte, Diakonie sowie die Kinderwelt vor. Für Pfarrer Mambembe, der im vergangenen Jahr in sein Amt gewählt wurde, ist dies die erste Reise ins Ausland.
Die Partnerschaft zwischen der CEBIE-Kirche aus dem Kongo und der Ev. Kirchengemeinde Walsum-Aldenrade besteht schon seit 40 Jahren. Im Laufe der Jahre haben sich mit Walsum-Vierlinden, Hünxe, Hiesfeld und Götterswickerhamm vier weitere Gemeinden im Kirchenkreis Dinslaken der Partnerschaft angeschlossen. Regelmäßige Gottesdienste, ein reger Austausch und finanzielle Hilfen werden von einem Partnerschaftsausschuss begleitet. Die Frauen- und Jugendarbeit, medizinische Hilfe und die Ausbildung im Kongo werden von den Gemeinden und dem Kirchenkreis unterstützt. Superintendent David Bongartz betonte: „Es ist ein großes Geschenk, dass wir eine Partnerschaft auf Augenhöhe haben und uns der gemeinsame Glaube verbindet.
Foto (Henkel): v.l. Austen P. Brandt, Andreas Mann; Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Walsum-Aldenrade; Superintendent David Bongartz; Pfarrer Ibana Loius Mambembe; Hanna Maas, Pfarrerin in Hünxe und Scriba; Daniela Frank, Pädagogische Leitung Ev. Kinderwelt; Alethea Mushila, CEBIE-Kirche und Hermann Driesen, Mitglied des Kreisynodalvorstandes
mehr lesenEvangelischer Kirchenkreis trauert um Andreas Winterberg
Andreas Winterberg, Leiter der Superintendentur im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, ist in der vergangenen Woche plötzlich schwer erkrankt und am...
Andreas Winterberg, Leiter der Superintendentur im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, ist in der vergangenen Woche plötzlich schwer erkrankt und am Wochenende dann verstorben.
Der Ev. Kirchenkreis und alle seine Mitarbeitenden gedenken seiner mit dieser Anzeige:
Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des ewigen Lebens haben.
In Gedenken an
Andreas Winterberg
*18. April 1958 + 21.Mai 2023
Viele Jahre hat Andreas Winterberg mit großem Engagement an unterschiedlichen Stellen in unserer kirchlichen Verwaltung gewirkt. Dabei war es ihm ein Herzensanliegen, dass seine Kirche eine offene und auf die Zukunft ausgerichtete Glaubensgemeinschaft ist.
Er selbst hat sich als Teil dieser Gemeinschaft weit über seinen eigentlichen Dienst eingebracht. Mit Zuspruch und Humor, mit Freude an der Diskussion und großer Loyalität ist er seinen Mitmenschen begegnet. Wir sind ihm hierfür sehr dankbar und hätten ihm gewünscht, mit dem kommenden Jahr seinen Ruhestand zu genießen.
In Gedanken sind wir bei ihm und seiner ganzen Familie. Gott schenke ihnen Trost und Halt.
Für den Kirchenkreis Dinslaken Für den Ev. Verwaltungsverband Rhein Ruhr
David Bongartz Sandra Sommer
Superintendent Geschäftsführerin
mehr lesenPfarrerin Karin Daniel eingeführt
Am vergangenen Sonntag wurde die neue Pfarrerin der Ev. Kirchengemeinde Dinslaken von Superintendent Bongartz in einem Festgottesdienst offiziell...
Am vergangenen Sonntag wurde die neue Pfarrerin der Ev. Kirchengemeinde Dinslaken von Superintendent Bongartz in einem Festgottesdienst offiziell in ihr neues Amt eingeführt. Mit der Übernahme der Pfarrstelle wechselte die erfahrene Theologin in die Rheinische Landeskirche. Sie hat vorher viele Jahre in als Pfarrerin in der Westfälischen Landeskirche gearbeitet, zunächst in Bottrop, später in Minden.
Mit der Besetzung der Pfarrstelle ist damit das Pfarrteam in der Kirchengemeinde wieder komplett besetzt. Das Team arbeitet gabenorientiert. Das heißt, dass Pfarrerin Daniel für Kasualien und Seelsorge einen Schwerpunkt im Bereich des Betsaal Bruch legt, aber darüber hinaus Aufgaben in der gesamten Gemeinden wahrnehmen wird.
Foto: v.re. : Superintendent David Bongartz, Pfarrerin Karin Daniel und Pfarrer Jan Zechel
mehr lesenAuf der Suche nach einer christlichen Antwort auf den Krieg
Auf der Suche nach einer christlichen Antwort auf den KriegDie Schlagworte „Schwerter zu Pflugscharen“ und „Frieden schaffen ohne...
Auf der Suche nach einer christlichen Antwort auf den KriegDie Schlagworte „Schwerter zu Pflugscharen“ und „Frieden schaffen ohne Waffen“ waren bis vor Kurzem feste Bestandteile allgemeiner Friedensethik. Sie wurden kaum infrage gestellt und waren auch in beiden christlichen Konfessionen Teil gängiger Überzeugung. Dass jetzt, unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine, plötzlich die Lieferung deutscher Kriegstechnik zur Bewältigung einer kriegerischen Auseinandersetzung von einem Großteil der Bevölkerung, auch der Christen, befürwortet wird, macht Menschen, die sich dem biblischen Ideal der Gewaltlosigkeit verpflichtet sehen, zunächst einmal rat- und hilflos. Für viele bedeutet dies eine innere Zerreißprobe.
Lassen sich dazu allgemein gültige Aussagen machen oder muss auch hier jeder versuchen, für sich selbst eine Lösung zu finden? Welche Kriterien lassen sich dazu aufstellen und wie lauten die offiziellen Verlautbarungen der Kirchen? Was sagt die Bibel?
Diesen Fragen widmet sich die ökumenische Woche, die von der kath. Pfarrei St. Vincentius und der ev. Kirchengemeinde Dinslaken veranstaltet wird.
Den Auftakt macht ein ökumenischer Gottesdienst am Pfingstmontag, 29. Mai, 10:30 Uhr, in der St. Vincentius Pfarrkirche. Am darauf folgenden Dienstag, 30. Mai, findet, erstmalig im Dachstudio des VHS-Gebäudes in Dinslaken, um 19:30 Uhr, eine Podiumsdiskussion zum Thema der ökumenischen Woche statt. Für das Podium haben zugesagt: Eva Holthuis, Militärpfarrerin, Dr. Michael Heidiger, Bürgermeister a.D., Maria Buchwitz, Pax Christi und David Bongartz, Superintendent. Moderator ist Michael Nühlen.
Herzliche Einladung zur Telnahme!
mehr lesenErste Hilfe Ausbildung in der Jugendarbeit
Was tun, wenn ein Kind sich verletzt oder eine Jugendliche bewußtlos wird? Auch auf solche Situationen werden die ehranamtlich Mitarbeitenden der...
Was tun, wenn ein Kind sich verletzt oder eine Jugendliche bewußtlos wird? Auch auf solche Situationen werden die ehranamtlich Mitarbeitenden der Kinder- und Jugendarbeit unserer Gemeinden vorbereitet. So wurden am vergangenen Samstag Jugendliche aus unserem Kirchenkreis von Björn Broßehl von der Firma Digo Help in betrieblicher Erste Hilfe ausgebildet. Mit viel Freude wurden Pflaster geklebt, Verbände angelegt, die Stabile Seitenlage und die Wiederbelebung an Dummies geübt. Darüber hinaus konnten Fragen zu möglichen Notfällen in der Kinder- und Jugendarbeit geklärt werden. Am nächsten Samstag wird es einen weiteren Kurs für unsere Juleica Teilnehmenden geben.
(Fotos: Nicole Weltgen)
mehr lesen„Auch Engelsnetzwerke brauchen Leitung“
Leitende Notfallseelsorgerin Kerstin Pekur-Vogt in ihren Dienst eingeführt
Mit einem Gottesdienst in der vollbesetzten Ev. Dorfkirche Vluyn...
Leitende Notfallseelsorgerin Kerstin Pekur-Vogt in ihren Dienst eingeführt
Mit einem Gottesdienst in der vollbesetzten Ev. Dorfkirche Vluyn wurde am 21. April 2023 Kerstin Pekur-Vogt in ihr neues Amt als leitende evangelische Notfallseelsorgerin eingeführt. Gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen Peter Bromkamp leitet sie die ökumenische Notfallseelsorge in den Kreisen Wesel und Kleve. Den Segen für ihr neues Amt sprach ihr Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, zu und dankte ihr, dass sie durch die Leitung der Notfallseelsorge die Unterstützung für Menschen in Notsituationen möglich mache. Zugleich übernehme sie als Ansprechpartnerin für die Mitwirkendenden im Notfallseelsorgeteam und als Ausbilderin große Verantwortung. Dank sagte er auch den ehren- und hauptamtlichen Notfallseelsorgenden, den Leitstellen und Einsatzkräften sowie den Landkreisen und Kommunen für die gute Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen, die in schlimme Not geraten.
In ihrer Predigt erklärte Pfarrerin Barbara Weyand, selbst in diesem Bereich tätig und im Kirchenkreis Moers als Skriba zweite Stellvertreterin des Superintendenten: Engel müssen keine Flügel haben, und sie müssen auch keine Männer sein. Engel seien keine Eingreiftruppe, die Unglücksfälle verhinderten. Sie seien vielmehr in Menschen materialisierte Botschaften. Diese lauten „In deinem Schmerz bist Du nicht allein“ und machen die Notfallseelsorge aus. „Aber auch Engelsnetzwerke brauchen Leitung“, bemerkte die Pfarrerin mit einem Lächeln an Kerstin Pekur-Vogt gewandt.
Bianca van der Heyden, Leiterin des Landespfarramtes für Notfallseelsorge, sowie hauptamtliche Kollegen sprachen ebenfalls Segenswünsche aus.
In der Notfallseelsorge steht eine große Zahl von Haupt- und Ehrenamtlichen Menschen bei, die z.B. einen schweren Unfall hatten. Ebenso leisten sie Erste Hilfe für die Seele bei An- und Zugehörigen, die unerwartet einen lieben Menschen verloren haben oder um sein Leben bangen. Die Unterstützung gilt allen Menschen unabhängig von ihrer Religions- oder Kirchenzugehörigkeit. Kerstin Pekur-Vogt und Kollege Peter Bromkamp sind leitende Koordinatorin und leitender Koordinator in den Landkreisen Wesel und Kleve. Sie fahren selbst Einsätze, bilden u. a. Ehrenamtliche aus und organisieren deren Dienst. Zusätzlich sind sie in intensivem Austausch mit den Rettungskräften und den Kommunen.
Kerstin Pekur-Vogt wurde vor 51 Jahren in Meisenheim nahe Bad Kreuznach geboren. Die Mutter von vier Kindern ist ausgebildete psychologische Beraterin. Bereits seit dem Jahr 2011 ist sie in der Notfallseelsorge tätig - zuerst ehrenamtlich, bis sie 2018 hauptamtlich in Teilzeitanstellung die stellvertretende Leitung übernahm. Mit ihrer Einführung folgt sie auf Linus Botha, der zum Dezember 2022 seinen Dienst beendet hatte. In ihrem mehr als ein Jahrzehnt währenden Dienst hat sie hunderte von Angehörigen in den ersten Stunden nach einem plötzlichen Kindstod, Verkehrsunfällen, Tötungstaten bis hin zum Herzinfarkt von Ehepartnerin oder Ehepartner beigestanden. Als besonders einschneidendes Erlebnis ist ihr die Flutkatastrophe in Erftstadt-Blessem in Erinnerung. Damals besuchten ehren- und hauptamtliche Notfallseelsorgende auch aus den Kreisen Wesel und Kleve über mehrere Wochen Menschen, die Angehörige und Existenzgrundlagen verloren hatten.
(Text: Egbert Schäffer)
mehr lesenEinzigartiges Pilotprojekt: Kostenloses Mittagessen für Grundschüler
Hünxe-Bruckhausen. Eine ausgewogene Ernährung ist für Kinder, gerade im Grundschulalter, besonders wichtig. Neben den körperlichen...
Hünxe-Bruckhausen. Eine ausgewogene Ernährung ist für Kinder, gerade im Grundschulalter, besonders wichtig. Neben den körperlichen Veränderungen wird erstmalig ihre Konzentrationsfähigkeit in der Schule stark gefordert. Bildung ist ein wichtiger Faktor, um Armut entgegen zu wirken. Um unsere Kinder bildungsfähig zu machen, muss ein Mittagessen gewährleistet sein. Es gibt jedoch Kinder in Deutschland, die kein richtiges Mittagessen bekommen können, weil die Familien sich das finanziell nicht leisten können. „Das darf in einem reichen Land wie Deutschland nicht sein“, ärgert sich Alexandra Schwedtmann, Geschäftsführerin der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken. „Wir wollen etwas ändern, deshalb starten wir an der Grundschule am Dicken Stein in Bruckhausen ein in NRW einzigartiges Pilotprojekt. Ab jetzt gibt bis zu den Sommerferien für jedes Kind im Offenen Ganztag ein kostenloses Mittagessen“, so die Geschäftsführerin.
Bei einem Fachtag für alle Mitarbeiter*innen der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken im Rahmen des Aktionsjahres gegen Kinderarmut Ende Mai 2022 hätten viele Mitarbeiter*innen im Offenen Ganztag auf das Problem beim Mittagessen aufmerksam gemacht: Alle Kinder essen gemeinsam, eine warme Mahlzeit oder einen Snack, den sie von zu Hause mitbringen. Es gibt aber immer wieder Kinder, die keinen Snack dabeihaben, aber auch nicht zur warmen Mittagsmahlzeit angemeldet sind. Zwar könnten Betroffene Fördermittel beantragen. Jedoch sei die Hemmschwelle zu groß – zu viel Bürokratie. Zudem möchte keiner, als „arm“ abgestempelt werden. „Bei uns muss man sich nur anmelden, wie sonst auch“, so Alexandra Schwedtmann. Aktuelle Zahlen belegen, dass der Bedarf da ist: Im vergangenen Halbjahr waren rund 40, jetzt 60 Kinder fürs Mittagessen angemeldet. „Natürlich heißt das nicht, dass sich 20 das Essen nicht leisten können. Genauso kann sich beispielsweise die berufliche Situation der Eltern verändert haben, und es wird unter Woche nicht mehr gekocht“, erläutert Schwedtmann. „Wir wollen den Grund für die Anmeldung gar nicht wissen. Es soll keiner stigmatisiert werden. Wem mit unserem Projekt geholfen wird, bleibt unentdeckt“, so Christian Philipp, Leiter der OGS.
Das Mittagessen startet in der Regel gegen 12 Uhr. Meist sind die Erstklässler die Ersten am Mittagstisch – je nachdem welche Klasse als erstes Unterrichtsschluss hat. Die Kinder holen sich ihr Essen selbst ab und können so zwischen den unterschiedlichen Zutaten entscheiden, und das, was sie nicht mögen, weglassen. Es gibt abwechselnd vegetarische, Fleisch- oder Fischgerichte. Aber auch Aufläufe oder Suppen stehen regelmäßig auf dem Speiseplan. „Beliebt sind unser Göckelchen (kleine Hähnchenschnitzel), Teddynudeln in Rahmsoße oder die bunte Meereswelt (Fischtaler)“, berichtet der Leiter der OGS. Ziel ist es, dass die Kinder gesättigt und voller Energie ihre Hausaufgaben machen können. „Wir hoffen, dass unser Projekt Schule macht und viele Nachahmer findet“, erläutert Alexandra Schwedtmann. Ein ausgewogenes, sättigendes Mittagessen sollte allen Kindern in Deutschland zugänglich sein.
Fakten:
Das Pilotprojekt: Im Zeitraum vom 01.03. bis einschließlich 21.06.2023 wird allen Kindern in der OGS ein kostenloses Mittagessen angeboten. Alle Eltern sind im Vorfeld über das Projekt informiert worden. Die Finanzierung für das Modellprojekt ist mindestens bis zum Beginn der Sommerferien ist durch die Diakonie als Träger des Offenen Ganztages gesichert. Das Projekt wird größtenteils über Spenden, die im Rahmen des Aktionsjahres gegen Kinderarmut gesammelt wurden, finanziert. Das Angebot eines kostenlosen Mittagessens gilt ausnahmslos für alle OGS-Kinder. Die Eltern wurden darauf hingewiesen, dass sie gerne das Projekt auf freiwillige Basis unterstützen können, in dem sie das eingespartes Essensgeld spenden. So könnte das Projekt auch nach den Sommerferien Bestand haben. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Die Diakonie ist daran interessiert zu wissen, ob auch durch ein zunächst befristetes Projekt schon Veränderungen bei der Mittagessenssituation festgestellt werden können. Deshalb wird das Projekt durch Eltern- und Kinderbefragungen und durch die Dokumentation der Beobachtungen der OGS Mitarbeiter*innen ausgewertet. Jedoch würden die Diakonie das Angebot auch noch nach den Ferien gerne aufrecht erhalten. Deshalb freut sich das Team natürlich über jede Spende. Interessierte können einfach auf den Link klicken und spenden. https://bit.ly/40GNxDW .
Foto: Zum offiziellen Startschuss waren neben den beiden Geschäftsführerinnen der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, Alexandra Schwedtmann (Mitte) Nicole Elsen-Mehring (re.) und Bereichleiterin Ulrike Peter (hinten re.) auch der Hünxener Bürgermeister, Dirk Buschmann (2.v.re.) und Andrea Dombrück, Schulamt, vor Ort. Begrüßt wurden sie vom OGS-Leiter Christian Philipp und Ayse Yildiz.
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