Kreissynode entwickelt Ideen zur Seelsorge der Zukunft

Walsum-Aldenrade. Rund 1.400 ehrenamtlich Mitarbeitende sind bei der Telefonseelsorge in der Ev. Kirche im Rheinland aktiv. Sie bringen jährlich 140.000 Dienststunden ein und führen dabei 420.000 Gespräche. Beeindruckende Zahlen. Die Telefonseelsorge hat eine lange Tradition in der Ev. Kirche. „Und der Zulauf ist groß.  Aber auch in anderen Seelsorgebereichen bieten wir im Ev. Kirchenkreis kompetente Beratung an“, berichtete Superintendent David Bongartz jetzt auf der Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken in Walsum-Aldenrade. „Seelsorge ist nicht umsonst Thema auf dieser Synode. Sie ist nämlich ein Kernstück unserer Arbeit“, leitete er den Impulsvortrag zum Thema „Seelsorge und Ehrenamt“ von Pfarrerin Ulrike Mummenhoff, Dozentin für Seelsorge und Beratung am Gemeinsamen Pastoralkolleg  der Evangelischen   Rheinischen, Westfälischen, Reformierten und Lippischen Kirche am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst ein. „Seelsorge ist laut Martin Luther aller Christen Aufgabe“, so die Dozentin. Jedoch hätten sich die Bedürfnisse der Hilfesuchenden im Laufe der Zeit gewandelt. So sei Seelsorge mittlerweile nicht nur in den Gemeinden, sondern in vielen Bereichen zu finden: in Altenheimen, in Krankenhäusern, an Flughäfen als „Seelsorge to go“ oder als Seelsorgeprojekte in Studentengemeinden. „Die Seelsorge muss sich stetig weiterentwickeln“, erläuterte die Pfarrerin. Es müssten immer neue Formate gefunden werden. „Chat-Seelsorge beispielsweise ist derzeit unglaublich gefragt“, so Ulrike Mummenhoff weiter. Bei der Suche nach neuen Angeboten gebe es keine Grenzen. So könnte es beispielsweise Seelsorge-Treffen in Gruppen geben, Kochkurse für Trauernde oder Kurse für Patch-Work-Familien.

Pfarrer:innen, deren Kernaufgabe der Beistand ist, seien aber in der heutigen Zeit durch viele verwaltungstechnische Aufgaben gebunden. Sie alleine könnten diese neuen Wege nicht gehen. Nur mit Hilfe von Ehrenamtlichen sei der Schritt in die Zukunft möglich. „Jedoch müssten diese Helfer eine qualifizierte Ausbildung erhalten“, betonte die Dozentin. Eine zusätzliche Möglichkeit könne aber auch die Weiterbildung von hauptamtlichen Kirchenmitarbeitenden sein. Im Anschluss an den Vortrag wurden in kleinen Diskussionsgruppen Ideen für den Kirchenkreis gesammelt, wie spezielle Seelsorge-Angebote für Eltern und Kinder, Entlastung der Pfarrer zu Gunsten von Seelsorgeangeboten, oder ein Buchungsportal für Seelsorge-Termine, ähnlich dem des Ev. Kirchenkreises Aachen.  Die gesammelten Ideen sollen nun geprüft und weiterentwickelt werden.

Foto (Henkel) v.r. Superintendent David Bongartz und Ulrike Mummenhoff, Dozentin für Seelsorge und Beratung am Gemeinsamen Pastoralkolleg  der Evangelischen   Rheinischen, Westfälischen, Reformierten und Lippischen Kirche am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst