@stadt.land.pfarramt gewinnt zweiten Platz bei EKiR-Medienpreis

Zum zweiten Mal hat die Evangelische Kirche im Rheinland im November den Medienpreis für digitale Projekte vergeben. Zum Medienpreis konnten Gemeinden, Kirchenkreise, kirchliche Einrichtungen, Arbeitskreise und Initiativen aus dem Raum der rheinischen Kirche Projekte und Ideen einreichen, bei denen digitale Medien eine zentrale Rolle spielen und das kirchliche Leben bereichern.

Den zweiten Preis unter den mehr als 50 eingereichten Projekten erhielt der Instagram-Kanal @stadt.land.pfarramt, der von Mirko Lipski-Reinhardt, dem ev. Pfarrer in Hünxe-Bruckhausen, mitgestaltet wird. Der erste Preis ging an den Podcast Ohrenkirche für Kids, der dritte an das Jugendgottesdienst-Projekt #upload.

Digitale Preisverleihung

Passend zum Preis fand die Verleihung digital in der virtuellen Realität statt. Sie wurde außerdem auf die Videoplattformen Zoom und YouTube übertragen. Sowohl Präses Manfred Rekowski als auch die Gewinnerinnen und Gewinnern trafen sich dort als Avatare. Damit Präses Manfred Rekowski die Medienpreise im virtuellen Raum übergeben konnte, wurde ein lebensechter Avatar von seiner Person erstellt. Dazu wurde er von der Firma doob von einem mit 66 Kameras ausgestatteten Scanner fotografiert. Auf dieser Datengrundlage wurde sein dreidimensionaler Avatar mittels Software und Künstlicher Intelligenz modelliert. So wurde bei der virtuellen Preisverleihung möglich, was leider in der realen Welt aus Infektionsschutzgründen gerade nicht geht: sich ungezwungen begegnen und beispielsweise auch per Handschlag gratulieren.

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung auf der Gemeindeebene vorangetrieben. „Es wird“ sagte Präses Manfred Rekowski bei der Preisverleihung, „kein Zurück mehr zur Vor-Corona-Zeit geben. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Gemeinden die neu erprobten digitalen Möglichkeiten weiter nutzen werden.“

Raus aus der Kirchenblase

Der Instagram-Kanal @stadt.land.pfarramt wird von dem Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt, und den beiden Pfarrerinnen Anne-Berit Fastenrath und Christina Bernschein bespielt. Sie kennen sich seit ihrer Vikariatszeit und sind auch danach, trotz ihrer Arbeit in verschiedenen Landeskirchen, im ständigen Austausch geblieben. Die drei wollen mit dem digitalen Projekt, so beschreiben sie es in der Projekteinreichung, vor allem „die Altersgruppe 30+ erreichen, die im Gemeindealltag selten passende Angebote findet“.

Ziel ist es, auf dem Medium Instagram Menschen anzusprechen und kirchliche Themen mit alltäglichen Beobachtungen zu verknüpfen. Die Texte sind manches Mal gefällig und wohlfühlig, an anderen Tagen politisch und provokant.

Sie selbst beschreiben es so:
Anni & Mirko & Christina – Drei Bilder. Drei Texte. Drei Pfarrer:innen.
Ein Thema. Immer sonntags um 18:50 Uhr.

Start des Projektes war der 4. April 2020. In ihren Texten verorten sie das jeweilige Thema in ihrer persönlichen Lebenssituation oder der gesellschaftlichen Diskussion. Der Charme bei diesem Format ist, dass es die Themen immer aus drei Perspektiven beleuchtet, der Perspektive einer Pfarrerin aus dem Kirchenkreis Trier, eines Pfarrers aus der Gemeinde Hünxe und einer Pfarrerin aus der Gemeinde Hambühren (Landeskirche Hannover). Die fixe Uhrzeit der Veröffentlichung wurde augenzwinkenrnd auf sonntags 18:50 Uhr festgelegt. Die Zeit, zu der einst die Lindenstraße begann.