Dorsten-Hardt. Die Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken stand ganz im Zeichen des Wandels. So mussten sich die 60 Synodalen und Beratenden, die im Ev. Gemeindehaus der Kirchengemeinde Gahlen in Dorsten-Hardt tagten, mit grundlegenden Fragen auseinandersetzen. Schon zu Beginn der Veranstaltung verdeutlichte Superintendent David Bongartz, dass sich die Kirche der Region auf „stürmische Zeiten“ einstellen müsse. Die strukturellen Probleme seien so gravierende, dass Veränderungen unabdingbar seien. „Das, was wir hier in dieser Synode entscheiden, werden Entscheidungen sein, die die Kirche in unserer Region grundlegend verändern werden“, so der Superintendent. Entsprechend groß war der Diskussionsbedarf. Schließlich ging es um hochemotionale Themen wie beispielsweise „Wie wird künftig das gemeindliche Leben aussehen? Braucht es überhaupt noch alle Kirchengebäude? Wie setzen wir Impulse, bei gleichzeitig schwindenden Ressourcen?“ Schon auf der Zukunftssynode im Mai war mit den dort entwickelten Leitsätzen „ Wir brauchen bunte Orte des Zusammenseins“, „Kirche taucht mit mobile Projekten mit klarem christlichen Profil dort auf, wo man sie nicht erwartet“, Kirche ist kreativ, überrascht und orientiert sich konsequent an den Lebenssituationen der Menschen“, die Richtung vorgegeben. Nun galt es diese mit Leben zu füllen und auf den Prüfstand zu stellen. In drei Gruppen wurde emotional, kreativ aber vor allem Ergebnisorientiert diskutiert. Dabei kamen Ideen auf wie Menü-Karten für Gottesdienste, mehr seelsorgeorientierte Projekte oder mehr Gemeinde-übergreifende Kooperationen zu realisieren. Final einigte sich die Synodalen darauf, dass die Impulse der Zukunftssynode leitende Wegweisung für zukünftige inhaltliche Grundentscheidungen und damit verbundene Strukturveränderungen im Kirchenkreis sind.
Eine Neuerung konnten sich die Synodalen direkt vor Ort anschauen: Mecki – das Menschenkirchemobil. Die kleine, blaue Ape wird derzeit noch umgebaut und mit einer Kaffeemaschine ausgestattet. Sie soll ab Frühjahr 2025 mit Ehrenamtlichen unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Bous an unterschiedlichen Ort im Kirchenkreis stehen. Das Team möchte den Menschen die Möglichkeit bieten, einfach im Vorbeigehen einen Kaffee zu trinken, ins Gespräch zu kommen, Kritik zu äußern oder ihre Sorgen loszuwerden. „Da unser Team noch klein ist, suchen wir derzeit weitere Ehrenamtliche. Wer mit dabei sein möchte, kann sich gerne bei mir melden“, so Katharina Bous (0151/21680063 oder katharina.bous@ekir.de.)
Ein weiteres Thema war das Pfarrstellenkonzept. Aufgrund der geringer werdenden Finanzmittel wird sich bis 2040 die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer im Ev. Kirchenkreis von 20 auf 12 reduzieren. Das hat zur Folge, dass sich das Aufgabenfeld der Pfarrpersonen grundlegend ändern wird. Die Synodalen beauftragten eine Arbeitsgruppe, eine Konzeption zur konkreten Umsetzung bis zur kommenden Synode im Sommer zu erarbeiten.
Zudem beschlossen die Delegierten die Haushalte der Diakonie im Ev. Kirchenkreis und der Ev. Kinderwelt im Ev. Kirchenkreis.
Abschließend wurde erneut Pfarrerin Hanna Rommeswinkel-Meis zur Skriba in der Kreissynodalvorstand gewählt. Marlies Schwinem wurde zur 1. Beisitzerin gewählt. Als Stellvertreter wurde Tobias Almesberger ernannt. 2. Beisitzer wurde Henning Horstkamp. Seine Stellvertreterin wurde Sabine Braune. Doris Aniola und Veronika Leißner wurden nach langjähriger Arbeit aus dem Kreissynodalvorstand verabschiedet.
Außerdem mussten turnusgemäß nach den Presbyteriumswahlen im Frühjahr zahlreiche Ausschussposten neu vergeben werden. So wurden unter anderem die Mitglieder des Finanzausschusses, des Ausschusses Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und Ausschusses für Theologie und Gottesdienst gewählt.
Foto1: Die neuen Mitglieder der Fachausschüsse und des Kreissynodalvorstandes
Foto2: Pfarrerin Katharina Bous und das Menschenskirche-Mobil Mecki
Foto3: Veronika Leißner und Doris Aniola verabschiedeten sich aus dem Kreissynodalvorstand.