Was geschieht in den Entdeckerjahren rund um das Projekt „menschenskirche der Zukunft“?
Hier finden Sie die wichtigsten Antworten auf Ihre Fragen.
Schön, dass Sie hier sind auf unserer Seite und mehr über unseren aktuellen Weg erfahren möchten!
Warum beschäftigt sich die menschenskirche mit der zukünftigen Ausrichtung? Was hat den Anstoß gegeben?
Die Landessynode 2023 hat beschlossen, dass alle Kirchenkreise bis 2027 festlegen müssen, welche Gebäude sie nach 2035 noch bewirtschaften möchten. Diese Gebäude müssen bis 2035 treibhausgasneutral sein.
Dabei wurde klar, dass es nicht nur um bauliche und finanzielle Aspekte geht, sondern auch um die inhaltliche Ausrichtung der kirchlichen Arbeit und die zukünftige Struktur der Kirche in der Region.
Was ist der Zeitplan für den Prozess?
2024: Entdeckerjahr, geprägt durch Veranstaltungen der großen Zukunftssynode und Austauschformaten wie Radtouren und Ideenschmieden.
2025: Entdeckerjahr, in dem mutig neue Ideen umgesetzt und erprobt werden sollen.
2026: Entscheidungen der Gemeinden über ihren Gebäudebestand ab 2035 auf Basis der bisherigen Erfahrungen und Analysen.
2027: Abgabe der endgültigen Entscheidung an die Landeskirche.
Wer arbeitet im Lenkungskreis an diesem Prozess?
Der Lenkungskreis setzt sich zusammen aus:
- David Bongartz (Superintendent)
- Günther Dickmann (ehem. Baukirchmeister)
- Henning Horstkamp (Finanzkirchmeister)
- Tobias Almesberger (Baukirchmeister Aldenrade)
- Christian Olges (Presbyter und Landessynodaler)
- Thomas Koch (Verwaltungsverband)
Was ist die Zukunftssynode?
Die Zukunftssynode fand am 4. Mai 2023 statt und versammelte 147 Teilnehmende aus unterschiedlichen Hintergründen – von Synodalen über Ehren- und Hauptamtliche bis hin zu Menschen ohne Bezug zu kirchlichen Strukturen. Ziel war es, in einem offenen Setting über die zukünftige Gestalt der Kirche nachzudenken. Am Ende wurden drei Leitsätze verabschiedet, die in der Region intensiv diskutiert werden.
Wie lauten die drei Leitsätze der Zukunftssynode und wie wird damit weiter gearbeitet?
Die drei Leitsätze, die auf der Zukunftssynode des Kirchenkreises Dinslaken verabschiedet wurden, sind zentrale Orientierungspunkte für die zukünftige Ausrichtung der menschenskirche. Sie wurden aus den Diskussionen und kreativen Beiträgen der Synodenteilnehmenden entwickelt und von 147 Personen abgestimmt.
Die drei Leitsätze lauten:
- „Wir brauchen keine Kirchen, sondern bunte Orte des Zusammenseins, die für jeden offen sind.“
- „Kirche langweilt nicht und denkt nicht von dem, was ist, sondern orientiert sich konsequent an den Lebenssituationen der Menschen.“
- „Kirche taucht mit mobilen Projekten mit klarem christlichem Profil dort auf, wo man sie nicht erwartet.“
Diese Leitsätze wurden im Nachgang zur Synode in verschiedenen Kontexten wie Konfirmandengruppen, Gemeindeversammlungen, Presbyterien und Gemeindemitglieder*innen weiter diskutiert und konkretisiert.
Sie bieten eine strategische Grundlage für die Ausrichtung der Kirche in der Region.
Welche Impulse wurden aus der Zukunftssynode bisher umgesetzt?
Mit großem Erfolg fand im August 2024 die erste Pop-up-Hochzeit der menschenskirche in Götterswickerhamm statt. Insgesamt 99 Paare erhielten an sechs Stationen mit einem Team aus über 20 Pfarrpersonen den Segen für ihre Liebe. Die Aktion fand nicht nur im Kirchenkreis, sondern auch in den Medien große und sehr positive Resonanz.
Ein weiteres, direkt umgesetztes Projekt ist die Kaffee-Ape „Mecki“, die als mobiles Begegnungsangebot fungiert. Sie soll Menschen in der Region auf unkomplizierte Weise zusammenbringen und den Austausch fördern. Die Ape ist seit Juli 2024 im Kirchenkreis und wird bis März 2025 als vollständiges Kaffeemobil umgebaut und unterwegs sein. Schon in 2024 hatte sie aber erste Einsätze, zum Beispiel als Segensstation bei der Pop-up-Hochzeit
Darüber hinaus wurden die drei Leitsätze der Zukunftssynode in verschiedenen Gemeinden und Gremien diskutiert, um sie in die kirchliche Arbeit einzubinden.
Für das kommende Jahr sind weitere Entdeckungsreisen und Workshops geplant. Dazu gehören Besuche bei anderen Gemeinden, die bereits Transformationsprozesse durchlaufen haben, sowie Workshops zur “mixed ecology”, die neue Wege der Gemeindearbeit und Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Formen kirchlicher Praxis erforscht.
Was ist das Ziel des Entdeckerjahrs 2025?
Im Entdeckerjahr 2025 sollen Ideen, die bislang nur angedacht wurden, in der Praxis ausprobiert werden. Beispiele sind:
- Anmietung eines Ladenlokals für Gemeindearbeit,
- zeitweise Nutzung nur eines Gebäudes in einer Gemeinde statt mehrerer,
- Entwicklung neuer gemeinschaftsorientierter Konzepte in den Kooperationsräumen.
Dieses Jahr soll den Gemeinden helfen, Erfahrungen zu sammeln und neue Wege der kirchlichen Arbeit zu testen.
Wie wird entschieden, welche Gebäude nach 2035 genutzt werden? Wie läuft der Prozess dazu ab?
Bis 2026 treffen die Gemeinden Entscheidungen über ihre Gebäude auf Grundlage:
- der baulichen Analyse durch den Architekten,
- der bisherigen Erfahrungen aus dem Entdecker- und Erprobungsjahr,
- der verfügbaren finanziellen Ressourcen.
Die Entscheidungen erfolgen in enger Abstimmung mit Partnergemeinden im Kooperationsraum und unter Berücksichtigung der gesamten Region.
Der Lenkungskreis gibt Anfang 2025 Empfehlungen zur Entscheidungsfindung. Wichtig ist auch eine starke Kommunikation innerhalb des Kirchenkreises, wobei die Kreissynode als zentrale Plattform dient. Der Pfarrkonvent und die Vernetzungstreffen (aller Vorsitzenden und Geschäftsführenden) fördern zusätzlich den Austausch. Ziel ist es, Presbyterien die nötige Unterstützung für ihre Entscheidungen zu geben.
Warum ist die Kommunikation zur Zukunft der menschenskirche innerhalb des Kirchenkreises so wichtig?
Die Herausforderungen der Zukunft können nur gemeinsam bewältigt werden. Eine offene und regelmäßige Kommunikation hilft, Transparenz zu schaffen, Ideen auszutauschen und regionale Lösungen zu entwickeln. Innerkirchlich werden dazu regelmäßige Treffen verschiedener Formate organisiert. So werden die Gemeinden vor Ort besser unterstützt und können fundierte Entscheidungen treffen.
Außerkirchlich bieten interaktive Treffen wie z.B. die Ideenschmieden, die Synoden, Medienberichte, Webseite und Social Media Kanäle Möglichkeiten zur Information und auch zum Dialog.
Was passiert, wenn Gemeinden keine Lösung finden?
Falls Gemeinden Schwierigkeiten haben, ihren Gebäudebestand oder ihre Ausrichtung zu klären, stehen der Lenkungskreis und die Landeskirche beratend zur Seite. Das Ziel ist es, alle Gemeinden dabei zu unterstützen, zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, die mit den regionalen Anforderungen und Ressourcen übereinstimmen.