NATO – Russland – Konflikt – Das Gebot der Stunde ist Deeskalation

Online-Vortrag und Diskussion – Donnerstag, 10. März 2022, 19 Uhr  

Der NATO-Russland-Konflikt droht militärisch zu eskalieren. Möglicherweise wird der befürchtete kriegerische Einsatz am Tag dieser Veranstaltung bereits begonnen haben. Für Andreas Zumach, freier Journalist mit Schwerpunkt Internationale Politik, ist für die aktuelle und seit Ende des Kalten Krieges gefährlichste Zuspitzung zweifelsohne die Regierung von Präsident Putin verantwortlich. Gleichzeitig sieht er den Ursprung des Konfliktes im Zusammenbruch der Sowjetunion und der Wiedervereinigung Deutschlands in den 1990er Jahren. Nur ein Entgegenkommen aller Akteure (NATO, EU und Ukraine auf der einen Seite – Russland andererseits) kann die Situation entschärfen.  Was braucht es, um die Lage zu deeskalieren? Welche friedlichen Lösungen gibt es, um die Konfrontation zwischen Ost und West nachhaltig zu entspannen? Welche Rolle spielen dabei die Bundesregierung, das Parlament und die Zivilgesellschaft?

Vortrag und Diskussion mit Andreas Zumach, freier Journalist zu Themen der UNO und der internationalen Politik für die taz und andere Medien, Berlin

Statements von Pfarrer Jens Sannig, Superintendent Evangelischer Kirchenkreis Jülich und Dr. Norbert Fabian, Mitglied des Bundesvorstandes der Internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi

Die Veranstaltung findet in digitaler Form über die Videokonferenz-Software Zoom statt. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Sie erhalten nach Ihrer Anmeldung per Mail einen Zugangslink zur Online Veranstaltung.

Information und Anmeldung:

Dieter Zisenis, Laboratorium – c/o Evangelischer Kirchenkreis Duisburg, Am Burgacker 14-16, 47051 Duisburg, Mobil: 0179 758 7289 – Mail: kda@kirche-duisburg.de

Veranstalter:

Laboratorium – Evangelische Kirchenkreise Dinslaken, Duisburg, Moers und Wesel
Neues Evangelisches Forum Kirchenkreis Moers
Philippus-Akademie Evangelischer Kirchenkreis Gladbach-Neuss
pax christi Ortsgruppe Duisburg
vhs Moers – Kamp-Lintfort
Kath. Erwachsenen- und Familienbildung im Bistum Essen gGmbH – KEFB Duisburg

Foto: privat

 

 

Kirchen laden zur 2. Segensfeier für Neugeborene und Schwangere ein

#segenberührt: Ökumenische Veranstaltung am 12.03.22 in Hünxe   

Dinslaken/Hünxe. Die Premiere war ein voller Erfolg: Mehr als 17 Neugeborene und Schwangere wurden bei der ersten Segensfeier „Willkommen im Leben, kleiner Segen“ gesegnet. Am 12. März 2022 sind schwangere Eltern und Eltern mit Baby erneut eingeladen, ihr Kind vor oder nach der Geburt segnen zu lassen. Diesmal laden die evangelische und katholische Kirche im Kirchenkreis Dinslaken, um 15 Uhr in die Dorfkirche, Dorstener Str. 7 in Hünxe ein.

Die Segensfeier für Babys ist keine Taufe und will es auch gar nicht sein. Die Taufe ist für den Täufling der Beginn einer lebenslangen Beziehung zu Jesus und der Beginn seiner Mitgliedschaft in Kirche und Gemeinde. Unabhängig davon, ob Eltern sich für die Taufe entscheiden oder damit noch warten, ist ihr Kind von Anfang seines Lebens an Gottes geliebtes Kind. Das will die Segensfeier dem Kind und den Eltern zusagen. Zudem soll das Leben und die Geburt gefeiert werden.  Interessierte können sich bei Pfarrerin Elke Voigt unter elke.voigt@ekir.de anmelden. Ein entsprechendes Hygienekonzept liegt vor. Weitere Infos zu dem Projekt, das vom Bistum Essen und dem Ev. Kirchenkreis Essen ins Leben gerufen wurde, finden sich unter https://segenfuerbabys.de/#startseite

Foto: Neugeborenes (Quelle: Pixabay)

 

Verwaltungen der Kirchenkreise Dinslaken und Duisburg werden kooperieren

Superintendent Waldhausen lädt 25. Januar zu einer Info-Veranstaltung zum Thema ein

Macht es Sinn, eine übergreifende Verwaltung der beiden Kirchenkreise Duisburg und Dinslaken zu errichten? Die beiden zuständigen Kreissynodalvorstände haben dies in den vergangenen Monaten prüfen lassen. Die Geschäftsführungen kamen gemeinsam mit Abteilungsleitungen und Mitarbeitenden zu dem Ergebnis: ja, es ist sinnvoll und für die Zukunft einer sich verändernden Kirche erforderlich.
Eine gemeinsame Verwaltung wird dann zuständig sein für die Kirchengemeinden, Kirchenkreise, ihrer Dienste, Einrichtungen und Verbände. Die rechtliche Grundlage dafür bildet  § 4 des Verwaltungsstrukturgesetzes.

Die Kreissynoden Dinslaken und Duisburg werden auf ihren Tagungen im Sommer 2022 um einen Beschluss gebeten, bei der Kirchenleitung die Gründung einer solchen gemeinsamen Verwaltung zu beantragen. Start einer solchen gemeinsamen Verwaltung wäre dann der 1. Januar 2023.

Superintendent Friedhelm Waldhausen lädt im Namen des Kreissynodalvorstandes Dinslaken die Mitglieder der Kreissynode, interessierte Mitglieder aus den Presbyterien, die Mitarbeitenden des Verwaltungsamtes sowie andere Interessierte zu einer digitalen Info-Veranstaltung zum Thema ein. Dort können die Teilnehmenden ihre Anfragen und Hinweise formulieren. Die Infoveranstaltung bereitet somit eine Beschlussfassung auf der Kreissynode am 11. Juni 2022 vor.

Mit dem folgenden Link können Sie sich in die Info-Veranstaltung am Dienstag, 25. 1. 2022 um 19 Uhr zuschalten. Eine Einwahl ist ab 18.30 Uhr möglich:
LINK ZUR VIDEO-VERANSTALTUNG

 

Kreissynode beschließt die Schaffung einer Jugendreferent*innen-Stelle

Dinslaken. Maike Weber hat die zweitägige Online-Synode des Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken hinter sich und immer noch nicht „Feierabend“. Das jüngste Gremiumsmitglied der Synode, die am Wochenende tagte,  ist schon wieder auf dem Sprung zur Klausurtagung der ELJVR (Evangelische Landesjugendvertretung im Rheinland). „Ich freue mich sehr, dass die Synode die Wichtigkeit der Jugendarbeit erkannt und einstimmig der Schaffung der Jugendreferent*innen-Stelle“ zugestimmt hat“, kommentiert die 21-Jährige, die in der Kirchengemeinde Götterswickerhamm beheimatet ist, die Beschlüsse der Synode. Es sei so wichtig, dass die Jugendarbeit gestärkt werde, mehr junge Impulse gesetzt würden und mehr „Jüngere“ auf die Kirche aufmerksam gemacht würden. Die Evangelische Kirche brauche noch mehr junge Menschen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Auch Superintendent Friedhelm Waldhausen zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der Synode: „Unsere Kirchengemeinden befinden sich in großen Veränderungs- und Transformationsprozessen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass das Gremium der Schaffung einer Jugendreferenten-Stelle zugestimmt hat. Und somit ein wichtiger und notwendiger Bestandteil der Veränderung gestärkt wird.“

Dank für Engagement in der Corona-Krise

Zudem bedankte Waldhausen sich bei allen Gemeinden, den Mitarbeitenden der Diakonie und der Kinderwelt für ihr Engagement während der Corona-Krise. „Die Kirche hat sich nicht in den Lockdown begeben, sondern auf anderen Wegen die Kontakte zu den Menschen gesucht, sei es durch Online-Gottesdienste, Andachten draußen mit gebotenem Abstand, Briefe oder Telefonate“, so der Superintendent. Auch die Dinslakener Bürgermeisterin, Michaela Eislöffel, betont in ihrem Grußwort die wichtige gesellschaftliche Bedeutung der Evangelischen Kirche. „Kirche hat etwas haltgebendes. Sie ist ein Lebensbegleiter. Sie ist da, wenn man sie braucht“, so die Bürgermeisterin. Die nächste Synode des Evangelischen Kirchenkreises Dinslaken findet kommendes Jahr im Sommer statt. Dort wird sich Synode unter anderem mit der Wahl des Nachfolgers oder der Nachfolgerin von Friedhelm Waldhausen befassen, der in Ruhestand gehen wird.

Die wichtigsten Wahlen und Beschlüsse in Kürze:

  • Pfarrerin Hanna Maas wurde zur Skriba (Schriftführerin) gewählt. Zur Stellvertreterin wurde Pfarrerin Elke Voigt gewählt.
  • Die Synode hat die Einstellung einer Jugendreferent*innen-Stelle beschlossen.
  • Die Synode appelliert an die Landeskirche, dass diese an die Bundesregierung appelliert, dass u.a. neue Aufnahmeprogramme für Flüchtlinge von den griechischen Inseln und von der bosnisch-kroatischen Grenze gestartet werden, dass sie faire Asylverfahren bekommen bzw. als Flüchtling anerkannt werden. Auch dem zweiten Antrag des Fachausschusses für Migration und Flüchtlinge, der dem Einsatz für afghanische Flüchtlinge gilt, wurde stattgegeben.
  • Die Synode bewilligte den Haushaltsplan des Verwaltungsamtes, der Diakonie und der Kinderwelt.

Kreissynode tagt am 5./6. November

Schwerpunktthema „Junge Kirche“
In der Ev. Kirche ist sie Thema: die Stärkung junger Menschen in den Kirchengemeinden. Jüngst hat die Ev. Kirche im Rheinland (EKiR) in ihrem Positionspapier 2030 diese Stärkung explizit festgelegt. Ein erster Schritt ist, dass jedes Presbyterium in der EkiR seit März 2021 zusätzlich einen oder zwei junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren berufen soll. Jugendliche sollen in den Leitungsgremien mit diskutieren und ihre Perspektive einbringen. Die acht Gemeinden des Kirchenkreises haben das größtenteils schon umgesetzt oder sind gerade dabei. Das wird die Gemeinden verändern.

Die Kreissynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, die am 5./6. November im Ev. Gemeindehaus an der Duisburger Straße in Dinslaken tagt, geht mit der Stärkung der Jugendarbeit sogar noch einen Schritt weiter. Pfr. Marco Dennig, Vorsitzender des Fachausschusses für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wird den Synodalen das Konzept „Junge Kirche“ vorstellen. Er hat es zusammen mit Nicole Seidenstücker von der kreiskirchlichen Koordinierungsstelle Jugend und den Mitgliedern des Fachausschusses erarbeitet. Dieses Zukunftskonzept für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen versammelt viele Ideen auch jenseits der üblichen Pfade gemeindlicher Jugendarbeit. Dennig hat es schon bei der Visite der Kirchenleitung im September dem Präses der Rheinischen Landeskirche, Thorsten Latzel, vorgestellt. Mit sehr positiver Resonanz. Die Umsetzung des engagierten Konzeptes ist aber ohne eine hauptamtliche Kraft nicht denkbar. Darum liegt der Synode ein Antrag zur Abstimmung vor, der die Errichtung einer Jugendreferent*innenstelle im Kirchenkreis vorsieht.

Mit der angestrebten Einrichtung dieser Stelle, wird der dreijährige Priorisierungsprozess, in dem es um eine zukunftsfähige Aufstellung der Angebote und Dienste des Kirchenkreises Dinslaken ging, abgeschlossen sein.

Letzter Synodenbericht von Superintendent Waldhausen
Veränderungsprozesse sind auch das Thema des Berichtes von Superintendent Friedhelm Waldhausen. Er zeichnet den Weg des Kirchenkreises während der acht Jahre seiner Amtszeit als oberster Repräsentant der Ev. Kirche nach. Er sagt: „Die Kirche ist mit gutem Grund, aber auch auf gutem Grund unterwegs durch ständige Veränderungsprozesse. Und sie kann diesen Weg mit Zuversicht gehen.“ Waldhausen sagt das auch mit Blick auf das Projekt „Junge Kirche“, das der Kirchenkreis auf den Weg gebracht hat. Es wird der letzte Superintendentenbericht sein, den er der Synode vorlegt. Waldhausen wird nach 8 Jahren als Superintendent im Herbst 2022 in den Ruhestand treten. Auf der Sommersynode nächsten Jahres wählt die Synode seine/n Nachfolger*in.

Anträge zur Flüchtlingspolitik
Darüber hinaus wird es bei den Verhandlungen wieder Haushaltsberatungen geben und Diskussionen über Anträge, die der Synode zur Abstimmung vorliegen. Zwei Anträge gelten der Flüchtlingspolitik. Der Fachausschuss für Migration und Flüchtlinge fordert, dass die Landeskirche an die Bundesregierung appelliert, dass u.a. neue Aufnahmeprogramme für Flüchtlinge von den griechischen Inseln und von der bosnisch-kroatischen Grenze gestartet werden, dass sie faire Asylverfahren bekommen bzw. als Flüchtling anerkannt werden. Ein zweiter Antrag gilt dem Einsatz für afghanische Flüchtlinge.

Interessierte können als Gäste an den Verhandlungen teilnehmen. Die Synode wird mit einem Gottesdienst in der Ev Stadtkirche Dinslaken um 18 Uhr eröffnet. Es gilt während der ganzen Synode die 3-G-Regel. Es sollte ein Mund-Nasenschutz mitgebracht werden.

Churchill und die Arche – Religionspädagogik mit Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt

Seit zwei Jahren betreut Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt den Pfarrbezirk Bruckhausen der Ev. Kirchengemeinde Hünxe. Gebürtig aus Mülheim, studierte er in Wuppertal, Oslo und Berlin, war zunächst in der Gemeinde Spellen-Friedrichsfeld tätig und ließ sich dann zusammen mit seinem Mann in Hünxe-Bruckhausen nieder. „Back to the roots! Meine Mutter stammt aus Voerde-Möllen“, erklärt er seine Verbundenheit mit dem eher ländlichen Standort, der doch so nahe an der Großstadt Ruhrgebiet liegt.

33 Jahre jung, stellt er sich immer wieder die Frage, wo seine Anknüpfungspunkte an Kirche wären, wenn er nicht gerade bei Kirche arbeiten würde. Die Antworten scheinen aus dem Leben gegriffen, denn sowohl die „Kinderkirche“ als auch das Jugendhaus „Brucklyn“, die Spätschichtgottesdienste für junge Erwachsene, aber auch das Repair-Café, wo Frauen und Männer aus der Gemeinde kaputte Alltagsgegenstände reparieren, sind gut besucht.

„Seine“ Kirche „Unsere Arche“ hat einen ganz besonderen Charme: Ende der 1980er Jahre beschloss man, das Gemeindehaus zu einem Gemeindezentrum mit Kirchraum und Glockenturm zu erweitern. Das Altarfenster wurde 1992 von dem Künstler Alfred Grimm – Schüler von Bobek und Beuys – gestaltet. Beim genaueren Hinsehen erkennt man Fliegendraht, eine Pistole, Munition, eine Brille, einen Fisch und vieles mehr. Den Altar ziert ein Glaskreuz mit eingeschlagenen Nägeln, ebenfalls ein Werk von Grimm aus dem Jahr 2006.

Für Lipski-Reinhardts (Kita-)Kinder also viel zu entdecken, doch zunächst kam Corona. Und mit Corona die Herausforderung: Wie die Kinder erreichen, wo doch auch in der Ev. Kita Kleine Arche – Ev. Kinderwelt Dinslaken – Betretungsverbot herrschte. Die Antwort war schnell gefunden. Zusammen mit seinem Team etablierte Mirko Lipski-Reinhardt einen digitalen Gottesdienst. Per Laptop schaltete er sich der Kita zu und erzählte biblische Geschichten. Doch halt! Er erzählte nicht selbst, sondern ließ erzählen. Und zwar niemand geringeren als die uralte Schildkröte Churchill.

Der Name entstand aus den englischen Begriffen „Church“ und „chill“, zusammengezogen zu „Churchill“. Im Gespräch mit Churchill stellt sich heraus, dass dieser bereits auf der Arche gefahren war. Zusammen mit seiner Partnerin und seinem Freund, dem Gecko Gregor – den er unlängst in Friedrichsfeld wiedertraf – sowie dessen Partnerin belegte Churchill auf der Arche eine Vierer-Kabine. „Dann zog ich ne Weile mit Jesus rum und dann hat’s mich irgendwann nach Bruckhausen verschlagen“, erzählt Churchill fröhlich.

Auch bei den digitalen Kindergottesdiensten war Churchill dabei. „Zunächst nahmen nur wenige Kinder teil“, berichtet Lipski-Reinhardt über die Anfänge. „Aber dann haben wir das im Rat der Einrichtung in der Kita publik gemacht und Aushänge an die Kita gehängt und schließlich und endlich waren bis zu dreißig Kinder dabei.“ Diese wurden vorher angemeldet, damit man dementsprechend vorbereiten konnte. Für jede „Kinderkirche“ wurden Tüten mit Liederzetteln und Bastelmaterial gepackt und den Kindern nach Hause geliefert. „Viel Arbeit, aber es hat Spaß gemacht“, so Lipski-Reinhardts Urteil.

Am 2. Oktober fand die erste Kinderkirche in Präsenz statt. Auch dafür mussten die Kinder angemeldet werden, um alle notwendigen Abstandsregeln einhalten zu können. „Die Liturgie und das Erzählen biblischer Geschichten erlebten die Kinder gemeinsam mit ihren Familien“, erläutert Lipski-Reinhardt. „Während des Bastelns aber zogen sich die Eltern zurück und genossen die Zeit für einen Austausch bei Kaffee und Plätzchen.“

Auch die Kinder zeigen sich jetzt, da die Kirche auch von der Kita wieder besucht wird, interessiert am Raum Kirche und den liturgischen Gegenständen. Da ist zB das bereits beschriebene Altarfenster. Hier gibt es für die Kinder – und nicht nur für sie! – viel zu entdecken! Das jedoch erst auf den zweiten Blick. Beim ersten Blick erschließen sich nur die kräftigen, ansprechenden Farben, durch die das Licht in einen hellen, weiten, offenen Raum fällt, der zum Erkunden einlädt.

Mirko Lipski-Reinhardt zeigt sich ganz entspannt: „Die Kinder dürfen alles aus der Nähe anschauen und auch anfassen. Beim Gottesdienst sitzen sie auf dem Boden, dafür haben wir extra Sitzkissen angeschafft. Und besonderes Highlight ist immer, wenn die Kinder die Glocke ausschalten dürfen. Dafür gibt es einen Extra-Knopf…“

Welches Glaubensbekenntnis die Kinder haben, ist Lipski-Reinhardt egal: „Wir fragen doch nicht nach einem Nachweis, nach Mitgliedschaft oder Taufe. Bei uns sind alle willkommen. Und es kommen auch alle…“ Das ist seiner Ansicht nach für die Zukunft von Kirche auch essentiell. „Das jüdisch-christliche Erbe hat die Gesellschaft tief geprägt und bestimmt den Jahreskreis“, beschreibt der Pfarrer. „Insofern hat Volkskirche Bestand in dem Sinne, dass die Botschaft nach wie vor weit gestreut wird und Menschen aller Kulturen und mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Hintergründen integriert.“ Das Bekenntnis wird vielleicht eher nachrangig sein.

Inzwischen ist Schildkröte Churchill aufgewacht. „Is‘ schon zu Ende?“ fragt Churchill verschlafen. Etwas langweilig war es für ihn. Lieber erzählt er den Kindern Geschichten aus der Vergangenheit: Wie es auf der Arche zuging. Seine Wanderschaft mit Jesus und was er dort alles erlebt hat. Hoffen wir, dass er seinen Kollegen, den Pfarrer Mirko Lipski-Reinhardt, noch lange unterstützt!

Text und Foto: Isabel Uhlenhut

 „Es ist ein besonders Gefühl die Orgel zu spielen“

Orgel ON: Orgelschüler aus dem Kirchenkreis wirbt für das größte Instrument der Welt  

Julian Pohl hat ein außergewöhnliches Hobby: Der 17-Jährige spielt
Orgel. Seit einem Jahr wird er regelmäßig von Kreiskantorin Daniela Grüning im Gemeindehaus in Dinslaken unterrichtet. Auf die Idee, sich auch mal an dem großen Instrument zu versuchen, hat ihn seine Gemeindepfarrerin gebracht. „Sie wusste, dass ich seit langen Klavier spiele, deshalb hat sie mich gefragt, ob ich nicht einmal das Orgelspiel ausprobieren möchte. Und ich habe es versucht“, berichtet der Orgelschüler. Und damit sich noch mehr junge Menschen für das Orgelspiel begeistern, hat die Evangelische Kirche im Rheinland jetzt die Nachwuchskampagne Orgel ON ins Leben gerufen. Als Auftakt der langfristig angelegten Initiative ist bewusst der 12. September 2021 gewählt: An diesem Sonntag richtet die Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands ergänzend zum Tag des Denkmals ihren jährlichen Deutschen Orgeltag aus.  Auch Julian wirbt für das Spiel: „Die Orgel ist etwas besonders. Sie ist schließlich das größte Instrument Welt, deshalb ist es auch ein besonders Gefühl die Orgel zu spielen. Das Instrument hat einfach eine unglaubliche Power!“

Das Projekt Orgel ON

In der rheinischen Kirche gibt es mehr als tausend Orgeln, die von annähernd zweitausend Menschen regelmäßig oder sporadisch im Gottesdienst gespielt werden. Damit das so bleibt, will Orgel ON Ort in allen Regionen der Landeskirche mit einer Vielzahl von Angeboten  das Interesse für das Instrument neu entfachen. Es wird  Konzerte für und mit Kindern und Jugendlichen, Orgelvorführungen und Orgelschnupperstunden geben. Auch im Kirchenkreis Dinslaken  werden in den kommenden Monaten im Rahmen der Kampagne Veranstaltungen angeboten.

Wer sich über das Orgelspiel und den Unterricht an dem Instrument informieren möchte, kann sich an Kreiskantorin Daniela Grüning daniela.gruening@ekir.de  wenden.

Foto: T.Henkel

Gute Noten für den evangelischen Kirchenkreis Dinslaken

Visitation: Delegation der Landeskirche ist begeistert von der Arbeit der Einrichtungen und Gemeinden

Die Arbeit, die alle Ehren- und Hauptamtliche im evangelischen Kirchenkreis Dinslaken leisten, kann sich sehen lassen. Zu diesem Fazit kamen Präses Dr. Thorsten Latzel und die 13-köpfige Delegation der Ev. Landeskirche, die jetzt zwecks einer Visitation zu Gast im Kirchenkreis waren. „In allen Bereichen kann man den zentralen Gedanken des Kirchenkreises erkennen – nämlich, dass sich der Kirchenkreis für ein friedvolles Miteinander von Menschen unterschiedlicher Prägung einsetzt. Wir sind ein spannender Kirchenkreis, mit vielen freundlichen Menschen“, fasst Superintendent Friedhelm Waldhausen die Ergebnisse zusammen.

Besondere Highlights

Besonders hervorgehoben wurden unter anderem die umfassenden und qualifizierten Beratungsangebote der Diakonie, die durch 700.000 Euro jährlich aus Kirchensteuermitteln unterstützt werden. „Uns wurde versichert, dass wir die Messlatte sehr hochgelegt haben“, so Waldhausen. Ein Vorzeigeprojekt für andere Kreise sei beispielsweise die Kampagne „Menschenskirche“ und die Schaffung einer gemeinsamen „Corporate Indentity“ von allen Gemeinden und Einrichtungen des Kirchenkreises. „Für die öffentliche Wahrnehmung sind wir dadurch ein großes Team, wo jeder trotzdem seine eigene Identität hat“, so der Superintendent. Auch für die Zukunft sei der Kirchenkreis gut aufgestellt. Mit dem Projekt „Junge Kirche“ seien die ersten notwendigen Schritt getan, damit junge Menschen für den christlichen Gedanken und die Arbeit in der Kirche begeistert werden sollen.

Text und Foto: Tanja Henkel

Die Kirchenleitung besucht unseren Kirchenkreis

Delegation der Landeskirche schaut sich acht Arbeitsbereiche an

Hoher Besuch im evangelischen Kirchenkreis Dinslaken: Nach knapp 30 Jahren schauten sich Präses Dr. Thorsten Latzel und eine 13-köpfige Delegation der Ev. Landeskirche im Rahmen einer Visitation acht unterschiedliche Arbeitsgebiete des Kirchenkreises an. „Wir sind stolz über die Wertschätzung, die uns mit diesem Besuch entgegengebracht wird. Wir erhoffen uns aber auch durchaus kritische Nachfragen und hilfreiche Hinweise der Kirchenleitung“, sagte Friedhelm Waldhausen,  Superintendent des Ev. Kirchenkreises, bei der Ankunft der Delegation. Präses Latzel verriet: „Wir freuen uns sehr, den Reichtum dieses Kirchenkreises kennenzulernen. Schon bei der Vorbereitung dieses Besuches konnte man das große Engagement in so vielen Bereichen erkennen, wie beispielsweise in der Flüchtlingsarbeit, die hier eine lange Tradition hat.“ Nach der offiziellen Begrüßung nahmen sich Präses Latzel und Superintendent Waldhausen noch Zeit für ein Gespräch mit den Bürgermeistern der Städte Dinslaken, Voerde und Hünxe. Dann ging es auf Rundreise durch den Kirchenkreis. Der Delegation wurden unter anderem die Bereiche Flüchtlingsarbeit, die Partnerschaftsarbeit am Beispiel der CEBIE-Kirche, das Diakonische Werk, die Ev. Kinderwelt und der neue Arbeitsbereich „Junge Kirche“ vorgestellt.

Foto: v.l. Superintendent Friedhelm Waldhausen; Michaela Eislöffel, Bürgermeisterin Dinslaken; Präses Dr. Thorsten Latzel; Hanna Maas, Pfarrerin Hünxe; Dirk Buschmann, Bürgermeister Hünxe; Dirk Haarmann, Bürgermeister Voerde; Assessorin Susanne Jantsch und Pfarrerin Kirsten-Luisa Wegmann

Info: Visitation

Visitationen haben in der Evangelischen Kirche eine lange Tradition. Bereits in den urchristlichen Gemeinden finden sich Ansätze von Visitation. Seit den Zeiten der Reformation gehört sie zu den Leitungsaufgaben der evangelischen Kirche. Die  Kirchenleitung nimmt auf diesem Wege die Aufgaben der Beratung, Leitung und Aufsicht wahr. Dabei geschieht die Visitation „im Geist gegenseitiger Wertschätzung und Ermutigung“.

Besuchsprogramm mit allen Stationen (die Delegation teilt sich in vier Gruppen auf)

Freitag:
Thema: Die Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis Dinslaken am Beispiel der CEBIE
Ort:  Gemeindehaus, Kirchengemeinde Walsum-Aldenrade)

Thema: Das Diakonische Werk: Die Diakonie als Anbieterin auf dem „Sozialmarkt“. Das Profil des DW im Kirchenkreis.
(Ort: Haus der Kirche, Dinslaken)

Thema: Krankenhausverband: Eine herausfordernde Verantwortung für Geschäftsführung und Aufsichtsrat.
(Ort: Ev. Klinikum Dinslaken)

Thema: Pfarrstellenrahmenvereinbarung: Auswirkungen der Veränderungen des Pfarrbildes auf den Beruf der/des Pfarrer.in und auf die presbyterial-synodale Leitungsverantwortung.
(Ort: Gemeindehaus Hiesfeld, Dinslaken)

Samstag:
Thema: Ev. Kinderwelt – ein moderner effizienter Verbund
(Ort: Kita Fröbelstr., Dinslaken)

Thema: Junge Kirche
(Ort: Gemeindehaus Friedrichfeld, Voerde)

Thema: Wo ist Kirche relevant für die Landwirtschaft?
(Ort: Bauernhof Hülsermann, Voerde)

Thema: Flüchtlingsarbeit
(Ort: Haus der Kirche, Dinslaken)

Text und Foto: Tanja Henkel