„Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist“

Dinslaken. „Nie wieder ist jetzt – diese Worte wurden vor einem Jahr immer wieder in den sozialen Medien geteilt. Nie wieder darf Antisemitismus hier in Deutschland um sich greifen, nie wieder jüdische Mitbürger Anfeindungen und Verfolgung ausgesetzt sein.“  Mit diesen Worten eröffnete David Bongartz, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, jetzt die Gedenkfeier zur Reichsprogromnacht am Leiterwagen im Dinslakener Stadtpark. Schon damals hätte man gewusst, dass die Realität anders aussehe. Dies würden die aktuellen Ereignisse in Amsterdam, wo Menschen gejagt, verprügelt und beschimpft wurden, weil sie Juden seien, wieder bitter verdeutlichen. Nie wieder, davon sei man weit entfernt.  „Etwas Hoffnung macht, dass wir uns hier treffen am Leiterwagen Jahr um Jahr – Menschen aus der ganzen Stadt, aus der ganzen Region“, so der Superintendent weiter.  Denn nur gemeinsam werde man dem um sich greifenden Antisemitismus etwas entgegensetzen. Gemeinsam trauere man um die Menschen, die unschuldig der Gewalt im Nahen Osten ausgesetzt seien. „Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass ein friedliches Zusammenleben der Religionen und Völker möglich ist“, so David Bongartz.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden der Ev. Kirchengemeinde Dinslaken, die die Gedenkveranstaltung gestaltete hatten, wiesen in ihrem Beitrag darauf hin, wie wichtig es sei, sich zu erinnern: „Damit man aus der Vergangenheit lernt und nicht vergisst, welche Konsequenzen der Nazi-Terror anrichtet; damit wir Solidarität zeigen und so gegen jeden Terror zusammenstehen und die Angst keine Chance hat, unsere Herzen zu vergiften.“

Neben zahlreichen Gästen waren auch die Dinslakener Bürgermeisterin Michaela Eislöffel; die Dinslakener Sozialdezernentin Dr. Tagrid Yousef; Pfarrerin Hannes Rommeswinkel-Meis, Scriba im Ev. Kirchenkreis Dinslaken; Pfarrer Jan Zechel von der Ev. Kirchengemeinde Dinslaken und Vertreter der katholischen Gemeinden vor Ort.

Foto (Niesbach): Gedenkfeier am Leiterwagen im Dinslakener Stadtpark

Synodale beschließen zukunftsweisende, inhaltliche Veränderungen

Dorsten-Hardt. Die Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken stand ganz im Zeichen des Wandels. So mussten sich die 60 Synodalen und Beratenden, die im Ev. Gemeindehaus der Kirchengemeinde Gahlen in Dorsten-Hardt tagten, mit grundlegenden Fragen auseinandersetzen. Schon zu Beginn der Veranstaltung verdeutlichte Superintendent David Bongartz, dass sich die Kirche der Region auf „stürmische Zeiten“ einstellen müsse. Die strukturellen Probleme seien so gravierende, dass Veränderungen unabdingbar seien. „Das, was wir hier in dieser Synode entscheiden, werden Entscheidungen sein, die die Kirche in unserer Region grundlegend verändern werden“, so der Superintendent. Entsprechend groß war der Diskussionsbedarf. Schließlich ging es um hochemotionale Themen wie beispielsweise „Wie wird künftig das gemeindliche Leben aussehen? Braucht es überhaupt noch alle Kirchengebäude? Wie setzen wir Impulse, bei gleichzeitig schwindenden Ressourcen?“ Schon auf der Zukunftssynode im Mai war mit den dort entwickelten Leitsätzen „ Wir brauchen bunte Orte des Zusammenseins“, „Kirche taucht mit mobile Projekten mit klarem christlichen Profil dort auf, wo man sie nicht erwartet“, Kirche ist kreativ, überrascht und orientiert sich konsequent an den Lebenssituationen der Menschen“, die Richtung vorgegeben. Nun galt es diese mit Leben zu füllen und auf den Prüfstand zu stellen. In drei Gruppen wurde emotional, kreativ aber vor allem Ergebnisorientiert diskutiert. Dabei kamen Ideen auf wie Menü-Karten für Gottesdienste, mehr seelsorgeorientierte Projekte oder mehr Gemeinde-übergreifende Kooperationen zu realisieren. Final einigte sich die Synodalen darauf, dass die Impulse der Zukunftssynode leitende Wegweisung für zukünftige inhaltliche Grundentscheidungen und damit verbundene Strukturveränderungen im Kirchenkreis sind.

Eine Neuerung konnten sich die Synodalen direkt vor Ort anschauen: Mecki – das Menschenkirchemobil. Die kleine, blaue Ape wird derzeit noch umgebaut und mit einer Kaffeemaschine ausgestattet. Sie soll ab Frühjahr 2025 mit Ehrenamtlichen unter der Leitung von Pfarrerin Katharina Bous an unterschiedlichen Ort im Kirchenkreis stehen. Das Team möchte den Menschen die Möglichkeit bieten, einfach im Vorbeigehen einen Kaffee zu trinken, ins Gespräch zu kommen, Kritik zu äußern oder ihre Sorgen loszuwerden. „Da unser Team noch klein ist, suchen wir derzeit weitere Ehrenamtliche. Wer mit dabei sein möchte, kann sich gerne bei mir melden“, so Katharina Bous (0151/21680063 oder katharina.bous@ekir.de.)

Ein weiteres Thema war das Pfarrstellenkonzept. Aufgrund der geringer werdenden Finanzmittel wird sich bis 2040 die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer im Ev. Kirchenkreis von 20 auf 12 reduzieren. Das hat zur Folge, dass sich das Aufgabenfeld der Pfarrpersonen grundlegend ändern wird. Die Synodalen beauftragten eine Arbeitsgruppe, eine Konzeption zur konkreten Umsetzung bis zur kommenden Synode im Sommer zu erarbeiten.

Zudem beschlossen die Delegierten die Haushalte der Diakonie im Ev. Kirchenkreis und der Ev. Kinderwelt im Ev. Kirchenkreis.

Abschließend wurde erneut Pfarrerin Hanna Rommeswinkel-Meis zur Skriba in der Kreissynodalvorstand gewählt. Marlies Schwinem wurde zur 1. Beisitzerin gewählt.  Als Stellvertreter wurde Tobias Almesberger ernannt. 2. Beisitzer wurde Henning Horstkamp. Seine Stellvertreterin wurde Sabine Braune. Doris Aniola und Veronika Leißner wurden nach langjähriger Arbeit aus dem Kreissynodalvorstand verabschiedet.

Außerdem mussten turnusgemäß nach den Presbyteriumswahlen im Frühjahr zahlreiche Ausschussposten neu vergeben werden. So wurden unter anderem die Mitglieder des Finanzausschusses, des Ausschusses Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und Ausschusses für Theologie und Gottesdienst gewählt.

Foto1: Die neuen Mitglieder der Fachausschüsse und des Kreissynodalvorstandes

Foto2: Pfarrerin Katharina Bous und das Menschenskirche-Mobil Mecki

Foto3: Veronika Leißner und Doris Aniola verabschiedeten sich aus dem Kreissynodalvorstand.

„Das, was wir heute entscheiden, wird die Kirche grundlegend verändern“

Mit einem inspirierenden Gottesdienst, der von Pfarrerin Katharina Bous und Team gestaltet wurde, hat jetzt die Herbstsynode 2024 des Ev. Kirchenkreises begonnen. Schon zu Beginn war klar, dieses Treffen im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Gahlen wird anders. Nicht nur, dass auf die 44 Synodalen ein straffes Programm wartete, schon der Bericht des Superintendent David Bongartz verdeutlichte, dass wegweisende Entscheidungen zu treffen waren: „Wenn wir in zehn bis zwanzig Jahren zurückschauen, werden wir diese Kirche nicht mehr so wiedererkennen. Das heißt nicht, dass wir alles Bestehende auf dem Weg über Bord werfen werden… Aber wir werden trotzdem Vieles nicht erhalten können, manches wird sich grundlegend verändern müssen, und Neues wird entstehen“, so David Bongartz. Zudem schwor er die Synodalen auf „stürmische Zeiten“ ein. Die strukturellen Probleme seien so gravierende, dass Veränderungen unabdingbar seien. „Dabei dürfen wir aber nicht Gefahr laufen, zuerst die Struktur zu verändern, bevor wir uns nicht darüber klar geworden sind, wohin wir inhaltlich steuern wollen“, mahnte der Superintendent.

Er forderte die Synodalen auf, Neues zu erproben und verwies zugleich auf den großen Schatz, den man vor Ort habe: „Was haben wir für einen Reichtum an Menschen, die sich in dieser Kirche engagieren wollen! Über 100 Menschen, die ehrenamtlich in Leitungsfunktionen in Presbyterien und Vorständen aktiv sind. Menschen, die neben den Pfarrer*innen im Hauptamt als Prädikant*innen, Kindergottesdienstmitarbeiter*innen unsere Gottesdienste gestalten.“ Zudem betonte er, dass in den kommenden vier Jahren die Weichen für die Zukunft der Kirche gestellt würden. „Das, was wir hier in dieser Synode entscheiden, werden Entscheidungen sein, die die Kirche in unserer Region grundlegend verändern werden.“ Wie diese neue Kirche aussehen werde, wisse er auch nicht, aber „Ich bin mir aber sicher, dass sie, …eine Kirche sein wird, die vom offenen Himmel erzählen wird. Eine Kirche, die es wert ist, den Stürmen dieser Zeit zu trotzen. Eine Kirche, in der sich manches wiederfindet, was wir heute neu entdecken. Eine Kirche, die von vielen verschiedenen Menschen gestaltet wird. Eine Kirche, für die es sich lohnt, heute hier zu sein.“

Herbstsynode 2024: Haushaltplanung, Leitsätze und Bericht des Superintendenten

Gahlen. Die 8 Gemeinden des Ev. Kirchenkreises Dinslaken können auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken. Neben vielen Festen und Aktivitäten in den Gemeinden wurden mit zwei Großveranstaltungen wie der Zukunftssynode und der Pop-Up-Hochzeit neue Maßstäbe gesetzt. So beschäftigten sich rund 200 Menschen auf der Zukunftssynode in der Zechenwerkstatt in Dinslaken mit Neuausrichtung des Ev. Kirchenkreises und der Gemeinden. Das Ergebnis waren drei Leitsätze. Diese gilt es jetzt mit Leben zu füllen. Doch wie soll dies geschehen? Dieser Frage wird sich die Herbstsynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken, die am 8. und 9. November in der Ev. Kirchengemeinde Gahlen, Ev. Gemeindehaus, Pestalozzistr.4, 46282 Dorsten, stattfindet, widmen.

Zudem stehen die Haushaltsplanungen, der Diakonie, der Ev. Kinderwelt und des Verwaltungsverbandes auf der Tagesordnung, die Synodalen hören den Bericht des Superintendenten und es stehen Wahlen für die kreiskirchlichen Gremien an.

Die Synode tagt öffentlich. Alle Themen der Synode und einen Überblick der Tagesordnung finden Interessierte unter Tagesordnung der Kreissynode

Rendezvous nach Ladenschluss: Vom Verschwinden der jüdischen Familie Zajac in Wien

Im Zusammenhang mit der Reichspogromnacht 1938 erzählen Markus Zaja und Freunde die Geschichte „Vom Verschwinden der jüdischen Familie Zajac in Wien“ im Rahmen des „Rendezvous nach Ladenschluss“ am Dienstag, den 12. November 2024 um 18.30 Uhr in der Ev. Stadtkirche, Duisburgerstr. 9 in Dinslaken.

Am Anfang stand ein Hinweis der befreundeten Historikerin Dr. Shoshanna Blickendorfer – Ritzmann beim Besuch des Jüdischen Museums Wien. Im Herbst 2015 fuhren Markus Zaja, Ralf Kaupenjohann und Tom Briele nach Wien. Daraus ist ein Buch entstanden: „feiga & george – das verschwinden der jüdischen familie zajac aus wien“ mit zwei CDs (Musik). Daraus wiederum entstand eine etwas einstündige Aufführung mit Markus Zaja, Saxophon; Ralf Kaupenjohann, Akkordeon; der Schauspielerin Adriana Kotzian, Textlesung; und Tom Briele, Dokumentarfilm. Diese Aufführung werden wir sehen und hören.

Am Schluss ihres Buches schreiben sie: „feiga und george kehrten nach wien zurück und wurden ‚nach dem osten evakuiert‘, und sehr wahrscheinlich während der ‚aktion reinhardt“ ermordet. deswegen werden wir an sie erinnern, und soviele namen der millionen opfer sagen, wie wir können. wo doch ihre asche schon lange verflogen ist.“

Am Anfang wird aus gegebenem Anlass Pfarrer i.R. Gerhard Greiner für den Veranstalter einige Worte zum Thema „Antisemitismus in Deutschland“ sagen. Veranstalter ist der Förderverein Kultur und Ev. Kirche in Dinslaken e.V. der Eintritt ist frei. Um Spenden wird am Ausgang gebeten.

Dinslaken: Besonderes Erntedankfest mit Einführung von Pfarrer Hae-ung Chai

In der voll besetzten Friedenskirche feierte die Evangelische Kirchengemeinde Dinslaken am 6. Oktober ein besonderes Erntedankfest. Besonderes deshalb, weil im Familiengottesdienst der neue Pfarrer Hae-ung Chai von Superintendent Pfarrer David Bongartz in seine Pfarrstelle eingeführt wurde.

Pfarrer Chai wird in der Gemeinde neben der Förderung der Ökumene und des interreligiösen Dialogs vor allem mit der Arbeit mit Kindern und Familien eingesetzt. Daher fand der Erntedankgottesdienst auch als Familiengottesdienst statt. Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein buntes Programm mit Hüpfburg und Spielen, Grillwurst und Waffeln, sowie kleinen Überraschungen für Groß und Klein.

Pfarrer Chai kommt gebürtig aus Südkorea. Seine Jugend verbrachte er bedingt durch den Beruf seines Vaters in Deutschland, zog dann aber wieder mit seinen Eltern nach Korea. Mit seiner Familie lebt der heute 44jährige seit 2017 in Deutschland. Vor zwei Jahren kam er von der Missionsakademie der Universität Hamburg nach Oberhausen für seine Probezeit als Pfarrer der Evangelischen Kirche im Rheinland. Nach bestandener Probezeit ist nun die erste eigenen Pfarrstelle im Team Dinslaken sein neuer Lebensabschnitt.

Neue Trauergruppe startet: Jetzt anmelden

Der Tod eines nahen Menschen bedeutet einen tiefen Einschnitt.  Trauer ist sehr schmerzhaft, aber sie kann auch als eine heilende Kraft wirken. Wir laden Sie herzlich ein, einen Teil des Trauerweges in einer Trauergruppe zu gehen.

In dieser Gruppe können wir im beschützten, geschlossenen Rahmen über Erfahrungen nachdenken und uns darüber austauschen: Kennenlernen, Vertrauen aufbauen, den Verlust vergegenwärtigen, wertschätzen, mit den Gefühlen leben, der Seele Gutes tun, unterwegs sein. Die Gruppe ist für alle Menschen in Dinslaken und Umgebung offen.

Im Oktober 2024 beginnen wir wieder mit einer Gruppe:

5 Termine von Mitte Oktober bis Anfang Dezember 2024,

dienstags von 18.30 bis 21.00 Uhr

im Evangelischen Krankenhaus Dinslaken, Kreuzstr. 28, 46535 Dinslaken

Wenn Sie sich weiter informieren wollen, melden Sie sich bitte sobald wie möglich: telefonisch (Tel. 02064 42 2865 Pfarrerin Kappner bzw. Nachricht auf dem AB hinterlassen) oder per Mail (ursula.kappner@ekir.de, bitte dort auch eine Telefonnr. angeben). Ich rufe Sie dann an und wir klären genauer Ihre Fragen und Bedürfnisse und unser Angebot.

Alles Gute für Sie!

Ihre Krankenhausseelsorgerin U.Kappner

Foto: Pixabay

Stimmungsvolle Einführung von Pfarrerin Anna Peters

Im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Stadtkirche in Dinslaken wurde Pfarrerin Anna Peters jetzt von Susanne Jantsch, Assessorin im Ev. Kirchenkreis Dinslaken und Pfarrerin in der Gemeinde Spellen-Friedrichsfeld, in ihr Amt als Gefängnisseelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt in Dinslaken eingeführt. Während des Gottesdienstes wurde sie von ihrer Vorgängerin Pfarrerin Britta Bongartz und einer Kollegin aus der JVA Heinsberg, Pfarrerin Almut von Bendemann, begleitet. Das Motto ihrer Predigt lautete „Wie im Himmel so auf Erden“. Im Anschluss konnten die Gäste der Pfarrerin beim Empfang vor Stadtkirche  gratulieren.

„A Night at the Opera“

A Night at the Opera“ am 5. Oktober um 17 Uhr in der Stadtkirche in Dinslaken verspricht eine fesselnde Reise durch die Geschichte der Oper, angefangen bei den charakteristischen Klängen des Barock bis hin zu den leidenschaftlichen Arien des romantischen Verismo. Ekaterina Korotkova, begleitet von Elena Lebedeva am Klavier, wird die Zuhörer mit Meisterwerken von Komponisten wie Henry Purcell, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Giacomo Puccini, Gioachino Rossini und Giuseppe Verdi verzaubern. Das Programm umfasst bekannte Stücke wie „O mio babbino caro“ von Puccini und „Vedrai Carino“ aus Mozarts „Don Giovanni“. Ein Abend voller Emotionen und musikalischer Höhepunkte erwartet Sie bei „A Night at the Opera“.

Eintritt frei, eine Kollekte wird erbeten.