„Du hast mich geträumt Gott“ – Pilgertag für Frauen

Im September und im Oktober 2023 bietet die Evangelische Frauenhilfe i.Rh. wieder zwei Pilgertage für Frauen. Anlässlich des 20. Todestages von Dorothee Sölle stehen ausgewählte Texte und Gebete der Theologin und Gottespoetin im Mittelpunkt der Frauenpilgertage 2023.

Dorothee Sölle war politische Aktivistin und Mystikerin zugleich. Das eine war für sie ohne das andere nicht denkbar. Konsequent engagierte sie sich in der Friedensbewegung und der Anti-Atomkraftbewegung, für die Bewahrung der Schöpfung und für die Gleichberechtigung der Frau. Sie nahm an zahlreichen Protestdemonstrationen teil. Ihre kämpferischen Reden auf Kirchentagen und bei den von ihr mitinitiierten politischen Nachtgebeten waren bei den konservativen Kirchenvertretern gefürchtet. Gleichzeitig brauchte die politische Aktion nach ihrem Verständnis immer auch die Rückbindung an den Gott der Bibel, der in Jesus Christus unverbrüchlich an der Seite der Armen steht. Ihre theologischen Texte, Essays und vor allem ihre poetischen Gedichte und Gebete sind Ermutigung und Herausforderung zugleich.

Poetische Texte und Gebete von D. Sölle begleiten die Teilnehmerinnen auf den ca. 10 Kilometer langen Pilgerwegen und geben in Kombination mit kurzen Andachten, Körperübungen und Schweigezeiten, Anregungen für die Begegnung mit der Natur und den eigenen Lebens- und Glaubensfragen.

Samstag, 02.09.2023                  (Veranstaltungs-Nr. 135/23)
Ort: Evangelische Gemeinde Solingen-Widdert
Zeit: 10:00 – 17:00 Uhr
Anmeldeschluss: 23.08.2023

Samstag, 21.10.2023                    (Veranstaltungs-Nr. 136/23)
Ort: Evangelische Gemeinde Goch-Pfalzdorf
Zeit: 10:00 – 17:00 Uhr
Anmeldeschluss: 11.10.2023
Teilnahmebeitrag: 25,-€

 Anmeldung über www.weiterbildung-frauenhilfe.de oder anmeldung@frauenhilfe-rheinland.de. Ausführliche Informationen zu Treffpunkt, Anreise, Pilgerstrecke und ‚Pilgergepäck‘ erhalten Sie mit der schriftlichen Anmeldebestätigung etwa eine Woche vor dem Pilgertag.

 

Ein Wettrennen, das über Leben und Tod entscheidet

Dinslaken/Lesbos. Ein kleines Boot erscheint am Horizont, es kämpft sich durch die Wellen der Ägäis. Ein Wettrennen, das möglichweise über Leben und Tod entscheidet, beginnt: Wer wird das Flüchtlingsboot, dass auf die griechische Insel Lesbos zusteuert, als erstes erreichen? Die freiwilligen Helfer oder die Küstenwache? „Wenn die Küstenwache gewinnt, kann es passieren, dass das Schiff zurück zur türkischen Küste geschickt wird“, berichtet Hanke Ibbeken. Die Pfarrerin der Ev. Kirchengemeinde Götterswickerhamm besuchte jetzt mit einer 7-köpfigen Delegation die Flüchtlingshilfsorganisation Lesvos Solidarity vor Ort. „Das ist nur eine Form der „Push backs“, mit denen die Geflüchteten davon abgehalten werden sollen, in die EU einzureisen. Es gibt auch maskierte Trupps, die den Menschen am Strand auflauern und ihnen Papiere, Geld und Handys wegnehmen. Viele werden auf eine Rettungsinsel verfrachtet und aufs Meer zurückgeschickt“, erzählt Hanke Ibbeken.

Diese Erlebnisse sind nur die Spitze des Eisbergs. Wie menschenunwürdig die Frauen, Kinder und Männer, die es doch auf die Insel geschafft haben, behandelt werden, berichtet eine Psychologin. Die Griechin arbeitet bei „Ärzte ohne Grenzen“. Zuvor war sie im Camp Mavrovouni, dem Flüchtlingslager der Insel Lesbos, tätig. „Sie hat es dort aber nicht mehr ausgehalten“, erzählt die Pfarrerin. Denn in dem von Mauern und Nato-Draht umzäunten Areal herrsche strukturelle Gewalt. Zudem gebe es viel zu wenig Dolmetscher für die rund 2000 Bewohner. Die Ankommenden müssten beispielsweise innerhalb der ersten Tage einen Asylantrag stellen, wüssten dies jedoch gar nicht. „Die Menschen verstehen überhaupt nicht, was mit ihnen passiert“, so Hanke Ibbeken. „Es gibt einfach zu wenig Hilfestellung. Dies ist kein faires Asylverfahren. So, wie es von einigen Politikern behauptet wird“, sagt Gerhard Greiner, Flüchtlingspfarrer i.R., der ebenfalls mit nach Lesbos gereist ist. Er und sein Frau Edith Bruckwilder sind die Begründer des Dinslakerner Unterstützungsteams für Lesvos Solidarity (siehe Kasten). Die Delegation hätte gerne selbst das Lager besucht. Dies ist jedoch für Besucher nicht zugänglich.  Hilfsorganisationen, die im Camp arbeiten wollen, müssen sogar eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben.

Lesvos Solidarity selbst hat ihr Hauptquartier in der Hauptstadt Mytilini. Das Mosaik Support Center ist eine Anlaufstelle für die Geflüchteten. Dort können sie die Hilfe von Psycholog*innen und Anwält*innen in Anspruch nehmen. Zudem gibt es dort eine Kleiderkammer und es werden Sprach- sowie Integrationskurse angeboten. In der Nähwerkstatt werden von festangestellten Geflüchteten und Inselbewohnern die bekannten Safe-Passage-Bags hergestellt. Sie werden aus an der Küste angespülten Materialien wie Rettungswesten, Bootsrückständen oder Plastikflaschen zusammengenäht. „Die Menschen werden dort ganz herzlich begrüßt. Es herrscht eine unglaubliche Willkommens-Atmosphäre“, erzählt Hanke Ibbeken.

„Aktuell bietet das Team auch Foodboxen für die Geflüchteten an“, so Edith Bruckwilder, die auch der Delegation angehörte. Dieses neue Angebot habe jedoch einen sehr traurigen Hintergrund: Seit Mitte Mai bekämen Geflüchtete im Camp, deren Asylantrag abgelehnt oder bewilligt wurde, kein Essen mehr. Auch bedürftige Anwohner könnten dieses Essens-Angebot in Anspruch nehmen. „Efi Latsoudi, Leiterin von Lesvos Solidarity, ist das Miteinander sehr wichtig“, berichtet Gerhard Greiner. So sei beispielsweise auch der Kindergarten vor Ort nicht nur geflüchteten Kindern zugänglich.

Seit 2017 engagiert sich die Gruppe um Gerhard Greiner und Edith Bruckwilder für die Organisation auf Lesbos. Bis heute konnten schon rund 110.000 Euro an Spenden gesammelt werden. „Wir bekommen sehr viel Unterstützung von Ev. Kirchenkreis Dinslaken, den Ev. Gemeinden und den Einrichtungen“, berichtet Edith Bruckwilder. Aktuell werden Spenden für das jüngste Projekt von Lesvos Solidarity gesammelt. „Das Restaurant Nan ist eine Volksküche: jeder kann dort – auch sozial schwache Griechen – kostenlos essen“, so Gerhard Greiner.

Wer mehr über die Reise und die Projekte von Lesvos Solidarity erfahren möchte, kann sich am 21. August um 19 Uhr im Gemeindesaal der Ev. Kirchengemeinde Dinslaken, Duisburger Str. 72, in Dinslaken den Erfahrungsbericht mit Bildern anhören. Wer spenden möchte, kann sich an den Eine-Welt-Laden in Dinslaken wenden. kontakt@eineweltladen-dinslaken.de

 

Infos:

Lesvos Solidarty wurde 2016 ins Leben gerufen. Das Begegnungscenter der Organisation, das Mosaik Support Center, ist eine Art Volkshochschule. Dort können die Menschen an unterschiedlichen Sprachkursen in Griechisch, Englisch, Arabisch und Farsi teilnehmen. Zudem werden noch Computerkurse und Integrationskurse angeboten. Außerdem ist dort das „Legal Center Lesvos“ untergebracht, eine Anlaufstelle für die Rechtsberatung in den Asylverfahren. Zudem hat die Organisation ein Wohnprojekt für Frauen und Kinder realisiert.

Seit Dezember 2017 werden die Safe-Passage-Bags im Eine Welt Laden in Dinslaken verkauft. Der Kontakt zu der Organisation entstand auf einer Studienreise von Edith Bruckwilder und Gerhard Greiner nach Athen. Dort wurden sie vom Europabeauftragten der Bundes-Flüchtlingsorganisation PRO ASYL, Karl Kopp, auf das Projekt aufmerksam gemacht. Mittlerweile hat auch die GEPA auf Initiative von Edith Bruckwilder die Taschen in ihr Sortiment aufgenommen. Mit Erlös der Taschen werden die Arbeitsstellen der Näher*innen finanziert.

2018 reiste das erste Mal eine Gruppe aus Dinslaken nach Lesbos, um sich die Arbeit vor anzuschauen.

2023 reiste erneut eine Delegation aus Dinslaken nach Lesbos

Fotos/Ibbeken/Lesvos Solidarity: Eingang zum Flüchtlingscamp Mavrovouni; Essensverteilung; Mitarbeitende in der Foodbox; Aktion gegen Push Backs; die Dinslakener Delegation im Gespräch mit Mitarbeitenden von Lesvos Solidarity; die Nähwerkstatt; das Restaurant Nan.

„Die Musik zieht die Menschen in unsere Kirche. “

Dinslaken. Mehr als eine Woche war der Präses der kongolesischen CEBIE-Kirche, Pfarrer Ibana Louis Mambembe, im Rahmen seines Partnerschaftsbesuches zu Gast im Ev. Kirchenkreis Dinslaken. Im Doppel-Interview gaben er und Superintendent David Bongartz Einblick in die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Kirchen. Für Pfarrer Mambembe, der im vergangenen Jahr in sein Amt gewählt wurde, ist dies die erste Reise ins Ausland.

Frage: Nachdem Sie Einblicke in das Leben hier erlangen konnten, was sind die Unterschiede zur Kirche im Kongo?

Mambembe: Wir im Kongo nehmen uns viel mehr Zeit im Gottesdienst, um zu beten. Zudem werden unsere Lieder mit Tanz begleitet. In Deutschland ist alles schneller. Bei uns ist der Sonntag ein Tag, an dem man das Gebet in den Mittelpunkt stellt. Die Menschen gehen von 9.30 bis 12.30 Uhr in die Kirche. Im Vergleich zum Gottesdienst in Deutschland ist bei uns viel mehr Bewegung. Auch die Predigten sind bei uns ganz frei. Sie sind sehr spontan und befassen sich mit den aktuellen Umständen. Aber es gibt natürlich auch vieles, was gleich ist, wie beispielsweise die Fürbitten.
David Bongartz: Bei uns sind die biblischen Texte für die  Predigten tatsächlich vorgegeben. So ist sichergestellt, dass wir über alle biblischen Bücher predigen und nicht nur über die jeweiligen Lieblingsthemen. Wobei wir natürlich abweichen können, wenn es aktuelle Umstände erfordern.

Frage: Gibt es Unterschiede, wie die Menschen vor Ort ihren Glauben leben?

Mambembe: Ja, hier in Deutschland gibt es beispielsweise Gemeindehäuser, in denen sich die Gläubigen nach dem Gottesdienst treffen können. Das gibt es bei uns nicht. Wenn der Gottesdienst beendet ist, geht jeder seines Weges.

Frage: Treffen sich die Gemeindemitglieder denn trotzdem außerhalb der Kirche für gemeinsame Aktivitäten?

Mambembe: Wir treffen uns auch innerhalb der Woche, um zu beten – jeweils montags und mittwochs. Am Donnerstag beten die Frauen zusammen. Und die Jugendlichen kommen jeden Samstag zusammen. Wie ist es denn in Deutschland?
David Bongartz: Hier gibt es mehr Gruppen drumherum: Menschen, die ihren Glauben beispielsweise im Bibelkreis, im Hauskreis etc. leben. Außerdem gibt es viele Musikgruppen, wie Chöre und Orchester. Zudem treffen sich die Gläubigen, um kulturelles Leben und Hobbys zu teilen. Es gibt auch Gruppen, die sich als ein offener Treff sehen. Jeder/Jede kann kommen und gehen, wann er/sie möchte. Meine Vorstellung ist, dass Kirche ein heiliger Ort ist, aber gleichzeitig auch für die Menschen ein zweites Wohnzimmer, dass die Menschen die Kirche als ihre Heimat begreifen.
Mambembe: Natürlich gibt es auch bei uns Chöre.  Meist drei bis vier pro Gemeinde. Sie kommen schon singend und tanzend zum Gottesdienst. Und alle Chöre treten jeden Gottesdienst auf. Das dauert. In Deutschland gibt es nicht viele Menschen in der Kirche. Aber bei uns ist es voll. Wenn jemand durch eine Predigt berührt ist, kann es sein, dass er aufsteht und „Halleluja“ ruft. Auch wenn wir singen, stehen die Menschen auf, tanzen und loben Gott. Oft ist es so voll, dass die Gläubigen an den Wänden stehen. Die Musik zieht die Menschen in unsere Kirche.

Frage: Was raten Sie aus ihrer Kirche zu übernehmen bzw. was würden Sie gerne übernehmen?

Mambembe: Die Dynamik unserer Gottesdienste. Wir sind mit dem ganzen Körper dabei. Wir nehmen uns mehr Zeit zu beten. Aber uns fehlen Orte, wie die Jugendhäuser hier, wo wir die Jugend, die sich sehr engagiert, besser betreuen können.
David Bongartz: Bei den Besuchen unserer Einrichtungen der Diakonie und der Kinderwelt haben sie, Pfarrer Mambembe, gesagt, dass solche Angebote wie beispielsweise für Suchtkranke, ehemalige Inhaftierte etc. fehlen. Das wäre ein Bespiel, wo vor Ort noch etwas getan werden könnte. Wir dagegen können uns das uneingeschränkte Gottvertrauen abschauen. Denn wir stehen vor einem riesigen Transformationsprozess. Keiner weiß, wie die Kirche in 20 Jahren aussieht. Glauben können wir auf vielfältige Weise, an ganz verschiedenen Orten. Das dürfen wir nicht vergessen.

Frage: Welche Bedeutung hat die Partnerschaft für beide Seiten?

Mambembe: Für uns hat die Partnerschaft eine sehr große Bedeutung, weil es ein geschwisterliches Zeichen ist. Die Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit, Medikamente zu kaufen. Frauen lernen selbstständig Kleidung herzustellen und zu verkaufen. Sie hat uns ermöglicht, Menschen studieren zu lassen. Die Liste mit Dingen, die ich nennen könnte, ist sehr lang. Wir konnten sogar andere baptistische Gemeinden unterstützen. Ich vergleiche diese Partnerschaft gerne mit einem 1983 gesäten Senfkorn. Und nun trägt diese Partnerschaft viele Früchte.
David Bongartz: Das ist eine Partnerschaft auf Augenhöhe, wo beide Seiten profitieren. Wir lernen voneinander, wir leben Glauben miteinander. Und ich glaube, dass es für jede christliche Gemeinschaft wichtig ist, über den eigenen Kreis hinauszuschauen.

Infos: Die Partnerschaft zwischen der CEBIE-Kirche aus dem Kongo und der Ev. Kirchengemeinde Walsum-Aldenrade besteht schon seit 40 Jahren. Im Laufe der Jahre haben sich mit Walsum-Vierlinden, Hünxe, Hiesfeld und Götterswickerhamm vier weitere Gemeinden im Kirchenkreis Dinslaken der Partnerschaft angeschlossen. Regelmäßige Gottesdienste, ein reger Austausch und finanzielle Hilfen werden von einem Partnerschaftsausschuss begleitet. Die Frauen- und Jugendarbeit, medizinische Hilfe und die Ausbildung im Kongo werden von den Gemeinden und dem Kirchenkreis unterstützt.

 

Foto: Präses Ibana Loius Mambembe; Alethea Mushila, Mitglied der CEBIE-Kirche und Superintendent David Bongartz

Kreissynode beschließt Klima-Fahrplan

Dinslaken. Die Kirche und die Bewahrung der Schöpfung sind untrennbar miteinander verbunden. Doch was, wenn die Erde zu Grunde geht? Was muss die Kirche und ihre Miglieder tun?  „Wenn wir nur von der Bewahrung der Schöpfung predigen, aber unsere Gebäude nicht klimaneutral sanieren, belügen wir uns selbst. Wir müssen voran gehen“, betonte jetzt Superintendent David Bongartz auf der Sommersynode des Ev. Kirchenkreises Dinslaken. Rund 55 Synodale  und weitere beratende Mitglieder hatten sich zusammengefunden, um genau über dieses Thema zu diskutieren, sich auf den Weg zu machen und um die Weichen für die Zukunft zu stellen.

Zum Beginn des Veränderungsprozesses geht es um rund 40 Gebäude in den acht Gemeinden, die nun auf den Prüfstand gestellt werden sollen. Hierfür haben die Synodalen jetzt den notwendigen Fahrplan beschlossen, der den Weg zur Treibhausgasneutralität 2035 ebenen soll: Bis Ende 2023 wird jede Gemeinde von jedem ihrer Gebäude – falls noch nicht vorhanden – einen einheitlichen Gebäudesteckbrief erstellen. Die Daten werden in einem zentralen Register gesammelt. In 2024 werden auf Basis dieser Daten alle kirchlichen Gebäude bewertet und eine Übersicht mit den notwendigen Sanierungs- und Investitionskosten für die Treibhausgasneutralität erstellt. Dies wird durch eine Arbeitsgruppe und externe Fachkräfte erfolgen. „Das ist jedoch nur der eine Handlungsstrang. Welche Gebäude in der Region langfristig erhalten werden, ist maßgeblich eine inhaltliche Entscheidung, die sich daran orientiert wie wir in unseren Gemeinden, in den Kooperationsräumen und in der Region in Zukunft Kirche sein wollen“, so der Superintendent. Hierzu solle in den kommenden zwei Jahren ein Diskussionsprozess angestoßen werden, der auch Menschen, die sich mit der Kirche verbunden fühlen, aber nicht zu Kerngemeinde gehören, einbezogen werden sollen. Zugleich sollen auch schon erste Ideen erprobt werden. Wichtig sei aber auch, dass am Ende jede Körperschaft selbst über die Gebäude bestimme. „Und wir können diesen Weg nur gemeinsam als Menschenskirche gehen. Wir müssen raus, – vor den Supermarkt, ins Freibad oder auf den Marktplatz gehen“, so der Superintendent weiter. Henning Horstkamp, Mitglied des Kreissynodalvorstandes, ergänzt: „Wir wissen zwar, dass wir weniger sind, aber wir sind noch viele. Und dieser Umbruch birgt auch Chancen. Ich habe das erst Mal die Möglichkeit, meine Kirche zu bauen. Ich freu mich darauf.“

Neben den drei Beschlüssen zur Treibhausneutralität, wurden zudem Pfarrer Christian Hilbricht zum 1. stellv. Scriba und Pfarrer Andreas Mann zum 2. stellv. Scriba gewählt. Des weiteren wurde Nico Wischerhoff zum Vorsitzenden des synodalen Kinder- und Jugendausschusses gewählt.

Foto:  Die Synodalen erarbeiten in kleinen Workshops das Gerüst des Klima-Leitfadens.

Zwei Pfarrerinnen verlassen den Kirchenkreis Dinslaken: Antje Reichow und Elke Voigt

Pfr.in Monika Ruge, Pfr. Johannes Brakensiek, Pfr.in Elke Voigt, Presbyter Michael Guth und Superintendent David Bongartz (v.l.)

Mit Gottesdiensten wurden beide Pfarrerinnen verabschiedet: Für Antje Reichow beginnt nun der Ruhestand, für Elke Voigt eine neue Stelle.

Antje Reichow war als Gefängnisseelsorgerin in der JVA Dinslaken tätig. Schon ihre erste Pfarrstelle war im Kirchenkreis – in Hünxe. Zudem hatte sie Gemeindepfarrstellen in Lohberg, in Neudorf-West in Duisburg inne. 2001 wagte Antje Reichow den Schritt sich ganz der Seelsorge zu widmen und war als Flughafen-Seelsorgerin tätig. Vor fünf Jahren trat Sie dann die Stelle als Gefängnisseelsorgerin an. Dort hat sie die inhaftierten Frauen während ihrer Untersuchungshaft begleitet, sie bei der Bewältigung ihrer schwierigen Situation unterstützt, zu Gerichtsterminen begleitet u.ä.  Zugleich war sie auch Ansprechpartnerin für die Angehörigen, die von der Inhaftierung ebenfalls mit betroffen sind.

Elke Voigt war seit 2020 für den Ev. Kirchenkreis Dinslaken tätig. In dieser Funktion wirkte sie als Pfarrerin in den Gemeinden Dinslaken und Walsum-Vierlinden. Zudem hat sie gemeinsam mit ihren Kolleg*innen das ökumenische Format „Segen Berührt“, bei dem Neugeborene und Schwangere gesegnet werden, im Kirchenkreis etabliert. Des Weiteren war sie stellvertretende Schriftführerin im Kirchenkreis. Nun wechselt Elke Voigt für ihre letzten Amtsjahre an die Berufsschule nach Krefeld.

Evangelischer Kirchenkreis trauert um Andreas Winterberg

Andreas Winterberg, Leiter der Superintendentur im Ev. Kirchenkreis Dinslaken,  ist in der vergangenen Woche plötzlich schwer erkrankt und am Wochenende dann verstorben.
Der Ev. Kirchenkreis und alle seine Mitarbeitenden gedenken seiner mit dieser Anzeige:

Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern das Licht des ewigen Lebens haben.  

In Gedenken an

Andreas Winterberg

*18. April 1958 + 21.Mai 2023

Viele Jahre hat Andreas Winterberg mit großem Engagement an unterschiedlichen Stellen in unserer kirchlichen Verwaltung gewirkt. Dabei war es ihm ein Herzensanliegen, dass seine Kirche eine offene und auf die Zukunft ausgerichtete Glaubensgemeinschaft ist.

Er selbst hat sich als Teil dieser Gemeinschaft weit über seinen eigentlichen Dienst eingebracht. Mit Zuspruch und Humor, mit Freude an der Diskussion und großer Loyalität ist er seinen Mitmenschen begegnet. Wir sind ihm hierfür sehr dankbar und hätten ihm gewünscht, mit dem kommenden Jahr seinen Ruhestand zu genießen.

In Gedanken sind wir bei ihm und seiner ganzen Familie. Gott schenke ihnen Trost und Halt.  

Für den Kirchenkreis Dinslaken                                Für den Ev. Verwaltungsverband Rhein Ruhr
David Bongartz                                                                Sandra Sommer
Superintendent                                                              Geschäftsführerin

„Auch Engelsnetzwerke brauchen Leitung“

Leitende Notfallseelsorgerin Kerstin Pekur-Vogt in ihren Dienst eingeführt

Mit einem Gottesdienst in der vollbesetzten Ev. Dorfkirche Vluyn wurde am 21. April 2023 Kerstin Pekur-Vogt in ihr neues Amt als leitende evangelische Notfallseelsorgerin eingeführt. Gemeinsam mit ihrem katholischen Kollegen Peter Bromkamp leitet sie die ökumenische Notfallseelsorge in den Kreisen Wesel und Kleve. Den Segen für ihr neues Amt sprach ihr Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers, zu und dankte ihr, dass sie durch die Leitung der Notfallseelsorge die Unterstützung für Menschen in Notsituationen möglich mache. Zugleich übernehme sie als Ansprechpartnerin für die Mitwirkendenden im Notfallseelsorgeteam und als Ausbilderin große Verantwortung. Dank sagte er auch den ehren- und hauptamtlichen Notfallseelsorgenden, den Leitstellen und Einsatzkräften sowie den Landkreisen und Kommunen für die gute Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen, die in schlimme Not geraten.
In ihrer Predigt erklärte Pfarrerin Barbara Weyand, selbst in diesem Bereich tätig und im Kirchenkreis Moers als Skriba zweite Stellvertreterin des Superintendenten: Engel müssen keine Flügel haben, und sie müssen auch keine Männer sein. Engel seien keine Eingreiftruppe, die Unglücksfälle verhinderten. Sie seien vielmehr in Menschen materialisierte Botschaften. Diese lauten „In deinem Schmerz bist Du nicht allein“ und machen die Notfallseelsorge aus. „Aber auch Engelsnetzwerke brauchen Leitung“, bemerkte die Pfarrerin mit einem Lächeln an Kerstin Pekur-Vogt gewandt.
Bianca van der Heyden, Leiterin des Landespfarramtes für Notfallseelsorge, sowie hauptamtliche Kollegen sprachen ebenfalls Segenswünsche aus.
In der Notfallseelsorge steht eine große Zahl von Haupt- und Ehrenamtlichen Menschen bei, die z.B. einen schweren Unfall hatten. Ebenso leisten sie Erste Hilfe für die Seele bei An- und Zugehörigen, die unerwartet einen lieben Menschen verloren haben oder um sein Leben bangen. Die Unterstützung gilt allen Menschen unabhängig von ihrer Religions- oder Kirchenzugehörigkeit. Kerstin Pekur-Vogt und Kollege Peter Bromkamp sind leitende Koordinatorin und leitender Koordinator in den Landkreisen Wesel und Kleve. Sie fahren selbst Einsätze, bilden u. a. Ehrenamtliche aus und organisieren deren Dienst. Zusätzlich sind sie in intensivem Austausch mit den Rettungskräften und den Kommunen.
Kerstin Pekur-Vogt wurde vor 51 Jahren in Meisenheim nahe Bad Kreuznach geboren. Die Mutter von vier Kindern ist ausgebildete psychologische Beraterin. Bereits seit dem Jahr 2011 ist sie in der Notfallseelsorge tätig – zuerst ehrenamtlich, bis sie 2018 hauptamtlich in Teilzeitanstellung die stellvertretende Leitung übernahm. Mit ihrer Einführung folgt sie auf Linus Botha, der zum Dezember 2022 seinen Dienst beendet hatte. In ihrem mehr als ein Jahrzehnt währenden Dienst hat sie hunderte von Angehörigen in den ersten Stunden nach einem plötzlichen Kindstod, Verkehrsunfällen, Tötungstaten bis hin zum Herzinfarkt von Ehepartnerin oder Ehepartner beigestanden. Als besonders einschneidendes Erlebnis ist ihr die Flutkatastrophe in Erftstadt-Blessem in Erinnerung. Damals besuchten ehren- und hauptamtliche Notfallseelsorgende auch aus den Kreisen Wesel und Kleve über mehrere Wochen Menschen, die Angehörige und Existenzgrundlagen verloren hatten.

(Text: Egbert Schäffer)

Die Evangelische Kinderwelt sucht eine neue Geschäftsführung

Haben Sie Lust, eine verantwortungsvolle Leitungsaufgabe mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten in unserem KiTa-Trägerverbund zu übernehmen?
Wir suchen eine: n Geschäftsführer: in (w/m/d) für unsere Kindertagesstätten und Großtagespflegen zum 01. September 2023 oder später.
Die Stelle umfasst 30 Wochenstunden mit der Möglichkeit, auf 39 Stunden aufzustocken und wird unbefristet besetzt.
Die Ev. Kinderwelt ist…
ein Zusammenschluss aus 20 Kindertageseinrichtungen und drei Großtagespflegen in den Städten Dinslaken, Voerde, Duisburg, Dorsten und dem Kreis Wesel.
Mit 350 Mitarbeitenden betreuen wir ca. 1.500 Kinder im Ev. Kirchenkreis Dinslaken. Damit sind wir einer der größten Arbeitgeber im Bereich der KiTa-Betreuung unserer Region.
Als Arbeitgeberin zeichnen wir uns durch Wertschätzung und ein respektvolles Miteinander aus. Die Förderung der persönlichen Weiterentwicklung sowie Familienfreundlichkeit sind für uns eine Selbstverständlichkeit. Unser evangelisches Leitbild zieht sich durch alle Tätigkeiten in der Ev. Kinderwelt.
Wir bieten Ihnen:
• eine vielfältige und verantwortungsvolle Leitungstätigkeit
• ein Arbeitsumfeld geprägt von hoher Wertschätzung und nachhaltigem Handeln
• eine enge Zusammenarbeit mit einem engagierten und innovativ denkenden Leitungsteam
• Flexibilität hinsichtlich der Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitszeitgestaltung
• Vergütung nach Tarif BAT-KF (EG), betriebliche Altersvorsorge, Weihnachtsgeld, Kinderzulagen
Ihre Aufgaben:
Sie tragen die Verantwortung für die personelle und finanzielle Planung und Leitung des Trägerverbundes und sind – gemeinsam mit dem Vorstand und der pädagogischen Leitung – verantwortlich für die konzeptionelle und zukunftsfähige Ausrichtung der Ev. Kinderwelt.
Dies bedeutet u.a.:
• Leitung des Trägerverbundes mit Fach- und Dienstaufsicht über die Mitarbeitenden, in enger Zusammenarbeit mit der pädagogischen Leitung
• Betriebswirtschaftliche Steuerung und Sicherstellung der Refinanzierung
• Entgeltverhandlungen mit den Kommunen
• Steuerung und kontinuierliche Anpassung der Prozesse, u.a. Weiterentwicklung des
unterjährigen Controllings
• Repräsentationsaufgaben und Gremienarbeit, Kooperationstätigkeiten mit den Kirchengemeinden des Kirchenkreises Dinslaken und relevanten Ansprechpartnern (u.a. Kommunen, LVR/LWL, Landeskirche)
• Umsetzung gesetzlicher Vorgaben, u.a. gemäß KiBiz-NRW
• Bearbeitung von Bauangelegenheiten in Zusammenarbeit mit der kirchlichen Verwaltung
Ihr Profil:
• ein(e) erfolgreich abgeschlossene(s) Ausbildung / Studium im kaufmännischen Bereich sowie mehrjährige Berufserfahrung
• Leitungskompetenz im Rahmen von wertschätzender Führung der Mitarbeitenden
• Kommunikationskompetenz, Konfliktfähigkeit sowie Interesse an einem partizipativen und transparenten Miteinander
• idealerweise Erfahrung im Bereich Bau- und Liegenschaften
• Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirche Deutschland (ACK)
Sie sind interessiert?
Dann freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Bitte senden Sie diese an die Superintendentur des Kirchenkreises Dinslaken, superintendentur.dinslaken@ekir.de. Bei Rückfragen zur Stellenbesetzung steht Ihnen Superintendent David Bongartz zur Verfügung, Tel. 02064-414512.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an die pädagogische Leitung der Ev. Kinderwelt, Frau Frank, Tel. 02064-414526. Informationen finden Sie auch auf unserer Internetseite www.evangelische-kinderwelt.de
Selbstverständlich können Sie sich auf absolute Diskretion sowie auf eine offene und zeitnahe Rückmeldung verlassen.
Bewerbungsschluss: 14.4.2023
Foto: Adobe stock

Weihnachtsansprache des Superintenden David Bongartz

Zum Weihnachtsfest richtet sich Superintendent David Bongartz mit einer Ansprache an die Menschen. Er möchte Mut machen. Denn 2022 habe gezeigt, dass es immer Menschen gebe, die helfen. „Und ich bin mir sicher, dass Gott uns genau dafür immer wieder die Kraft geben wird. Denn er ist ein Gott, der uns Menschen nah sein möchte. Dies hat sich an Weihnachten in Bethlehem gezeigt: Gott kommt in einem neugeborenen Kind in diese Welt, um uns Menschen so nah wie möglich zu sein. Einem jeden von uns“, so Bongartz. Die gesamte Weihnachtsansprache können Sie sich unter folgendem Link anschauen. Link zu Youtube